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„Na, des wiard jo schia“<br />
Ehemalige Großküche auf Sigmundsried wird renoviert<br />
(alpl) Das jüngste Projekt des Kulturvereins Sigmundsried: Die<br />
ehemalige Großküche des „Sterzinger“-Zubaus, die nun geschichtlich<br />
aufgearbeitet wird, präsentiert sich den Besuchern in neuem, alten<br />
Kleid. Die Eröffnungsausstellung findet am 6. April statt.<br />
Schon vor nunmehr rund zehn<br />
Jahren wurde in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesdenkmalamt<br />
die Restaurierung der alten Bausubstanz<br />
ins Auge gefasst. Die vorhandenen<br />
Mittel waren begrenzt und so<br />
galt es vorausschauend zu agieren. Im<br />
damals verantwortlichen DI Walter<br />
Hauser fand man diesbezüglich einen<br />
genialen Berater, denn er war es,<br />
der ein Vorgehen in kleinen Schritten<br />
empfahl. Dass dies gut und richtig<br />
war, hat sich schon öfter gezeigt: auch<br />
beim jüngsten Projekt, das in Zusammenarbeit<br />
mit dem Denkmalamt<br />
und einem der besten Restauratoren<br />
in Tirol, Andreas Preisenhammer, in<br />
Angriff genommen wurde. Es handelt<br />
sich dabei um die historische Küche<br />
aus dem 16. Jahrhundert, die, zumindest<br />
was Decke und Wände sowie<br />
den Boden betrifft, wieder in den annähernden<br />
Originalzustand versetzt<br />
werden soll. Annähernd deshalb,<br />
weil der Raum auch in Zukunft Teil<br />
der Galerieräume im Schloss bleiben<br />
wird und neu elektrifiziert und<br />
mit Heizung und neuer Beleuchtung<br />
versehen wird. Ehemals vorhandene<br />
Einbauten (z. B. Feuerstelle) existieren<br />
ohnedies längst nicht mehr. Das<br />
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Projekt wurde bereits 2020 genehmigt.<br />
Finanziert wird es mit Mitteln<br />
des Bundesdenkmalamtes und der<br />
Landesgedächtnisstiftung sowie der<br />
Gemeinde Ried. „Wir haben eine sehr<br />
hohe Förderquote erreicht“, freute<br />
sich in diesem Zusammenhang Bgm.<br />
Daniel Patscheider, der betonte, dass<br />
das Vorgehen in kleinen, leistbaren<br />
Schritten wichtig und richtig ist.<br />
16 SCHICHTEN. Die Neueröffnung<br />
der Galerie steht ebenfalls<br />
schon fest: Es ist der 6. April. Gezeigt<br />
werden Werke der „Local Heroes“<br />
Carla Agerer und Stefan Gertner. Im<br />
Anschluss daran steht ein Konzert auf<br />
dem Programm. Eines, worauf der<br />
Kulturverein besonders stolz ist: „Die<br />
sechs Ausstellungsräume im Schloss<br />
sind sehr hoch und so geradezu prädestiniert,<br />
um Kunstwerke zu präsentieren.<br />
Mit der ehemaligen Küche<br />
3./4. April 2024<br />
wird bereits der dritte Ausstellungsraum<br />
restauriert. Günter Patscheider<br />
vom Kulturverein dazu: „Die Küche<br />
war ja schon für den Ausstellungsbetrieb<br />
hergerichtet, aber eben nur als<br />
Provisorium.“ Insgesamt wurden an<br />
den Wänden 16 Schichten entfernt,<br />
an der Decke waren es nur drei oder<br />
vier. Jedenfalls wurde bis auf die originale<br />
Rußschicht gearbeitet. „Eine<br />
Heiden-Dreckarbeit“, wussten die<br />
Freiwilligen zu berichten. Begonnen<br />
