GesteinsPerspektiven 01/24
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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REIFEN UND REIFENSCHUTZ<br />
Von der Oberleitung bis zum richtigen Reifen<br />
Am Erzberg in der Steiermark betreibt die VA Erzberg GmbH nicht nur<br />
den größten Hartgesteinstagebau Zentraleuropas, sondern auch einen<br />
der modernsten seiner Art. Dazu gehören neue Technologien – und<br />
eben auch die dazu passenden Pneus.<br />
SERVICELEISTUNG DER BESONDEREN ART: Die speziellen Reifen ergänzen das innovative<br />
Projekt als wichtige Technologieträger. Fotos: Bridgestone<br />
Ein besonderer Schwerpunkt ist für die<br />
VA Erzberg GmbH die Digitalisierung<br />
und Prozessoptimierung des Betriebs.<br />
Neben dem digitalen Fokus gibt es ein<br />
einzigartiges Großprojekt: die Elektrifizierung<br />
des Erzbergs. Dabei beziehen<br />
Fahrzeuge mit dieselelektrischem Antrieb<br />
direkten Strom aus einer Oberleitung<br />
entlang der Hauptförderroute und<br />
senken damit den Kraftstoffverbrauch<br />
im Betrieb erheblich. Das herausragende<br />
Fahrzeug der Flotte ist ein Liebherr-<br />
Muldenkipper T 236 mit Hybridantrieb.<br />
Fahrzeuge mit dieselelektrischem Antrieb<br />
werden weltweit bei Nutzlasten<br />
von über 200 t verwendet, doch in der<br />
Erzlagerstätte des Erzbergs ist der Einsatz<br />
in der 100-t-Klasse in Verbindung<br />
mit der Oberleitungsanlage einzigartig.<br />
Die Oberleitungsanlage wurde errichtet,<br />
um den Betrieb mit hybriden Schwer-<br />
Lkw zu ermöglichen, die zusätzlich mithilfe<br />
der direkten Stromabnahme angetrieben<br />
werden können. Im Gegensatz zu<br />
herkömmlichen dieselelektrischen Fahrzeugen<br />
läuft die Maschine der VA Erzberg<br />
GmbH damit seit Oktober 2021 in weiten<br />
Teilen des Tagebaus fast vollständig im<br />
E-Betrieb. Lediglich auf neu angelegten<br />
Wegen und beim Übergang zum Abbau<br />
sowie im Bereich der Abraumhalde wird<br />
der konventionelle Antrieb noch benötigt.<br />
Bei der Umsetzung des Projekts spielt<br />
auch die Bereifung der Fahrzeuge eine<br />
signifikante Rolle. Sie muss standortbasierten<br />
Herausforderungen der Alpenregion<br />
mit starkem Schneefall und extremer<br />
Kälte trotzen. Entsprechende Premiumreifen<br />
kommen von Bridgestone – inklusive<br />
der damit verbundenen technischen<br />
Services.<br />
Die besondere Lage der Erzlagerstätte<br />
als auch die technischen Bedingungen<br />
des Projekts fordern Maschine und Reifen<br />
einiges ab: „Der direkte und drehmomentstarke<br />
Antrieb führt zu einer stärkeren<br />
Abnutzung der Reifenlauffläche,<br />
die erhöhten Geschwindigkeiten bringen<br />
eine zusätzliche Beanspruchung mit<br />
sich, die insbesondere Auswirkungen auf<br />
die Reifentemperatur und damit auf die<br />
Lebensdauer des Reifens haben“, sagt<br />
Dr. Peter Schimek, Projektleiter bei der<br />
VA Erzberg GmbH.<br />
„Um entsprechende Reifenspezifikationen<br />
für diese Art der Anforderungen<br />
auszuwählen, bedarf es genauer Einsatzstudien,<br />
die Rückschluss auf die maximal<br />
zulässigen Lasten, Geschwindig-<br />
keiten und in diesem Zusammenhang<br />
der Einstellung des optimalen Luftdrucks<br />
bieten“, ergänzt Christoph Frost, Director<br />
Commercial Products Bridgestone<br />
Central Europe. Zudem bedarf es einer<br />
hohen Widerstandsfähigkeit der Bereifung,<br />
wenn es um den täglichen Transport<br />
von rund 40.000 t Material geht.<br />
Umgerechnet ergibt sich daraus eine<br />
Masse von rund 670 t, die ein einzelner<br />
Reifen am Tag befördert. Besonderes<br />
Augenmerk liegt dabei auf einer gleichbleibend<br />
guten Traktion unter wechselnden<br />
Fahrbahnbedingungen und einer<br />
hohen Stabilität der Reifen, die maßgeblich<br />
zur Sicherheit im Fahrbetrieb beträgt.<br />
Weiterhin müssen sie resistent<br />
gegenüber Hitze und Schnittverletzungen<br />
sein und eine gute Selbstreinigung<br />
aufweisen.<br />
Um die besonderen Ansprüche der<br />
VA Erzberg GmbH auch perspektivisch<br />
ideal zu erfüllen und zugleich den witterungs-<br />
und standortbasierten Herausforderungen<br />
der Alpenregion bestmöglich<br />
zu trotzen, entwickelt Bridgestone<br />
derzeit einen neuen OTR-Reifen: Der<br />
Bridgestone 27.00 R49 Master Core wird<br />
speziell für den Einsatz im Hartgesteins-<br />
Tagebau konstruiert. Sein Charakter:<br />
langlebig und besonders widerstandsfähig.<br />
Doch nicht nur mit Produkten unterstützt<br />
Bridgestone die VA Erzberg<br />
GmbH bei ihrem zukunftsweisenden<br />
Unterfangen. „Die persönliche Betreuung,<br />
das umfassende Serviceangebot<br />
sowie die technische Kompetenz und<br />
praxisnahe Beratung überzeugen. Die<br />
Zusammenarbeit ist konstruktiv, auf<br />
Augenhöhe und stets lösungsorientiert“,<br />
sagt Schimek. <br />
(bwi)<br />
www.bridgestone.eu<br />
WEIT VORNE: Im österreichischen Erzbergabbau verfolgt der Betreiber mit der Oberleitungselektrifizierung<br />
einen zukunftsweisenden Ansatz.<br />
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