LE-1-2024 POLITIK & WIRTSCHAFT
LOGISTIK express Journal 1/2014 Politik & Wirtschaft - Gemeinsames Nein zum EU-Mercosur-Abkommen // Man kommt aus dem Staunen nicht heraus // 2024 – mehr Höhen oder mehr Tiefen? // Krise rotes Meer // Unternehmen priorisieren inmitten geopolitischer Unsicherheit, Innovation und Resilienz // Kein Ende des Ukraine-Kriegs in Aussicht. CEE-Länder erwarten andauernden Krieg, Österreich ist besonders pessimistisch // Euro, digitaler Euro, Bitcoin // Vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt // Deutschland hat es verpennt // Deutschland – der kranke Mann Europas
LOGISTIK express Journal 1/2014 Politik & Wirtschaft - Gemeinsames Nein zum EU-Mercosur-Abkommen // Man kommt aus dem Staunen nicht heraus // 2024 – mehr Höhen oder mehr Tiefen? // Krise rotes Meer // Unternehmen priorisieren inmitten geopolitischer Unsicherheit, Innovation und Resilienz // Kein Ende des Ukraine-Kriegs in Aussicht. CEE-Länder erwarten andauernden Krieg, Österreich ist besonders pessimistisch // Euro, digitaler Euro, Bitcoin // Vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt // Deutschland hat es verpennt // Deutschland – der kranke Mann Europas
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die Gefahr, dass der heimische<br />
Markt von bedenklichen<br />
Produkten aus Südamerika<br />
überschwemmt wird. Die<br />
erstklassige Qualität europäischer<br />
Produkte darf<br />
unter keinen Umständen<br />
konterkariert werden.“<br />
Während sich die Bauernproteste<br />
in ganz Europa ausbreiten,<br />
hält die EU-Kommission an ihrem<br />
Plan fest, das Freihandelsabkommen mit den<br />
Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien,<br />
Paraguay und Uruguay ehestmöglich zum<br />
Abschluss zu bringen. Dabei ist eine der zentralen<br />
Forderungen der protestierenden Bauern<br />
der Stopp der Verhandlungen, da das Abkommen<br />
zu einem ungleichen Wettbewerb führen<br />
und Bauern in Europa weiter unter Druck setzen<br />
würde – wie wir das in vielen anderen Bereichen<br />
leider bereits kennen. Kritik am geplanten<br />
Abkommen kommt auch von Vertretern der<br />
Zivilgesellschaft, die nicht nur fatale Folgen für<br />
die heimische Landwirtschaft und den Handel,<br />
sondern auch unabsehbare Auswirkungen auf<br />
Menschenrechte, Umwelt und Klima befürchten.<br />
Umfrage: 9 von 10 Österreichern lehnen<br />
EU-Mercosur-Abkommen ab<br />
Das EU-Mercosur-Abkommen wird nicht nur<br />
von einer überwiegenden Mehrheit der österreichischen<br />
Lebensmittelhändler abgelehnt,<br />
sondern auch von 87 Prozent der heimischen<br />
Bevölkerung. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen<br />
Online-Umfrage (n=1.000 Personen),<br />
die das Marktforschungsinstitut Integral im Juni<br />
2023 im Auftrag der Handelskette SPAR und der<br />
Umweltschutzorganisation Greenpeace durchgeführt<br />
hat.<br />
DKA: EU-Mercosur-Abkommen hätte<br />
negative Auswirkungen auf<br />
kleinbäuerliche Produktion<br />
Das Abkommen hätte auch massive Auswirkungen<br />
auf Menschenrechte, Umwelt und<br />
die kleinbäuerliche Produktion in den Mercosur-Staaten.<br />
Die Steigerung der Exportquoten<br />
und der Wegfall von Handelsbeschränkungen<br />
würden die Soja-, Rindfleisch- und Zuckerrohrproduktion<br />
weiter ankurbeln und damit Öl ins<br />
Feuer bestehender Landkonflikte gießen,<br />
bäuerliche Produktionssysteme unter Druck<br />
setzen und zu weiteren Rodungen führen.<br />
Darüber hinaus würde der Handelspakt<br />
stark asymmetrische<br />
Handelsbeziehung vertiefen,<br />
bei denen die südamerikanischen<br />
Staaten weiter in der<br />
Rolle von Rohstoffexporteuren<br />
gefangen sind.<br />
Luis Ventura, Generalsekretär<br />
von CIMI, einer brasilianischen<br />
Partnerorganisation der Dreikönigsaktion,<br />
die sich für die Rechte von Indigenen<br />
einsetzt, findet klare Worte<br />
zum EU-Mercosur-<br />
Abkommen: „Dies ist ein<br />
schädliches Abkommen<br />
für Brasilien, da es ein<br />
Produktionsmodell<br />
aufrechterhält, bei dem<br />
Brasilien weiterhin die<br />
Rolle des Rohstoffexporteurs<br />
spielt, das die<br />
Ausbeutung von Land<br />
und Menschen vorantreibt<br />
und die Gewalt gegen indigene<br />
Völker verstärkt.“<br />
Dreikönigsaktion & Handelsverband gegen<br />
Teilung des Abkommens (Splitting)<br />
Während sich das Zeitfenster vor den EU-<br />
Wahlen, in dem das Abkommen noch abgeschlossen<br />
werden könnte, bald schließt, steigt<br />
die Gefahr, dass die Kommission das Abkommen<br />
um jeden Preis vorantreiben will, möglicherweise<br />
sogar mit Verfahrenstricks wie einer<br />
Teilung des Abkommens (Splitting).<br />
„Statt zu versuchen, das EU-Mercosur-Abkommen<br />
mit allen Mitteln<br />
durchzupeitschen, brauchen<br />
wir eine sozial-ökologische<br />
Neuausrichtung der<br />
EU-Handelspolitik, die den<br />
Anforderungen unserer<br />
Zeit gerecht wird“, so<br />
Teresa Millesi, Vorsitzende<br />
der Dreikönigsaktion der<br />
Katholischen Jungschar.<br />
„Eine gerechte und nachhaltige<br />
Handelspolitik sollte das<br />
Wohl von Mensch und Umwelt in den<br />
Mittelpunkt stellen und zu einer lebenswerten<br />
Zukunft für alle beitragen, anstatt sie zu gefährden“,<br />
so Millesi abschließend. (RED)