Die Schönsten Radwege 2024
Special 2024 zu WanderMagazin 222: Tourenkarten, Höhenprofile, Reisetipps. 60 Radtouren mit Karten und Übersichtskarten
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undes Bild:<br />
Gewitterwolken über der<br />
historischen Mühle<br />
von Marter<br />
ENTLANG DER BRENTA DURCH DAS VALSUGANA<br />
Auf der Tour durch das Valsugana begleitet mich mein Sohn. Wieder geht’s am Fluss<br />
entlang, aber in einem anderen Tal. <strong>Die</strong>smal folgen wir der Brenta. Nachdem wir den<br />
Caldonazzosee am Südufer teilweise auf Holzstegen begleitet haben, erreichen wir<br />
durch ausgedehnte Apfelfelder die Brenta. Als Bächlein fließt sie aus dem größten See<br />
des Trentino und schwillt im Valsugana zu einem Fluss an, der bei Venedig in die Adria<br />
mündet – bis Mantua begleitet von einem Radweg. Es tritt sich leicht auf der ebenen<br />
Strecke am baumbestandenen Brenta-Ufer. Alles im Fluss am Fluss. Vor uns ist der<br />
Himmel so blau wie bei der ersten Radtour, aber aus Westen verfolgt uns eine<br />
dunkle Wolkenwand.<br />
WENN DER WOLKENBRUCH ZUR PAUSE ZWINGT …<br />
Wir sind kaum zehn Kilometer hinter dem See, als wir das erste Donnergrollen<br />
hören. Im hübschen Dorf Marter mit seiner alten Mühle und<br />
dem Turm aus der Römerzeit beschließen wir, den Fluss zu verlassen<br />
und Roncegno Terme anzusteuern. Schaffen wir die drei Kilometer<br />
bis zu dem sehenswerten Bäderort vor dem Gewitter? Durchgehend<br />
bergauf geht es mit unseren einfachen Rädern nur langsam<br />
voran. Es donnert lauter. Auf halber Strecke holt uns der Regen<br />
ein. An Unterstellen ist nicht zu denken. <strong>Die</strong> Apfelplantagen sind mit<br />
Schutzfolien fest gegen das angekündigte Gewitter verzurrt und<br />
der einsame Baum am Wegrand spendet auch keinen Schutz. Also<br />
treten wir unter den Regenponchos schwitzend weiter bergauf.<br />
Blitze zucken und Donner grollt, als wir endlich die mächtige neugotische<br />
Peter-und Pauls-Kirche von Roncegno Terme erreichen. Doch<br />
dort stehen wir vor verschlossenen Türen und ihr sparsames Dach bietet<br />
auch nicht den erhofften Schutz. Zuflucht finden wir schließlich einige hundert<br />
Meter unterhalb im familienbetriebenen Agriturismo Montibeller Valter.<br />
Ein Vier-Gänge-Menü mit hausgemachter Pasta, das wir als einzige Touristen<br />
unter einheimischen Arbeitern in der gemütlichen Gaststube genießen, macht das<br />
Gewitter vergessen. Es zieht ab, lässt aber einen Nieselregen zurück, der uns an der<br />
8 <strong>Die</strong> <strong>Schönsten</strong> <strong>Radwege</strong> <strong>2024</strong>