Geschäftsbericht 2004: Turnaround zum Kunden - WestLB
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„Unsere Lösunge n zur Entlastung<br />
öffentlicher Haus halte haben<br />
Vorbildfunktion.“<br />
Die Finanznot der öffentlichen Haushalte wird sich entgegen<br />
vereinzelter Entwarnungshinweise vorerst nicht bessern. Mehr<br />
denn je sind Konzepte gefragt, die mit maßgeschneiderten<br />
Finanzierungsstrukturen sowie einem umfassenden Schuldenund<br />
Anlagenmanagement die prekäre Lage vieler öffentlicher<br />
Haushalte verbessern. Dabei geht es nicht um Einzelaktionen,<br />
sondern um eine Gesamtbetrachtung der Haushaltslage.<br />
Im neuen Geschäftsmodell der <strong>WestLB</strong> hat der <strong>Kunden</strong>kreis<br />
der öffentlichen Hand strategische Bedeutung. Die intensivere<br />
Zusammenarbeit mit den Sparkassen eröffnet uns dabei zusätzliche<br />
Möglichkeiten, unsere Marktbedeutung auszubauen.<br />
Um hier künftig noch individueller beraten und betreuen zu<br />
können, haben wir den Bereich Öffentliche <strong>Kunden</strong> neu strukturiert.<br />
Künftig bündeln wir unsere Erfahrung und Kompetenz<br />
für Kommunen und kommunale Unternehmen in einem eigenen<br />
Bereich. Ein zweiter Bereich mit Beratungsspezialisten<br />
betreut unsere <strong>Kunden</strong> im Bund und in den Ländern.<br />
„Wir werden unsere starke Stellung bei<br />
Anleihe-Emissionen ausbauen.“<br />
Die <strong>WestLB</strong> ist einer der bedeutendsten Partner im Emissionsgeschäft<br />
der öffentlichen Hand. Bei der Arrangierung und<br />
Platzierung von Anleihen für die deutschen Bundesländer waren<br />
wir <strong>2004</strong> einer der Marktführer in Deutschland. Mit 14 Lead-<br />
Mandaten, acht Co-Lead-Mandaten und zahlreichen Privatplatzierungen<br />
zählten wir zu den Top 3-Banken bei Emissionen<br />
von Municipal Bonds im Ranking der Fachzeitschrift „International<br />
Financing Review“.<br />
„In Deutschland als erste Bank ein<br />
ganzheitliches Schuldenportfoliomanagement<br />
entwickelt zu haben,<br />
spricht sich herum.“<br />
Mehr als zehn Jahre Erfahrung in der<br />
Unterstützung öffentlicher <strong>Kunden</strong> beim<br />
Zinsmanagement ihrer Schuldenbestände<br />
machen uns zu einem gefragten Partner.<br />
Als einer der Marktführer beraten wir<br />
Kommunen bei der Optimierung des<br />
Darlehensbestandes und strukturieren<br />
Einzelderivate. Diese Lösungen haben<br />
vielfach Pilotfunktion für ein weiter<br />
gefasstes Schuldenmanagement. Als<br />
erste Bank Deutschlands entwickelten<br />
wir bereits 2002 ein ganzheitliches<br />
Schuldenportfoliomanagement. Die<br />
zunehmenden Anfragen an uns zeigen,<br />
dass dieses Angebot geschätzt wird;<br />
auch <strong>2004</strong> erteilten uns zahlreiche<br />
Kommunen ihr Mandat. Inzwischen<br />
optimieren wir ein Schuldenbestandsvolumen<br />
von 2,6 Mrd €. Zugleich steigt<br />
die Nachfrage nach speziell für den<br />
Kassenkreditbereich entwickelten derivativen<br />
Instrumenten, die einen unter dem<br />
Geldmarktniveau liegenden Zinssatz<br />
generieren, spürbar an.<br />
