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LE-1-2024 POLITIK & WIRTSCHAFT

LOGISTIK express Journal 1/2014 Politik & Wirtschaft - Gemeinsames Nein zum EU-Mercosur-Abkommen // Man kommt aus dem Staunen nicht heraus // 2024 – mehr Höhen oder mehr Tiefen? // Krise rotes Meer // Unternehmen priorisieren inmitten geopolitischer Unsicherheit, Innovation und Resilienz // Kein Ende des Ukraine-Kriegs in Aussicht. CEE-Länder erwarten andauernden Krieg, Österreich ist besonders pessimistisch // Euro, digitaler Euro, Bitcoin // Vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt // Deutschland hat es verpennt // Deutschland – der kranke Mann Europas

LOGISTIK express Journal 1/2014 Politik & Wirtschaft - Gemeinsames Nein zum EU-Mercosur-Abkommen // Man kommt aus dem Staunen nicht heraus // 2024 – mehr Höhen oder mehr Tiefen? // Krise rotes Meer // Unternehmen priorisieren inmitten geopolitischer Unsicherheit, Innovation und Resilienz // Kein Ende des Ukraine-Kriegs in Aussicht. CEE-Länder erwarten andauernden Krieg, Österreich ist besonders pessimistisch // Euro, digitaler Euro, Bitcoin // Vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt // Deutschland hat es verpennt // Deutschland – der kranke Mann Europas

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LOGISTIK-EXPRESS.COM <strong>LE</strong> 1/<strong>2024</strong> | S10<br />

die Veränderungen zu akzeptieren und Geschäftsmodelle<br />

gegebenenfalls anzupassen.<br />

Roman Stiftner: Die dominierenden übergeordneten<br />

Themen im Logistiksektor sind hohe<br />

Energiekosten, Verwerfungen in den globalen<br />

Lieferketten und die Dekarbonisierung des<br />

Lieferverkehrs. Alle Maßnahmen sind mit hohen<br />

Kosten und Investitionen verbunden und wirken<br />

sich auf die Wettbewerbsfähigkeit der Branche<br />

aus.<br />

Heute habe ich gehört, die Anzahl der<br />

Biobauern und die Verkaufszahlen bei<br />

Bioprodukten gehen zurück. Gedanken<br />

dazu, Herr Will?<br />

Wenn man sich die jüngsten Zahlen der AMA<br />

ansieht, zeigt sich, dass nicht nur die Verkaufszahlen<br />

der Bioprodukte, sondern die Verkäufe<br />

im Lebensmittelhandel ganz generell zurückgegangen<br />

sind. Das zeigt sich auch am realen<br />

Umsatzminus von 1,0 Prozent im Jahr 2023. Bei<br />

Fleisch und Geflügel sind die Marktanteile der<br />

Bio-Anbieter erfreulicherweise stabil geblieben,<br />

bei Obst und Gemüse sogar gestiegen, bei<br />

Milch und Molkereiprodukten hingegen etwas<br />

zurückgegangen. Sowohl Supermärkte als<br />

auch Diskonter setzten weiterhin vermehrt auf<br />

biologische Lebensmittel und bieten eine große<br />

Vielfalt quer über alle Warengruppen. Unser<br />

Bekenntnis zu biologischen und regionalen<br />

Lebensmitteln bleibt aufrecht.<br />

Viel Luft nach oben sehen wir aber noch bei der<br />

Vorbildwirkung der öffentlichen Hand: Der Bund<br />

hatte sich zum Ziel gesetzt, bis zum Vorjahr den<br />

Anteil an Bio-Lebensmitteln in allen seinen Einrichtungen<br />

– von Schulen über das Bundesheer<br />

bis hin zu den Justizanstalten – auf mindestens<br />

25 Prozent zu steigern, 2030 sollen es schon 55<br />

Prozent sein. Tatsächlich bewegen wir uns weiterhin<br />

im niedrigen einstelligen Prozentbereich,<br />

wie sich aktuellen Zahlen entnehmen lässt. Hier<br />

wird der Staat seiner Vorbildrolle nicht gerecht,<br />

dabei würde das vielen Biobauern helfen und<br />

wäre auch zur Erfüllung unserer Klimaziele<br />

dringend notwendig.<br />

Im September gibt es Wahlen - und sicher<br />

wieder Wahlzuckerl. Welches Wahlzuckerl<br />

würden Sie sich wünschen?<br />

Heinz Pechek: Es ist ganz einfach, wir brauchen<br />

eine vernünftige Wirtschaftsförderungspolitik<br />

ohne Steuererhöhungen. Die Unternehmen<br />

müssen in Ruhe arbeiten können, die wissen<br />

schon, was sie tun. Es gilt, die Unternehmen zu<br />

fördern - Steuern sollen keine Strafe sein.<br />

Rainer Will: Wahlzuckerl können wir uns in der<br />

derzeitigen Lage wirklich nicht leisten.<br />

Wir erwarten uns keine Wählerumgarnungs-Aktionen,<br />

sondern dass die Regierung<br />

bis zum Tag der Wahl im Sinne unseres Landes<br />

arbeitet und dass auch nach der Wahl schnell<br />

eine arbeitsfähige Regierung zustande kommt,<br />

die die lange Liste an dringend notwendigen<br />

Weichenstellungen schnell abarbeitet. Was<br />

wir uns wünschen, ist zuvorderst eine Lohnnebenkostensenkung.<br />

Das wäre ein Zuckerl,<br />

das wahrscheinlich allen schmecken würde:<br />

Die Kaufkraft der Kunden würde gestärkt, der<br />

Konsum angekurbelt, die Beschäftigten würden<br />

besser entlohnt, die Arbeitsbereitschaft würde<br />

steigen, der Handel würde entlastet, und neue<br />

Arbeitsplätze würden geschaffen.<br />

Franz Staberhofer: Mein gewünschte Zuckerl<br />

ist, dass es kein einziges Wahlzuckerl gibt - jede<br />

dieser Süßigkeiten würden dem Standort nachhaltig<br />

schaden. Es ist wie im wirklichen Leben,<br />

da fallen die Zähne aus - in diesem Fall fallen<br />

Arbeitsplätze weg.<br />

Haben Sie Befürchtungen bezüglich der<br />

Entwicklung in Österreich<br />

(zb Konkurrenz aus China, Krisen, ...)?<br />

Heinz Pechek: Wenn Chinas Wirtschaftspolitik<br />

sich noch mehr auf Europa ausrichtet, wird man<br />

sich dringend etwas einfallen lassen müssen.<br />

Plattformen wie Sheein und Temu kann man<br />

nicht verhindern, außer eventuell durch extrem<br />

hohe Zölle.<br />

Franz Staberhofer: Natürlich wird sich in<br />

Österreich und Europa viel ändern, aber es liegt<br />

an uns: entweder wir gestalten es, oder wir werden<br />

gestaltet.<br />

Roman Stiftner: Wir haben es mit starken<br />

geopolitischen Spannungen zu tun, die sich<br />

auch auf die Logistik und den globalen Handel<br />

durchschlagen. Es ist wichtig, einerseits den<br />

freien Handel zu sichern und andererseits dafür<br />

zu sorgen, dass dieser unter fairen Bedingungen<br />

erfolgen kann. Österreich und Europa müssen<br />

darauf achten, dass die Abhängigkeit von<br />

strategisch wichtigen Gütern, wie Energie und<br />

Rohstoffe, nicht von einzelnen Ländern domi-

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