Christkatholisch_2024-2
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Panorama<br />
Unser Hilfswerk bringt<br />
einige neue Projekte<br />
Stabilität und Wandel auch bei Partner sein<br />
Wer die aktuelle Projektbroschüre von Partner sein durchblättert, merkt,<br />
dass neben langjährigen Projekten auch ganz neue stehen, und dass einige<br />
vertraute Projekte nicht mehr aufgeführt sind. Dies ist unter anderem der<br />
Politik in den Empfängerländern zu verdanken oder einer Reise der Kommission<br />
von Partner sein, bei welcher eine Reihe von Projekten besucht wurde.<br />
Von Peter Grüter<br />
Sowohl die neue Projektbroschüre als auch die Fastenagenda<br />
für die Ökumenische Kampagne der drei<br />
kirchlichen Hilfswerke HEKS, Fastenaktion und Partner<br />
sein wollen die Schweizer Bevölkerung durch die<br />
diesjährige Fastenzeit begleiten. Beide Publikationen<br />
bieten neben Anregungen zur persönlichen Gestaltung<br />
der Fastenzeit reiches Wissen über die Aktivitäten<br />
der Hilfswerke. Und natürlich rufen sie zu Spenden<br />
auf als Zeichen dafür, dass auch wir in der Wohlstandsgesellschaft<br />
uns engagieren für eine gerechtere<br />
Welt.<br />
Die Projektbroschüre von Partner sein kommt dieses<br />
Jahr in ganz neuem Kleid daher. Aber auch wenn gestalterisch<br />
damit neue Wege beschritten werden,<br />
bleibt der Kern derselbe: Es werden die 35 Projekte<br />
kurz beschrieben, welche Partner sein in diesem Jahr<br />
in Afrika und Asien unterstützt, damit Interessierte<br />
sich einen Überblick verschaffen können, wie ihre<br />
Geldspenden eingesetzt werden. Dabei darf man sich<br />
durchaus aussuchen und bei seiner Spende angeben,<br />
für welches der Projekte man den Beitrag eingesetzt<br />
haben will.<br />
Mit Ziegen siegen<br />
Eines der Projekte, bei dem sich zeigt, dass es auf<br />
grosses Interesse stösst, wird auch in der diesjährigen<br />
Fastenagenda unter dem Titel «Mit Ziegen siegen»<br />
vorgestellt. Im Rahmen der Haushaltungsschule<br />
in Bulyakamu in Uganda werden Waisenkindern<br />
Ziegen zur Verfügung gestellt. Die Kinder lernen in<br />
ihren Pflegefamilien, Verantwortung für diese Tiere<br />
und ihre Haltung zu übernehmen, und die Einkünfte<br />
aus dem Verkauf von Milch, Fleisch und Jungtieren<br />
ermöglicht den Kindern den Schulbesuch. Mit einer<br />
Spende von 60 Franken können Sie ein solches Tier<br />
finanzieren und einem dieser Kinder eine bessere<br />
Lebensperspektive eröffnen.<br />
Auch auf den Philippinen sind neue Projekte entstanden.<br />
Nachdem einige Mitglieder aus der Kommission<br />
Partner sein im Frühling 2023 die dortigen Projekte<br />
besucht und den Kontakt mit den Partnern vor Ort<br />
vertieft hatten, wurden ihnen Projektideen angetragen,<br />
um die Lebenssituation der dortigen Kleinbauern<br />
zu unterstützen. Drei dieser Ideen wurden in konkrete<br />
Projekte umgesetzt. Auf der Insel Bohol, wo<br />
Partner sein seit Jahren den Betrieb von sechs Kindergärten<br />
finanziert, werden nun zudem Kleinbauern<br />
Maschinen und landwirtschaftliches Gerät zur Verfügung<br />
gestellt. Auf der Nachbarinsel Mindanao entstanden<br />
zwei Projekte zur Unterstützung von Kleinfischern<br />
und Viehzüchtern, welchen die Anschaffung<br />
von Fischernetzen und -booten sowie von drei Maschinen<br />
zur Herstellung von Futterpellets für die ökologische<br />
Aufzucht von Schweinen ermöglicht wird.<br />
Auch für die unbürokratische Hilfe nach Katastrophen<br />
setzt Partner sein regelmässig Spendengelder<br />
ein. In den letzten Jahren kam dies hauptsächlich<br />
Menschen zugute, die vom Syrienkrieg betroffen sind<br />
oder vom Erdbeben in der Türkei und in Syrien, wie<br />
auch Flüchtlingen aus der Ukraine. Da solche Katastrophen<br />
nicht voraussehbar sind, ist es der Kommission<br />
wichtig, jedes Jahr einen Budgetposten dafür<br />
zur Verfügung zu haben.<br />
Neuausrichtung bei Projekten<br />
Neben den Philippinen sind auch in Afrika in diesem<br />
Jahr Neuerungen zu verzeichnen, vor allem in Uganda,<br />
wo unser Hilfswerk seit Jahrzehnten erfolgreich<br />
aktiv ist. Die Regierung Ugandas hat im vergangenen<br />
Jahr ein Gesetz verabschiedet, welches Homosexualität<br />
mit sehr hohen Strafen belegt. Der Erzbischof<br />
unserer anglikanischen Partnerkirche vor Ort hat der<br />
Regierung daraufhin zu diesem Gesetz gratuliert, und<br />
der Bischof der Diözese West Buganda, welcher für<br />
die Durchführung unserer dortigen Projekte zuständig<br />
ist, unterstützt seinen Erzbischof darin ausdrücklich.<br />
Die diskriminierende Haltung, die sich mit der<br />
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<strong>Christkatholisch</strong> Nr. 2, <strong>2024</strong>