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Christkatholisch_2024-2

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Bibelwort<br />

Asche am Aschermittwoch<br />

Ich richtete mein Gesicht zu Gott, um ihn in Sack und Asche, zu bitten.<br />

Dan. 9,3<br />

Asche ist ein Endprodukt. Wenn alles Lebendige verbrannt ist, bleibt sie<br />

übrig. Es wundert daher nicht, dass sie unter anderem zu einem Todessymbol<br />

geworden ist. Im Gottesdienst dazu verwendet, um die Endlichkeit<br />

menschlichen Lebens zu versinnbildlichen und an diese die Teilnehmenden<br />

zu erinnern. «Gedenke, o Mensch, dass du Staub (oder Asche) bist.»<br />

Dass auch du ein Endprodukt bist.<br />

Das ist sicher keine Frohbotschaft. Viele ZeitgenossInnen wollen sie nicht<br />

hören. Und es gibt genug Alltagsgeräusch, um sie zu übertönen. Das ist<br />

nicht erstaunlich. Möchte man gerade der Jugend zumuten, mit dem ständigen<br />

Todesbewusstsein zu leben? Gerade auch in Zeiten mannigfaltiger<br />

Kriege, die täglich Opfer fordern. Halt in der Ferne, nicht gerade um die<br />

Ecke. Man möchte hier vom Leben nehmen, was es zu bieten hat. Man<br />

nimmt den Tod in der Ferne zwar schon auch zur Kenntnis, schmerzhaft<br />

bisweilen, aber man achtet auch auf eine Distanz, die leben lässt.<br />

Aber zurück zur Asche. Wenn sie als grauer Haufen in einer Feuerstelle<br />

liegt, ist sie unübersehbar. Dann aber kommt ein kräftiger Windstoss, die<br />

Asche fliegt auf, auf und davon, ist nicht mehr zu greifen. Weg ist das<br />

Todessymbol. Nur der Wind bleibt, kühlend, erfrischend, belebend. Sinnbildlich<br />

als Überwinder der Todesmasse Asche.<br />

Eine Erfahrung also, nicht zu trennen von jener anderen der sinnbildlichen<br />

Zerstörung eines Menschenlebens hin zur flüchtigen Asche. Da<br />

ist vielmehr eine Verheissung, die erst später sichtbar wird. Siegen wird<br />

letztlich der Wind, der Geist, der die Düsternis überwindet.<br />

Was genau dieser Wind wann bewirkt, was denn einmal sein wird, wenn<br />

die Asche verblasen ist, wir können es nicht wissen. Leicht macht es uns<br />

das Leben nicht immer, eher im Gegenteil gelegentlich, aber es wird sich<br />

allenfalls lohnen, die Hoffnung nicht aufzugeben.<br />

Niklaus Reinhart

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