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Nahtoderfahrungen -<br />
Ein Hinweis auf ein Leben nach dem Tod oder ein Streich des Gehirns?<br />
Kolpingsfamilie <strong>Schwanstetten</strong> verfolgte<br />
Online-Vortrag und diskutierte darüber<br />
Die Kolpingsfamilie <strong>Schwanstetten</strong> lud<br />
zu einem Vortrag über ein etwas ungewöhnliches<br />
Thema ein. Im Pfarrheim des<br />
katholischen Kirchenzentrums "Heiligste<br />
Dreifaltigkeit" ging es um das Thema<br />
"Nahtoderfahrungen". Anders war auch<br />
die Art des Vortrages. Dieser fand online<br />
statt. Neben Mitgliedern und Freunden<br />
der Kolpingsfamilie nahmen auch Außenstehende<br />
an diesem Online-Vortrag teil.<br />
Die Teilnehmer waren gespannt auf die<br />
Ausführungen hierzu von Dr. Hans Markus<br />
Horst von der Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen<br />
des Erzbistums Bamberg.<br />
Handelt es sich bei den immer wieder auftretenden<br />
Berichten um Erfahrungen einer<br />
"jenseitigen Welt" oder um Prozesse,<br />
die Gehirn einem Menschen vorspielt, um<br />
diesem das Sterben zu erleichtern? Zu Beginn<br />
sahen die Teilnehmer einen Trailer zu<br />
einem amerikanischen Spielfilm mit dem<br />
Titel "Den Himmel gibt´s echt". Er soll auf<br />
wahren Tatsachen beruhen. Ein vierjähriger<br />
Junge hatte und begann von Begegnungen<br />
mit verstorbenen Verwandten zu<br />
erzählen und berichtete über Dinge, die er<br />
eigentlich nicht wissen konnte. Er irritierte<br />
damit seine Umwelt und es begann eine<br />
Kontroverse.<br />
Die einzige Gewissheit, die der Mensch<br />
hat, ist, dass er sterben wird. Aber er hat<br />
kein Wissen über den Tod, erklärte später<br />
Dr. Hans Markus Horst zu Beginn seines<br />
Vortrags. Viele Berichte über Nahtoder-<br />
fahrungen ähneln sich auffällig, wie zum<br />
Beispiel das Gefühl den eigenen Körper<br />
zu verlassen, glückselig und schwerlos<br />
zu sein, sowie durch einen Lichttunnel<br />
zu gehen und dann bereits verstorbene<br />
Verwandte oder Freunde zu treffen. Es<br />
entstand aber auch die Frage, warum fast<br />
ausschließlich Verwandte oder Freunde<br />
dabei angetroffen werden. Die wahrgenommenen<br />
Gefühle von Gelassenheit,<br />
Glück und Liebe seien sehr intensiv und<br />
unterschieden sich erheblich von Traumoder<br />
Rauschvorstellungen, erklärte der<br />
Referent weiterhin.<br />
Mit Forschungen zu Nahtoderfahrungen<br />
haben sich inzwischen eine Vielzahl von<br />
Medizinern, Psychologen, Philosophen<br />
und Theologen beschäftigt. Aber es gab<br />
und gibt auch Gruppen, die versuchen ihr<br />
eigenes Steckenpferd darauf zu reiten.<br />
Für Dr. Hans Markus Horst war es besonders<br />
wichtig, das Thema aus der Perspektive<br />
bestehender Erkenntnisse zu beleuchten<br />
und sich nicht auf eine esoterische<br />
Ebene zu begeben. Statt dessen beschrieb<br />
der Referent unterschiedliche Ansätze seit<br />
Beginn der Erforschung des Phänomens in<br />
den 1970er-Jahren.<br />
Das Fazit war schließlich, dass es trotz der<br />
zahlreich geschilderten Erfahrungen keine<br />
Gewissheiten bezüglich eines Lebens nach<br />
dem Tod gibt. Letztendlich bleibt nur die<br />
Hoffnung und vielleicht auch die Tatsache,<br />
sich auf das diesseitige Leben zu konzentrieren,<br />
wie es in einem Satz im Trailer zu<br />
"Den Himmel gibt´s echt" hieß.<br />
Im Anschluss an den Ausführungen von Dr.<br />
Dr. Hans Markus Horst referierte online über Nahtoderfahrungen.<br />
(Foto: Beratungsstelle für Weltanschauungsfragen<br />
im Erzbistum Bamberg)<br />
Hans Markus Horst hatten die Vortragsteilnehmer<br />
im Pfarrzentrum noch ausführlich<br />
die Gelegenheit, über das Thema<br />
zu diskutieren.<br />
Christen vertrauen auf die biblischen Zusagen<br />
von Jesus. Der inzwischen verstorbene<br />
frühere Papst Benedikt XVI. erklärte<br />
im Jahr 1968 als Theologieprofessor in der<br />
Einführung in das Christentum 1968: "Das<br />
nicht zu Sehende, das auf keine Weise<br />
ins Blickfeld rücken kann, nicht das Unwirkliche<br />
ist, sondern dass im Gegenteil<br />
das nicht zu Sehende sogar das eigentlich<br />
Wirkliche, das alle übrige Wirklichkeit Tragende<br />
und Ermöglichende darstellt."<br />
Andreas Hahn<br />
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