„<strong>WestLB</strong> und „Die <strong>WestLB</strong> hat <strong>2004</strong> die Kraft zurückgewonnen, Sparkassen ohne überhöhte Risiken Geld zu verdienen.“ sind auf dem Weg, „Wir haben erhebliches Kapital freigesetzt, die führende um uns noch stärker dem kundengetriebenen Verbund- Geschäft widmen zu können.“ Universalbank zu werden.“ Dr. Thomas R. Fischer, Vorsitzender des Vorstandes
4 Brief des Vorstandsvorsitzenden binnen eines Jahres haben Vorstand und Belegschaft der <strong>WestLB</strong> das Unternehmen von einem existenziell bedrohten Kreditinstitut in eine moderne, operativ rentable Geschäftsbank gewandelt. Auf diese Leistung sind wir stolz. Wir wissen aber auch, dass dieser Erfolg ohne das Vertrauen von Ihnen, unseren Eigentümern und Geschäftspartnern, nicht möglich gewesen wäre. Dafür danke ich Ihnen persönlich. Ihre Unterstützung verpflichtet uns für die Zukunft. Zu Dank verpflichtet ist der Vorstand der <strong>WestLB</strong> auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank sowie ihren Interessenvertretern. Sie haben den tief greifenden Prozess der Umstrukturierung nicht nur mit großem Einsatz und mit hoher Flexibilität mitgestaltet. Die Belegschaft hat darüber hinaus materielle Einbußen hingenommen, weil sie an die Zukunftschancen einer neuen, strategisch grundlegend veränderten, allerdings auch deutlich schlankeren <strong>WestLB</strong> geglaubt hat und auch weiterhin glaubt. Auch dieses Vertrauen dürfen wir nicht enttäuschen. Die <strong>WestLB</strong> investiert gezielt in die berufliche Fortentwicklung ihres Personals. Talent und Leistung zu fördern, aber auch herauszufordern, sind wesentliche Instrumente wenn es darum geht, den strategischen Wandel der Bank zu festigen und unumkehrbar zu machen. Gleichzeitig verstärken wir unsere Teams in den Wachstumsfeldern der Bank gezielt durch externe Spezialisten. Es macht mir Freude zu sehen, wie schnell unsere Bank wieder zu einem attraktiven Arbeitgeber für junge Talente und gestandene Profis aus allen Bereichen des deutschen Finanzgewerbes geworden ist. Der Ihnen vorliegende <strong>Geschäftsbericht</strong> beweist es Ihnen: Die <strong>WestLB</strong> hat <strong>2004</strong> die Kraft zurückgewonnen, ohne überhöhte Risiken im Rahmen ihres ordentlichen Bankgeschäfts Geld zu verdienen. Gleichzeitig hat die Bank vielfältige Belastungen der Vergangenheit abgeworfen. Den mehr als zehn Jahre lang auf dem Unternehmen lastenden Druck unrechtmäßiger Beihilfen haben wir endlich beseitigen können. Allerdings ist der Preis dafür, die Zahlung von über 1,4 Mrd € an das Land Nordrhein-Westfalen, hoch. Er hat dazu geführt, dass die <strong>WestLB</strong> trotz operativer Gewinne erneut ein negatives Jahresergebnis ausweisen muss. Die Bank hat ihre Bilanz von übermäßigen Risiken und unrealistischen Bewertungen bereinigt. Ihr Portfolio an Beteiligungen hat sie entschlossen gestrafft. Boxclever, Odeon, TUI, Landesbank Rheinland-Pfalz und auch Klöckner & Co – viele haben der Bank den Ausstieg aus diesen nichtstrategischen Engagements so schnell nicht zugetraut. Gleichwohl ist er ohne Hast, mit positivem finanziellem Ergebnis für die Bank und die Interessen der in neue Hände übergehenden Gesellschaften wahrend vollzogen worden. Durch diesen Erfolg hat sich die <strong>WestLB</strong> mit Blick auf 2005 zweifach gestärkt. Das Ergebnis der Bank wird weniger schwankungsanfällig. Gleichzeitig setzen wir in erheblichem Umfang Kapital frei, um uns noch stärker dem kundengetriebenen Geschäft in allen vier Bereichen – Investment Banking, Corporate Banking, Asset Management und Private Banking – widmen zu können. Die Bank wird zudem 2005 aktiv und entschlossen strategische Gelegenheiten ergreifen und sowohl mögliche Beteiligungen als auch