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medizin&technik 01.2024

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■ [ SPECIAL NACHHALTIGKEIT ]<br />

MIT GETEILTEN INSTRUMENTEN<br />

NACHHALTIGER UNTERWEGS<br />

Adaptive Chirurgieinstrumente | Ein Mehrweg-Griff lässt sich mit vielen Arbeitsenden<br />

kombinieren. Diese können als Disposables konzipiert sein – oder wie der Griff aus<br />

Metall und damit aufbereitbar sein. Mit einer solchen Lösung ergänzt Kammerer<br />

Medical Systems seine Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit.<br />

(Bild: Kammerer Medical Systems)<br />

IHR STICHWORT<br />

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Modulare Chirurgieinstrumente<br />

Einweg- und Mehrweg nach Wunsch<br />

Metall und Kunststoff kombiniert<br />

10 bis 20 % geringerer CO2 -Fußabdruck<br />

LCA geplant, für jedes Modul berechnet<br />

So wenig reinigen oder entsorgen wie<br />

möglich und damit nachhaltiger<br />

arbeiten : Das ermöglichen Chirurgieinstrumente,<br />

bei denen der Griff und das<br />

Arbeitsende getrennte Wege gehen. Verbunden<br />

sind beide durch einen Kupplungsmechanismus.<br />

„Wir haben schon vor langer Zeit begonnen,<br />

solche Instrumente zu entwickeln“,<br />

sagt Uli Kammerer, Geschäftsführer<br />

der Kammerer Medical Systems<br />

GmbH & Co. KG in Stockach. Was vor über<br />

zehn Jahren als Idee auf den Tisch kam,<br />

haben die Experten für Chirurgieinstrumente<br />

allerdings 2022 zu einem System<br />

ausgearbeitet, das sie als „adaptives Instrument“<br />

bezeichnen und vermarkten.<br />

Die Nachhaltigkeit ist dabei ein Aspekt,<br />

der solche Instrumente interessant<br />

macht.<br />

So kann der Griff aus silikonummanteltem<br />

Metall immer wieder gereinigt und<br />

sterilisiert werden. Für das Arbeitsende<br />

hingegen hat der Auftraggeber die Wahl:<br />

Soll es als Disposable eingesetzt werden<br />

und daher aus Kunststoff bestehen? Oder<br />

soll es, wie der Griff, aus den für Chirurgieinstrumente<br />

typischen metallischen<br />

Materialien hergestellt und daher ebenso<br />

mehrfach einsetzbar sein? Den Vorteil<br />

bringt Geschäftsführer Uli Kammerer auf<br />

den Punkt: „Wenn sich ein Auftraggeber<br />

für eine Disposable-Lösung entscheidet,<br />

muss der Anwender bei einem adaptiven<br />

Instrument eben nur das Arbeitsende entsorgen<br />

und nicht den Griff gleich mit.“<br />

Wie viel das mit Blick auf den<br />

CO 2 -Fußabdruck insgesamt ausmacht?<br />

Kammerers Schätzungen dazu belaufen<br />

Ein Griff lässt sich mit einer Vielzahl von Arbeitsenden<br />

zu verschiedenen chirurgischen<br />

Instrumenten kombinieren. Der entscheidende<br />

Punkt dafür ist der sichere, aber einfach<br />

zu verwendende Kupplungsmechanismus<br />

sich aktuell auf 10 bis 20 %, um die das<br />

Unternehmen den eigenen Abdruck<br />

durch diese Art von Instrumenten reduzieren<br />

könnte.<br />

Aktuell lassen sich Rongeure, schneidende<br />

sowie haltende Instrumente zweigeteilt<br />

ausführen, ebenso Instrumente für<br />

die Entnahme von Biopsien. Weil der Effekt<br />

so groß ist, sollen entsprechende<br />

Überlegungen auf weitere Instrumente<br />

ausgeweitet werden, die der Spezialist<br />

herstellt. „Die Idee ist natürlich nicht<br />

grundsätzlich neu, es gibt auch schon Instrumente<br />

zum Beispiel für die Fuß- und<br />

Handchirurgie, bei denen dieser Gedanke<br />

umgesetzt ist“, sagt Kammerer.<br />

Idee hat sich bewährt, in der<br />

Kupplung steckt viel Wissen<br />

Besonders stolz allerdings ist er auf die<br />

Art der Kupplung, mit denen seine adaptiven<br />

Instrumente ausgestattet sind. Über<br />

20 Jahre Erfahrung in der Kupplungsentwicklung<br />

seien darin eingeflossen. „Und<br />

das heißt, dass sich die Arbeitsenden sehr<br />

einfach austauschen lassen und man den<br />

Griff zum Reinigen und Sterilisieren nicht<br />

auseinanderbauen muss.“ Für den Einsatz<br />

der Instrumente im OP sieht er darin einen<br />

großen Vorteil. Die OP-Schwester<br />

müsse am Griff nichts montieren, wie<br />

man das von bisherigen teilbaren Instrumenten<br />

kenne. Die Griffe und die Arbeitsenden<br />

liegen vielmehr gebrauchsfertig im<br />

OP-Sieb und lassen sich nach Anforderungen<br />

durch den Operateur einfach zusammenstecken.<br />

Die Unterlagen und Vor-<br />

46 medizin&<strong>technik</strong> 01/2024

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