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BOLD Interview No.2

INTERVIEW MIT KING OF COOL – SAMUEL L. JACKSON | JENNIFER GARNER | ANTONIO BANDERAS | CHRISTOPH WALTZ | PATRICK DEMPSEY | BEN MENDELSOHN | THE CRANBERRIES | MATTHEW McCONAUGHEY

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8 // <strong>BOLD</strong> INTERVIEW INTERVIEW / CHRISTOPH WALTZ<br />

Christoph Waltz kann nicht nur Tarantino und Bond-Bösewicht, sondern auch Science<br />

Fiction. Zu sehen ist das in „Alita: Battle Angel“ von Robert Rodriguez, einer Graphic<br />

Novel-Verfilmung, in der er als Wissenschaftler einen Cyborg vom Schrottplatz rettet.<br />

Für <strong>BOLD</strong> eine gute Gelegenheit, den zweifachen, längst in Los Angeles lebenden Oscar-<br />

Gewinner zu einem ausführlichen Gespräch im Berliner Adlon Hotel zu treffen.<br />

Willkommen in Berlin, Herr Waltz. genden Restaurant gerade eine wunderbare<br />

Spüren Sie noch ein Gefühl des<br />

Mahlzeit kredenzt bekommt, dann<br />

Nach-Hause-Kommens, wenn Sie in<br />

Berlin ankommen?<br />

muss man doch auch nicht wissen, was der<br />

Koch empfunden hat, als er auf dem Markt<br />

das Gemüse ausgesucht hat. Ich habe<br />

Nein, aber das habe ich nie. Ich habe hier<br />

zwar mal gelebt, aber Wohnen und zu<br />

Hause sein, das sind zwei verschiedene<br />

Angelegenheiten. Aber natürlich gibt es<br />

noch eine Art von Vertrautheit, wenn ich<br />

nach Berlin komme.<br />

immer das Gefühl, ich würde mir selber<br />

den Teppich unter den Füßen wegziehen,<br />

wenn ich über die Hintergründe meiner<br />

Arbeit spreche. Mit meinen Erklärungen<br />

komme ich doch dem, wofür ein Film<br />

gemacht wird, nämlich dem Erleben des<br />

Zuschauers, ins Gehege – und das möchte<br />

Ihr neuer Film „Alita – Battle Angel“ ich nicht.<br />

wurde von Robert Rodriguez inszeniert,<br />

der genau wie Sie ein Freund<br />

und Wegbegleiter von Quentin Tarantino<br />

ist. Kannten Sie sich also schon<br />

Aber war es zumindest ein Anreiz,<br />

dass Sie dieses Mal keinen Bösewicht<br />

spielen?<br />

vor diesem Film?<br />

Darüber denke ich gar nicht nach. Ob<br />

Da liegen Sie falsch, wir kannten uns nicht.<br />

Es gibt viele Freunde von Tarantino, die ich<br />

nicht kenne.<br />

jemand ein Bösewicht ist oder nicht, auch<br />

das muss das Publikum entscheiden, nicht<br />

ich. Manchmal ist es auch interessant, mit<br />

Menschen zu sprechen, die eine Rolle ganz<br />

Was hat Sie denn an diesem Film<br />

interessiert?<br />

anders wahrgenommen haben und gar<br />

nicht verstehen, warum sie von anderen als<br />

„böse“ bezeichnet wird.<br />

Das ist völlig irrelevant. Wichtig ist, was<br />

den Zuschauer daran interessiert. Sicherlich<br />

nehme ich keine Rollen an, die mich<br />

nicht interessieren und in denen ich nichts<br />

Kann man es sich denn in Hollywood<br />

erlauben, nicht über sein Image nachzudenken?<br />

für mich finde. Aber ich rede ungern<br />

darüber. Wenn man in einem hervorra- Keine Ahnung. Kann gut sein, dass man<br />

sich das eigentlich nicht leisten kann. Aber<br />

dann ist das eben ein Luxus, den ich mir<br />

gönne.<br />

Würden Sie aber den Menschen da<br />

draußen sagen: Lebe Deine Leidenschaft<br />

...<br />

Nein, das ist doch Humbug. Erstens hält<br />

es nicht jeder aus, seine Leidenschaft zu<br />

leben. Zweitens ist überhaupt gar nicht<br />

alles leidenschaftlich behaftet. Drittens<br />

existieren vielleicht gar nicht bei jedem<br />

solche Leidenschaften und können also<br />

auch nicht einfach aus der Luft gegriffen<br />

werden. Und am wichtigsten ist doch,<br />

dass es gar keinen zwingenden Hinweis,<br />

geschweige denn einen Grund gibt, dass<br />

dadurch, dass man seine Leidenschaft<br />

lebt, sich irgendetwas verbessert. Nur weil<br />

man nicht leidenschaftlich für seinen Beruf<br />

brennt, fehlt einem nicht automatisch<br />

etwas. Das ist Mumpitz!<br />

Für Sie ist doch aber sicherlich die<br />

Schauspielerei eine echte Leidenschaft,<br />

oder?<br />

Überhaupt nicht! Das ist mein Beruf, und<br />

das ist bei uns nicht anders als in anderen<br />

Pflegeberufen auch. In der Medizin ist<br />

das Pflegepersonal am besten, das ohne<br />

Leidenschaft bei der Sache ist. Ärzte, die<br />

leidenschaftlich Ärzte sind, machen oft<br />

ganz schwerwiegende Fehler.<br />

Welche Fehler würden Sie denn<br />

machen, wenn Sie ein leidenschaftlicher<br />

Schauspieler wären?

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