BOLD Interview No.2
INTERVIEW MIT KING OF COOL – SAMUEL L. JACKSON | JENNIFER GARNER | ANTONIO BANDERAS | CHRISTOPH WALTZ | PATRICK DEMPSEY | BEN MENDELSOHN | THE CRANBERRIES | MATTHEW McCONAUGHEY
INTERVIEW MIT KING OF COOL – SAMUEL L. JACKSON | JENNIFER GARNER | ANTONIO BANDERAS | CHRISTOPH WALTZ | PATRICK DEMPSEY | BEN MENDELSOHN | THE CRANBERRIES | MATTHEW McCONAUGHEY
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INTERVIEW / MATTHEW McCONAUGHEY<br />
<strong>BOLD</strong> INTERVIEW // 67<br />
ewig halten, und so versucht McConaughey<br />
– pünktlich zum 50. Geburtstag – aktuell<br />
mal wieder, seiner Karriere eine neue Richtung<br />
zu geben. Die Stephen King-Adaption<br />
„Der dunkle Turm“ war vor zwei Jahren eine<br />
herbe Enttäuschung, und in den vergangenen<br />
Monaten konnten auch weder seine Nebenrolle<br />
in dem Kriminalfilm „White Boy Rick“<br />
(auf DVD & Blu-ray) noch Harmony Korines<br />
Möchtegern-Kult „Beach Bum“ Fans und<br />
Kritiker so richtig überzeugen. Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass dies mit „Im Netz der<br />
Verführung“ gelingt, ist auch nicht gerade<br />
riesig, obwohl McConaughey und Anne<br />
Hathaway unter der Sonne von Mauritius<br />
zumindest hübsch anzusehen sind. Doch<br />
allzu lange kann es eigentlich nicht dauern,<br />
bis er einmal mehr ein neues Karriere-<br />
Kapitel aufschlägt. Vielleicht ja sogar schon<br />
mit Guy Ritchies neuem Gangster-Film „The<br />
Gentleman“, der bereits abgedreht ist und<br />
kommendes Jahr in die Kinos kommen soll.<br />
Mr. McConaughey, was hat Sie denn an der<br />
Rolle in „Im Netz der Versuchung“ gereizt?<br />
Ich will gar nicht zu viel über die Geschichte<br />
des Films verraten. Aber mir gefiel die Figur,<br />
die ich darin spiele. Vor allem die tiefe Verbindung<br />
zwischen Vater und Sohn sprach mich<br />
an, denn darin habe ich mich selbst wiedererkannt.<br />
Zehn Jahre lang versucht er, einen<br />
bestimmten Fisch zu fangen um seinen Sohn<br />
glücklich zu machen ... Diese Besessenheit,<br />
für meine Kinder ein Held zu sein, habe ich<br />
auch in mir.<br />
Seit dem Beginn Ihrer Karriere sind Sie<br />
nicht nur dreimal Vater geworden, sondern<br />
haben auch den Oscar gewonnen und<br />
riesige Erfolge an den Kinokassen ebenso<br />
verbucht wie große Flops. Wie sehr haben<br />
Sie sich in all diesen Jahren verändert?<br />
Meine Persönlichkeit ist letztlich die gleiche<br />
geblieben. Aber natürlich habe ich mich<br />
verändert. Das tun wir doch im Idealfall alle;<br />
jeden Tag lernen wir dazu. Trotzdem bin ich<br />
kein anderer als früher, und viele Rollen, die<br />
ich in den letzten Jahren gespielt habe, hätte<br />
ich durchaus auch schon viel früher spielen<br />
können. Ich habe es nur nicht getan. Und man<br />
hätte sie mir vermutlich auch nicht gegeben.<br />
Von daher würde ich sagen: Das Buch ist das<br />
gleiche, aber das Kapitel ein neues!<br />
Manches Kapitel haben Sie doch sicher<br />
ganz bewusst neu aufgeschlagen ...<br />
Das stimmt, vor allem vor zehn Jahren. Da<br />
hatte ich nach einer Reihe von romantischen<br />
Komödien das dringende Bedürfnis,<br />
mal einen neuen Gang einzulegen. Ich hatte<br />
keine Freude mehr an den Filmen, die ich<br />
drehte. Verstehen Sie mich nicht falsch, einige<br />
dieser Komödien mag ich bis heute, und vielleicht<br />
drehe ich auch mal wieder eine. Aber ich<br />
musste einfach mal eine andere Seite von mir<br />
zeigen und suchte nach ganz neuen Erfahrungen<br />
und Herausforderungen. Rollen, bei<br />
denen ich das Gefühl hatte, dass ich ihnen<br />
etwas abgewinnen könnte, was womöglich<br />
niemand sonst schaffen würde. Die richtige<br />
Entscheidung, kann ich sagen, wenn ich mir<br />
die letzten zehn Jahre anschaue.<br />
Prinzipiell meiden Sie Komödien ja<br />
nicht, wenn man sich Ihren letzten Film<br />
„Beach Bum“ ansieht ...<br />
Nein, warum auch?! Aber vermutlich gibt es<br />
kein schwierigeres Genre. Eine Komödie, die<br />
wirklich über drei komplette Akte funktioniert,<br />
ist schwer zu finden. Den meisten geht<br />
spätestens in der Mitte die Luft aus. Von daher<br />
halte ich die Augen offen nach einer, die mir<br />
gefällt, setze mich aber nicht unter Druck.<br />
Wonach ich suche, sind Filme, die für mich<br />
eine Herausforderung darstellen und mir<br />
vielleicht sogar ein bisschen Angst machen.<br />
Zu welchem Genre sie gehören, ist da vollkommen<br />
zweitrangig.<br />
Als Produzent waren Sie bereits an einigen<br />
Filmen beteiligt. Können Sie sich auch<br />
vorstellen, mal auf dem Regiestuhl Platz zu<br />
nehmen?<br />
Daran arbeite ich, keine Sorge. Zum Üben<br />
habe ich schon mal angefangen, hin und<br />
wieder Werbespots für die Bourbon-Marke<br />
Wild Turkey zu inszenieren. Das macht viel<br />
Spaß und klappt auch deutlich besser als bei<br />
den Kurzfilmen, an denen ich mich in den<br />
Neunzigern versuchte. Das Endergebnis sah<br />
jedenfalls ziemlich genau so aus, wie ich mir<br />
das beim Schreiben vorgestellt hatte. Kann<br />
also gut sein, dass ich mich demnächst auch<br />
mal an einen Spielfilm wage. Zwei Drehbücher<br />
liegen schon für den Fall der Fälle bei<br />
mir in der Schublade.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.universumfilm.de