Volumen der Mandate im Schuldenportfoliomanagement<br />
der <strong>WestLB</strong><br />
2002 bis <strong>2004</strong><br />
2002 2003 <strong>2004</strong><br />
330 1.070 2.600<br />
Angaben in Mio €<br />
„Auch im Anlagenmanagement<br />
verzeichnen wir eine starke<br />
Nachfrage.“<br />
Unsere Produkte zur Optimierung der<br />
Erträge aus Aktienbeständen sind vor<br />
allem Aktienoptionen, Wertpapierleihen,<br />
Wertpapierpensionsgeschäfte sowie<br />
nennwertgarantierte Kapitalprodukte.<br />
<strong>Kunden</strong> mit zusätzlichem Kreditbedarf<br />
bieten wir Wandelanleihen an. Hier<br />
werden die Erlöse aus dem möglichen<br />
späteren Verkauf der Aktien bereits<br />
heute als zinsgünstiger Kredit zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Beim Management der Geld- und Kapitalanlagen<br />
bauen wir unsere Position ebenfalls<br />
deutlich aus. Zusammen mit unserer<br />
Tochtergesellschaft WestAM erarbeiten<br />
wir attraktive Alternativen zur klassischen<br />
Geld- und Kapitalmarktanlage.<br />
„<strong>Kunden</strong>nähe bestimmt das<br />
enorme Potenzial des Verbundes<br />
<strong>WestLB</strong>/Sparkasse.“<br />
Die Intensivierung der Zusammenarbeit<br />
mit den Sparkassen schafft zahlreiche<br />
Erfolg versprechende Möglichkeiten im<br />
Geschäft mit den Sparkassen selbst.<br />
Durch den exzellenten Marktzugang der<br />
Sparkassen gilt dies auch im Geschäft<br />
mit deren <strong>Kunden</strong>.<br />
Folgendes Beispiel für die enge Zusammenarbeit<br />
der <strong>WestLB</strong> mit der Sparkasse<br />
ist bezeichnend für die vielfältigen<br />
Möglichkeiten, die Wirtschaftskraft der<br />
Regionen zu erhalten und zu stärken:<br />
Nachdem wir die Stadtwerke Bochum<br />
und Dortmund beim Erwerb des Wasserund<br />
Gasversorgers GELSENWASSER AG<br />
beraten hatten, gelang es uns <strong>2004</strong>, den<br />
Kredit für den Kaufpreis zu syndizieren.<br />
Erfreulicherweise konnten auch 14 Sparkassen<br />
für die Finanzierung des Kaufpreises<br />
gewonnen werden. Damit konnten<br />
wir die Finanzierungskraft der Sparkassen<br />
für eine breite Kreditsyndizierung<br />
eindrucksvoll unter Beweis stellen und<br />
sie in ein bedeutendes, von uns initiiertes<br />
Geschäft einbeziehen.<br />
„Strategie- und Privatisierungsberatung<br />
verspricht ein wachsendes<br />
Aufgabengebiet zu werden.“<br />
Die Gebietskörperschaften werden ihre<br />
Bemühungen verstärken, private Kapitalgeber<br />
für die Infrastrukturfinanzierung<br />
zu gewinnen. Die deutlich wachsende<br />
Zahl der Beratungsmandate unserer<br />
Tochter WestKC auf dem Feld Public<br />
Private Partnership zeigt uns, dass wir<br />
hier einen Erfahrungsvorsprung einbringen<br />
können; dies insbesondere<br />
dann, wenn Vergabeverfahren auf internationaler<br />
Ebene stattfinden.<br />
Privatisierung – ehedem eher als Notwendigkeit<br />
gesehen – wird heute mehr<br />
und mehr als Chance begriffen, um<br />
Kommunen nachhaltig von Finanzierungsaufgaben,<br />
Sanierungen, langfristigen Bauunterhaltungen<br />
und Bewirtschaftungen<br />
zu entlasten.<br />
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