GesteinsPerspektiven 01/24
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
Die GP GesteinsPerspektiven ist offizielles Organ des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO). Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen. Folgende Bereiche werden publizistisch abgedeckt: Wirtschaft, Politik und Recht mit Auswirkungen auf die Roh- und Baustoffindustrie, Prospektion, Lagerstättenerkundung, Lagerstättenbewertung, Betriebsplanung und Abbautechnik, Gewinnung und Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Aufbereitung: Zerkleinerung, Klassierung, Sortierung, Materialreinigung, Veredelung: Transportbeton, Asphalt, Wiedernutzbarmachung durch Rekultivierung und/oder Renaturierung, Genehmigungsverfahren und Genehmigungspraxis, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.
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TREFFPUNKT<br />
DIE PODIUMSDISKUSSION sorgte für Gesprächsbedarf – messbar an den Wortmeldungen.<br />
Zukunft aussieht, sie muss die Vollversorgung<br />
sicherstellen. „In Speyer versorgen<br />
wir unsere Kunden bereits heute zu 80 %<br />
mit Ökostrom“, erklärte Bühring, dessen<br />
erklärtes Ziel 100 % bis 2030 sind. Bis<br />
2040 soll die dortigen Wärme zu 100 %<br />
regenerativ erzeugt werden. Zu realisierten<br />
Projekten zählen eine Bürger-PV-<br />
Anlage (20<strong>01</strong>), ein erster Windpark<br />
(2<strong>01</strong>0) sowie das Geothermie-Projekt<br />
Rhein-Pfalz (2022). „Strom von hier. Gut<br />
fürs Klima“ lautet die Devise. Bühring<br />
dazu: „Wir wollen auch weiterhin heimische<br />
Energiequellen für ein klimafreundliches<br />
und preisstabiles Angebot nutzen.“<br />
Ein Floating-PV-Projekt gibt es mit dem<br />
Kieswerk Rohr in Otterstadt mit Projektvertrag<br />
von 2<strong>01</strong>9.<br />
Rund um die Mantel-Verordnung<br />
UVMB-Geschäftsführer Bert Vulpius moderierte<br />
den zweiten, mit „Die Mantel-<br />
Verordnung – praktischer Umgang seit<br />
1. August“ überschriebenen Themenblock.<br />
Barbara Grunewald vom vero –<br />
Verband der Bau- und Rohstoffindustrie<br />
sprach über die ersten praktischen Erfahrungen<br />
mit der VO im Tagesgeschäft<br />
und zitierte eingangs Robin Sharma:<br />
„Veränderungen sind am Anfang hart, in<br />
der Mitte chaotisch und am Ende<br />
wunderbar.“ Und weil niemand Veränderungen<br />
mag, folgte die bis heute andauernde<br />
Gewöhnungsphase mit Startschwierigkeiten<br />
und Unsicherheiten. Die<br />
teils langen Laboranalysezeiten werden<br />
sich wieder normalisieren, es zählen<br />
Kommunikation und Austausch aller Beteiligten.<br />
Grunewalds Fazit: „Wenden<br />
Sie die EBV und BBodSchV an! Nutzen<br />
wir dieses erste rechtsverbindliche, bundeseinheitliche<br />
Regelwerk!“<br />
BIV-Wirtschaftsjurist Andre Fietkau<br />
gab Ratschläge zur Umsetzung der<br />
Mantel-VO in Bezug auf die Verfüllung<br />
von Tagebauen. „Bodenverwertung ist<br />
auch nach der neuen VO weiter möglich.<br />
Sie liefert Potenzial, aber auch viele Fragen“,<br />
stellte Fietkau klar. Dabei fokussierte<br />
er den seit August 2023 geltenden<br />
Regelungsrahmen in Bayern. Wichtig sei<br />
dabei immer die Frage, welcher Regelung<br />
ich unterliege, um die passende<br />
Struktur für die Verwertung in Verfüllungen<br />
auszuwählen.<br />
Der Düsseldorfer Rechtsanwalt<br />
Gregor Franßen (Franßen & Nusser<br />
Rechtsanwälte PartGmbB) fragte zum<br />
Tatbestand: „Alte (Verfüll-)Genehmigung<br />
– neue Mantel-VO – und nun?“<br />
In der jeweiligen Zulassung müssen<br />
Materialart und die Anforderung daran<br />
geregelt sein. Der Betreiber muss rein<br />
rechtlich gesehen nicht zwischen<br />
bestandsgeschützter Zulassung und<br />
BBodSchV wählen: Es gibt laut Franßen<br />
„keinen pauschalen Zwang“ dazu.<br />
Genehmigungsmanagement<br />
Dieses Thema eröffnete den zweiten<br />
Fachtagungstag, moderiert von vero-<br />
Hauptgeschäftsführer Raimo Benger.<br />
EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT: Mandana<br />
Hoffmann begeisterte mit den nachhaltigen<br />
Ideen, die sie effektiv umsetzt.<br />
Den Anfang machte Prof. Dr. Bernd Dammert,<br />
der über „Die Behandlung der<br />
Schutzgüter Klima, Luft und Fläche in<br />
Genehmigungsverfahren“ referierte. „Es<br />
geht nicht ums Ob, sondern ums Wie“,<br />
erklärte Dammert bezüglich der Anforderungen<br />
an Planungs- und Antragsunterlagen.<br />
Vorhabenbedingte Auswirkungen<br />
müssen ermittelt und beschrieben,<br />
Ausgleichsmaßnahmen berücksichtigt<br />
und eingeschätzt werden. Bei der methodisch<br />
klaren Darstellung des Schutzguts<br />
Luft sind die Ingenieurbüros gefragt,<br />
beim Schutzgut Fläche hat das österreichische<br />
Klimaschutz-Bundesministerium<br />
(BMK) einen als Arbeitshilfe sinnvollen<br />
Leitfaden veröffentlicht. Dammert riet<br />
dazu, das Thema offensiv anzugehen.<br />
Mit ihrem Vortrag „Digital die Vielfalt<br />
managen: Der GisInfoService der Branche“<br />
stellten Fiona Reise (ISTE) und Markus<br />
Born (Herzog & Partner GmbH) das<br />
Online-Geoinfo-System und seine Vorteile<br />
vor, gingen auf dessen erweiterte<br />
Module ein und veranschaulichten das<br />
Vorgehen anhand von Praxisbeispielen.<br />
Es folgte der Blick auf Behördenseite<br />
und auf den „Zwang zur Vereinheitlichung“,<br />
vermittelt durch Oberberghauptmann<br />
Prof. Dr. Bernhard Cramer.<br />
Der Geologe und Leiter des Sächsischen<br />
Oberbergamts erklärte, wie Behördentransformation<br />
ins 21. Jahrhundert gelingt.<br />
Die „digitale Hochzeit“ der Bundesländer<br />
Sachsen, Niedersachsen,<br />
Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen<br />
war am 15. Juni 2<strong>01</strong>8: Ein gemeinsames<br />
Bergbau-Informationssystem<br />
sollte her. Vorhanden waren BergPass<br />
und SBIS, woraus ein neues, einheitliches<br />
System werden sollte. Mit Erfolg: Seit<br />
Ende Januar 2022 ging in Sachsen der<br />
erste BIS an den Start. Die Vorteile liegen<br />
auf der Hand. Cramer: „Die Anträge sind<br />
nun strukturiert, vollständig und quali-<br />
GESTEINS Perspektiven 1 | 20<strong>24</strong>