wurde im letzten November. Von<br />
Freiwilligen des Kulturvereins und<br />
den Gemeindearbeitern wurden bislang<br />
deutlich über 1.000 Arbeitsstunden<br />
geleistet und rund fünf Tonnen<br />
Schutt abtransportiert. Preisenhammer<br />
wird nun mit der Restaurierung<br />
beginnen.<br />
DURCHGANG ENTDECKT. Neben<br />
der originalen Rußschicht wurde<br />
noch weiteres entdeckt: So etwa der<br />
Bereich, der auf einen ehemaligen<br />
Backofen im Bereich der ehemaligen<br />
Außenwand des Schlosses hinweist.<br />
Hier kamen eine Nische für Feuerholz<br />
sowie das „Schir- bzw. Schussloch“<br />
zum Vorschein. An derselben<br />
Wand wurde zudem eine zugeputzte<br />
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Schießscharte entdeckt. Am meisten<br />
CY<br />
begeisterte aber der wiederentdeckte<br />
Durchgang in dem Bereich. „In<br />
CMY<br />
den<br />
Plänen war dieser zwar eingezeichnet,<br />
K<br />
doch wir wussten nicht, ob es sich nur<br />
um einen geplanten Durchgang handelte,<br />
weil an der Wand selber deutete<br />
nichts darauf hin“, so Patscheider.<br />
Der linksseitige Durchgang zum<br />
ehemaligen Speisesaal (Blickrichtung<br />
Landeck) existierte damals nicht. Dafür<br />
aber eine Öffnung, durch die der<br />
damalige Ofen im Speisesaal befeuert<br />
wurde. Im Zuge der Arbeiten habe<br />
man auch entdeckt, dass die Zugänge<br />
im Schloss für Gesinde und Herrschaft<br />
getrennt lagen.<br />
Den heutigen Durchgang zum ehemaligen,<br />
heute zweigeteilten Speisesaal<br />
gab es zu Zeiten des Küchenbetriebes<br />
noch nicht.<br />
PIONIERARBEIT. Nach dem<br />
anfänglichen „Na, des isch jo wild“<br />
freuen sich nun alle, dass die Restaurierungsarbeiten<br />
dem Ende zu gehen.<br />
Auch Bgm. Daniel Patscheider, der<br />
das Engagement des Kulturvereins<br />
lobte: „Der Verein hat Pionierarbeit<br />
geleistet und das Schloss zu neuem<br />
Der<br />
zerbrochne<br />
Krug<br />
mit Corinna Harfouch<br />
Tobias Moretti<br />
Harald Schrott<br />
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Über die Jahrhunderte sammelten<br />
sich 16 Farb-/Putzschichten an den<br />
Wänden der ehemaligen Großküche<br />
auf Schloss Sigmundsried.<br />
Bgm. Daniel Patscheider (r.) ist begeistert vom Engagement des Kulturvereins<br />
Sigmundsried und bedankte sich bei einem Augenschein über die aktuellen<br />
Arbeiten stellvertretend bei Erich Fuchsberger, Christoph Mathoy und Günter<br />
Patscheider (v. l.).<br />
RS-Fotos: Plankensteiner<br />
Leben erweckt. Heute identifizieren<br />
sich die Gemeindebürger mit dem<br />
Rieder Wahrzeichen.“ Über den neu<br />
entstandenen Kräutergarten beim<br />
Schloss freut sich der Bürgermeister<br />
ebenfalls. Es sei dies ein weiterer<br />
Schritt, das Schloss als Ort der Begegnung<br />
zu etablieren.<br />
Helena Adler<br />
Uli Bré´ée<br />
Calle Fuhr<br />
Felix Mitterer<br />
Hubert Sauper<br />
David Schalko<br />
Johannes Schmidl<br />
Marie Stockhausen<br />
Lisa Wentz<br />
7 Todsünden<br />
frei nach<br />
Sepp<br />
Schluiferer<br />
Fern von Europa<br />
RUNDSCHAU Seite 17