Gemeindemitteilung Kirchanschöring 2024-1
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Aus dem Vereinsleben<br />
Dort durften die 38 Schüler nach Anleitung vom<br />
Bauern z’Hof Franz Huber und Mithelfern der Heimat-<br />
und Gartenbauvereine auf den mit Sägemehl<br />
abgeteilten Parzellen die jedem genau zugeteilte<br />
Menge an Roggensaatgut mit der Hand aussäen,<br />
was diese meist ganz akribisch und mit Begeisterung<br />
machten. Wenn es wie in einem Lied früher<br />
hieß „Im Märzen der Bauer die Rösslein einspannt“,<br />
so wurden jetzt die Kinder ‚eingespannt‘, um mit<br />
alten Holzeggen das Saatgut in den Boden einzueggen,<br />
was den Schülern sichtlich Spaß machte.<br />
Dann erklärte ihnen Franz Huber, dass nun die Natur<br />
dran sei, das Korn wachsen und reifen zu lassen.<br />
Schließlich mussten jeweils mehrere Garben zu<br />
Kornmandel zusammengestellt und oben wieder<br />
mit Roggenstroh zusammengebunden werden,<br />
damit sie dann noch fertig trocknen konnten. An<br />
der Menge an Gras und Unkraut, das mit dem Roggen<br />
gewachsen war, konnte man erkennen, dass<br />
hier keine Spritzmittel eingesetzt waren und es sich<br />
also um ‚Biogetreide‘ handelte.<br />
Eine kleine Stärkung für die ‚schwere Arbeit‘ bot<br />
dann Liesi Haunerdinger vom Thomanhof in Leiharting<br />
in Form von Naturjoghurt an. Die Zutaten für<br />
diese erfrischende Kost durften die Kinder auswählen.<br />
Selbst gequetschte Dinkel- und Haferkörner<br />
mit zerkleinerten Apfelstücken schmeckten ihnen<br />
besonders gut. Mit einem Dankeschön an die Helfer<br />
verabschiedeten sich dann die beiden Klassen<br />
wieder in Richtung Schule.<br />
Kurz vor den Sommerferien stand dann das Mähen<br />
des Roggenfeldes an. Etliche Helfer um Franz Huber<br />
fanden sich schon am Morgen ein, um den hochgewachsenen<br />
Roggen mit ihren Sensen zu mähen<br />
und zu Schwaden abzulegen. Als dann die Schüler<br />
der dritten Klassen eintrafen, zeigte ihnen Franz<br />
Huber, wie sie das Getreide zu Garben bündeln<br />
und mit Roggenstroh binden sollten. Dabei stellte<br />
sich heraus, dass dies gar nicht so einfach war.<br />
Aber mit Unterstützung der Helfer des Heimatvereins<br />
gelang dies dann doch.<br />
Im Oktober durften die Schüler dann die Aichermühle<br />
in Eizing besuchen, wo sie erlebten, wie aus<br />
Getreide Mehl hergestellt wird. Sie wurden von der<br />
freundlichen Familie Aicher durch das Mühlengebäude<br />
geführt. So konnten sie im unteren Stockwerk<br />
die verschiedenen Getreidesorten sehen,<br />
die von den Kindern angefasst und auch gekostet<br />
werden konnten. Frau Burkart-Aicher erklärte<br />
zu jeder Getreidesorte Herkunft, Verwendung und<br />
mehr. Dass Getreide gezüchtetes Gras ist, war eine<br />
interessante und neue Information.<br />
Müllermeister Aicher führte dann durch die Mühle,<br />
wo es viel Neues zu hören gab wie die Namen der<br />
verschiedenen Stockwerke, die sich aus den jeweiligen<br />
Funktionen ableiteten. Herr Aicher erklärte,<br />
dass es neben dem exakten Mahlen des Getreides<br />
eine wichtige Aufgabe des Müllers ist, z.B. die verschiedenen<br />
Weizensorten so zu mischen, dass das<br />
hergestellte Mehl immer die gleichen Backeigenschaften<br />
aufweist. Auch legt die Familie Aicher viel<br />
Wert auf Regionalität und Qualität des zu verarbeitenden<br />
Getreides.<br />
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