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Das betriebliche Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2023

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

Die betriebliche Beschaffung verändert sich zunehmend zu einem strategischen Faktor der Unternehmensentwicklung. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die betriebliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der betrieblichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Dekarbonisierung, Product Carbon Footprint, Lieferketten, Supplier Diversity, Biodiversität, regulatorische Anforderungen und Sustainable Finance, veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der nachhaltigen Beschaffung.

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Circular Economy<br />

Eine runde Sache: Wie das Schließen<br />

von Stoffkreisläufen zum Klimaschutz beiträgt<br />

Beim <strong>betriebliche</strong>n Klimaschutz richten immer mehr Unternehmen ihren Blick darauf, was jenseits<br />

des Werktors passiert. Denn bei den meisten Unternehmen entstehen dort mehr als 90 Prozent der<br />

anzurechnenden CO 2<br />

-Emissionen – sie stecken in der Lieferkette, der Logistik, der Nutzung und der<br />

Entsorgung. Über das Schließen von Stoffkreisläufen in einer Circular Economy kann der CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

von Produkten deutlich reduziert werden. Es spart zugleich knappe natürliche Ressourcen. <strong>Das</strong><br />

Unternehmensnetzwerk Klimaschutz greift das Thema Circular Economy durch Informationen und konkrete<br />

Angebote auf.<br />

Ein Beitrag von Svenja Seegers<br />

Circular Economy - warum sollten sich<br />

Unternehmen damit beschäftigen?<br />

Heute folgen Konsum- und Produktionsmuster einer linearen<br />

Logik: herstellen, konsumieren und entsorgen. Die Circular<br />

Economy, zu Deutsch zirkuläre Wertschöpfung, bietet als Gegenmodell<br />

gleich mehrere Vorteile: Sie hat das Potenzial, emissionsärmer<br />

und damit klimaschonender zu sein. Damit trägt sie zur Erreichung<br />

der Klimaschutzziele bei. Gleichzeitig reduziert sie den Verbrauch<br />

natürlicher Ressourcen, vermeidet Abfall, verringert die Rohstoffabhängigkeit<br />

und wirkt steigenden Rohstoffpreisen entgegen.<br />

Circular Economy bedeutet im besten Fall, dass alle Stoffe wiederverwendet<br />

werden. So können beispielsweise Elektronikartikel<br />

oder Fußböden bereits im Design- und im Herstellungsprozess<br />

als Ressourcen <strong>für</strong> die nächste Nutzungsphase optimiert werden.<br />

Materialien können dann nach ihrer Nutzung in sortenreine Ausgangsstoffe<br />

zerlegt und einem technischen Kreislauf zugeführt<br />

werden. Dabei bleibt ihre stoffliche Güte erhalten und ein Downcycling<br />

mit Qualitätsverlust wird vermieden.<br />

CO 2<br />

-Einsparungseffekt durch<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

Ein zentraler Aspekt der Circular Economy ist das Recycling<br />

von Abfällen (Kreislaufwirtschaft), um diese wieder in Produktionsprozesse<br />

zurückzuführen. Aus den Abfällen sollen deshalb frei handelbare<br />

Sekundärrohstoffe werden. Deren Herstellung verbraucht in<br />

der Regel deutlich weniger Ressourcen und verursacht weniger CO 2<br />

-Emissionen als es bei Primärrohstoffen der Fall ist. (Abb.1)<br />

Eine neue Studie (2022) der Agenturen Prognos und CE DELFT<br />

zeigt das Potenzial der Kreislaufwirtschaft <strong>für</strong> die Reduzierung der<br />

CO 2<br />

-Emissionen auf. Die Studie ermittelt bei einer konservativen<br />

Berechnung eine jährliche Einsparung durch mehr Kreislaufwirtschaft<br />

von 150 Millionen Tonnen CO 2<br />

- Äquivalente (CO 2<br />

e) in<br />

der EU bis in das Jahr 2035. Mit ambitionierteren Recyclingzielen<br />

ließen sich sogar 296 Mio. t CO 2<br />

e einsparen.<br />

Normen und Standards können helfen<br />

Die technologischen Entwicklungen der Materialtrennung<br />

und des Recyclings sowie im Ausbau der Nutzung von Nebenerzeugnissen<br />

und Reststoffen macht es möglich, den Fokus auf die<br />

verstärkte Nutzung von Sekundär- gegenüber Primärrohstoffen zu<br />

richten. Große Hemmnisse liegen dabei Stand heute auf politischer<br />

und regulatorischer Seite. Die im vergangenen Jahr veröffentlichte<br />

Normungsroadmap „Circular Economy“ von DIN, DKE und VDI<br />

beschreibt, welche Normen und Standards es im Kontext der Circular<br />

Economy bereits gibt und zeigt zugleich auf, wo Handlungsbedarf<br />

besteht. Noch in diesem Jahr soll im Dialog ein Entwurf <strong>für</strong> eine<br />

nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie entwickelt und 2024 verabschiedet<br />

werden. Geplant ist von der Bundesregierung und der<br />

EU ein digitaler Produktpass, der alle relevanten Daten zu einem<br />

Produkt entlang seines gesamten Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung<br />

bis zum Recycling erfasst.<br />

Auf dem Weg zur Umsetzung<br />

Wie aber finden Unternehmen den Einstieg in einer zirkuläre<br />

8 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe_04_23_KMU.indd 8 30.03.23 13:42

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