Kooperationschancen prüfen. Die <strong>WestLB</strong> hat 2005 bilanziell stabilisiert begonnen. Sie ist strategisch neu ausgerichtet, personell an zentralen Stellen des Konzerns erneuert und mit Aktionären ausgestattet, die sich einig sind über Ziele und Potenzial der Bank. Wir werden in den kommenden zwölf Monaten wesentliche Voraussetzungen dafür schaffen, damit <strong>WestLB</strong> und Sparkassen mittelfristig in enger Allianz unternehmerisch denkender Partner zur führen- den deutschen Verbund-Universalbank werden können. In diesem Verbund agiert die <strong>WestLB</strong> als europäische, rentable Geschäftsbank, die – befreit vom Ballast struktur- und förderpolitischer Vorgaben und kapitalbindender Investments außerhalb des Bankgeschäfts – kundenorientiert und innovativ agiert. Der erste hinter uns liegende Budgetierungsprozess mit den einzelnen Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg hat deutlich gemacht, wie viel geschäftliches Potenzial unser gemeinsamer Verbund hat. Produktexpertise, die tiefe Kenntnis internationaler Märkte und die Innovationskraft der <strong>WestLB</strong> werden von den Sparkassen gesucht. Gleichzeitig sind die Signale unserer gemeinsamen <strong>Kunden</strong> eindeutig: Sie suchen eine Universalbank, die leistungsstark, aber eben auch verlässlich ist, selbst unternehmerisch denkt und deshalb den Unternehmer vor Ort versteht, die strategisch plant und deshalb <strong>Kunden</strong> nicht als Manövriermasse ansieht. Unser Bekenntnis zur engen Partnerschaft mit den Sparkassen haben wir auch zu einem zentralen Element des neuen Markenauftritts der <strong>WestLB</strong> gemacht, mit dem wir im April 2005 an die Öffentlichkeit gegangen sind. Gleichzeitig hat sich die Bank eindeutig zur zentralen Rolle des Mittelstands, als benötigter Motor der immer noch schwachen wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes, bekannt. Weiterer Schwerpunkt unserer Kommunikation mit den Märkten und <strong>Kunden</strong> ist zudem die internationale Expertise der <strong>WestLB</strong> – als Partner deutscher Unternehmen auf dem Weg ins Ausland wie auch als Wegweiser für internationale Investoren und <strong>Kunden</strong>, die unseren Heimatmarkt für sich erschließen wollen. Sowohl unsere Chancen als auch die Herausforderungen des Jahres 2005 schließen für die <strong>WestLB</strong> jede Art von Selbstzufriedenheit aus. Der Vertrauensvorschuss der Eigentümer, <strong>Kunden</strong> und Sparkassen ist zwar groß, aber eben zu guten Teilen nur ein auf Bewährung gewährter Vorschuss, der erst verdient werden muss. Die Ratingagenturen und die Kapitalmärkte werden nach dem Wegfall der Staatsgarantien im Juli besonders genau prüfen, ob die <strong>WestLB</strong> Kosten- und Risikodisziplin wahrt, eine angemessene Kapitalausstattung aufweist und mit Hilfe des neuen Geschäftsmodells zusätzliche Erträge erwirtschaftet. Dabei ist jetzt schon leider sicher: Das Bankgeschäft in Deutschland kann auch 2005 nicht auf starken konjunkturellen Rückenwind hoffen. Zu mutlos ist die Stimmung in weiten Teilen des Landes, als zu drückend werden die Probleme im regulatorischen Umfeld, am Arbeitsmarkt oder bei den Sozialsystemen und öffentlichen Haushalten empfunden. Gleichzeitig sehen wir, dass junge, aber auch entwickelte Volkswirtschaften vor allem im Osten des europäischen Kontinents sich mit hohem Tempo weiter entwickeln, bürokratischen Ballast der Vergangenheit abwerfen und den Kräften der Marktwirtschaft vertrauen. Wir müssen deshalb 2005 auf unsere eigene Stärke bauen und hart am weiteren Erfolg der <strong>WestLB</strong> arbeiten. Darauf können Sie zählen, so wie ich darauf baue, dass Sie uns gewogen bleiben. Ihr Dr. Thomas R. Fischer Vorsitzender des Vorstandes 5