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Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2023

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

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Aus Expertensicht<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

als Rückgrat der Rohstoffversorgung Europas<br />

<strong>Das</strong> Tempo, mit dem sich diverse Akteure inzwischen dem Klimaschutz verschreiben, ist atemberaubend.<br />

Klang das Ziel der Europäischen Union, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden, noch weit weg, näheren<br />

sich gesetzte Zielmarken <strong>für</strong> die Klimaneutralität immer mehr der Gegenwart an: Deutschland peilt bis 2045<br />

Treibhausgasneutralität an, das Bayerische Klimaschutzgesetz verankert <strong>für</strong> ein klimaneutrales Bayern<br />

bereits das Jahr 2040. Viele Unternehmen setzen sich das Ziel <strong>für</strong> ihre <strong>betriebliche</strong>n Aktivitäten gar in<br />

2030. Dabei wäre es falsch, dies als Aktionismus abzutun. Vielmehr dürften diese sehr ambitionierten Ziele<br />

Ausfluss ernsthafter Sorge um das Weltklima sein. Der UN-Generalsekretär sagte auf der Klimakonferenz<br />

in Scharm el Scheich: „Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle – mit dem Fuß auf dem Gaspedal.“<br />

Ein Beitrag von Jens Loschwitz<br />

Maßgebliche Akteure steuern um: Bis 2030 wollen die USA<br />

beispielsweise nur noch halb so viel CO 2<br />

ausstoßen wie 2005. Im<br />

Sommer 2022 unterzeichnete US-Präsident Joe Biden den Inflation<br />

Reduction Act (IRA). Der IRA sieht die höchsten staatlichen Investitionen<br />

in saubere Energie in der Geschichte der USA vor. Insgesamt<br />

sind <strong>Ausgabe</strong>n in Höhe von 369 Milliarden US-Dollar <strong>für</strong> Klimaschutz-<br />

und Energieprogramme vorgesehen. Die USA legen so den<br />

Turbo <strong>für</strong> den Klimaschutz ein.<br />

Und Deutschland? Die Regeln haben uns so weit gefesselt, dass<br />

selbst die Zitierung von Karl Valentin, dessen Satz zum Mögen<br />

und Trauen hier gut passen würde, Gegenstand von Rechtsprechung<br />

ist, wonach dieser mit seinen 12 Wörtern urheberrechtlich<br />

geschützt ist und nicht frei verwendet werden darf (LG München I,<br />

Urteil vom 08.09.2011, Az. 7 O 8226/11). So kommt es wohl auch,<br />

dass in Deutschland bereits die Planungs- und Genehmigungsverfahren<br />

nach einer BDI-Erhebung im Schnitt -gemessen an den<br />

gesetzlichen Vorgaben - ein halbes Jahr zu lang dauern. Allein die<br />

durchschnittliche Vorbereitungszeit bis zum Vorliegen der Vollständigkeitserklärung<br />

seitens der Behörde dauerte im Durchschnitt fast<br />

elf Monate. Mit einer Planung ist aber noch kein einziger Spatenstich<br />

erfolgt, geschweige denn auch nur ein Gramm CO 2<br />

eingespart.<br />

<strong>Das</strong> Lamentieren über Wettbewerbsverzerrungen durch die<br />

USA aufgrund der IRA-Milliarden lenkt vom großen Reformbedarf<br />

des deutschen Rechtsrahmens ab. Zwar ist parteiübergreifend das<br />

Bedürfnis nach einer Transformation der EU-Wirtschaft verstanden.<br />

Allerdings hat man den Eindruck, dass der New Green Deal<br />

der EU-Kommission national eher aufgepfropft werden soll, als<br />

dass wirklich eine Bereitschaft zur Veränderung besteht. Ein bisschen<br />

Green Deal geht nicht, wenn man die Herzkammer des Green<br />

Deal den New Circular Economy Action Plan (CEAP) in den Blick<br />

nimmt. Der CEAP zeichnet eine Roadmap, die zu einem Turbo <strong>für</strong><br />

die Transformation der EU-Wirtschaft zu einer funktionierenden<br />

Kreislaufwirtschaft werden könnte. Die Kreislaufwirtschaft ist der<br />

zentrale Schlüssel <strong>für</strong> die Transformation und die Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> den wettbewerbsfähigen Umbau der Wertschöpfungsketten.<br />

Rohstoffe aus dem Recycling müssen bevorzugt von der deutschen<br />

Industrie in der Produktion eingesetzt werden.<br />

Für die Realisierung eines <strong>nachhaltige</strong>n Industriestandortes<br />

Deutschland sind zeitgemäße Rahmenbedingungen unerlässlich. Ein<br />

Turbo <strong>für</strong> die Beschleunigung der Genehmigung und Durchführung<br />

von Investitionsmaßnahmen ist unabdingbar. Die Genehmigungsund<br />

Durchführungsbeschleunigung im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien darf nicht auf diese beschränkt bleiben. Die Transformation<br />

zu einer zirkulären und klimaneutralen Wirtschaft setzt in vielen<br />

Branchen erhebliche Investitionen voraus. Zusätzlich muss die Infrastruktur<br />

massiv ertüchtigt werden und beispielsweise dezentrale<br />

Bahnanschlüsse wie Binnenhäfen geschaffen bzw. ausgebaut werden.<br />

6 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe_04_23_KMU.indd 6 30.03.23 13:42

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