02.04.2024 Aufrufe

LA KW 14

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Landeck ist „voll verschuldet“<br />

Verschuldungsgrad ist auf 81,21 Prozent angestiegen<br />

(aktiefi) Der Gemeindehaushalt 2023 in Landeck weist laut Abschluss<br />

ein Minus von 443.233 Euro auf. Was aber noch mehr ins<br />

Auge springt, ist die Entwicklung des Verschuldungsgrades: Dieser<br />

stieg sprunghaft auf 81,21 Prozent an.<br />

Teuerung, Inflation, wirtschaftliche<br />

Entwicklung, steigende Zinsen,<br />

höhere Transferzahlungen an das<br />

Land, sinkende Einnahmen sowie<br />

weitere Faktoren stellten 2023 österreichweit<br />

die Gemeinden vor große<br />

Herausforderungen. Das war auch<br />

in Landeck nicht anders. Insgesamt<br />

stehen im Rechnungsabschluss 2023<br />

Einnahmen in der Höhe von rund<br />

31 Mio. Euro Ausgaben in der Höhe<br />

von 31,4 Mio. Euro gegenüber. Somit<br />

weist der Haushalt ein negatives<br />

Nettoergebnis von 443.233,30 Euro<br />

aus. Das ist mehr als vermutet. Das<br />

für 2023 veranschlagte Minus beträgt<br />

nämlich 170.800 Euro. Der Rechnungsabschluss<br />

weist Ausgabenüberschreitungen<br />

von 654.192 Euro (plus<br />

2,4 Prozent) und Mehreinnahmen<br />

von 327.380 Euro (plus 1,1 Prozent)<br />

aus.<br />

Von Beratung bis Ausland:<br />

AK Angebote für Junge!<br />

Der AK Tirol ist die Bildung der<br />

Kinder und Jugendlichen ein Riesen-<br />

Anliegen. Entsprechend breit ist das<br />

Angebot.<br />

So stellt die AK Tirol nicht nur die<br />

beliebte „My Future“-Mappe für<br />

den Berufsorientierungsunterricht<br />

kostenlos zur Verfügung, auch in<br />

AK Bibliothek und AK Werkstatt<br />

gibt es viele Angebote für Junge.<br />

Schüler:innen ab der 5. Schulstufe<br />

können tirolweit die AK Lernbegleitung<br />

am BFI kostenlos<br />

nutzen und Lehrlinge<br />

können bei der AK Tirol<br />

Nachhilfe-Gutscheine anfordern<br />

und bei Bedarf<br />

einlösen.<br />

Mit der beliebten Ferienaktion<br />

und der Sommerschule<br />

Plus werden<br />

Arbeitnehmerfamilien<br />

bei der Kinderbetreuung<br />

im Sommer unterstützt.<br />

Unter dem Motto „Rückenwind“<br />

können sich<br />

Jugendliche, die noch<br />

ihren Weg suchen, für<br />

EINNAHMEN/AUSGABEN. Die<br />

Ertragsanteile des Bundes – die wichtigste<br />

Einnahmequelle der Gemeinden<br />

– flossen spärlicher als erwartet.<br />

Am Ende waren es mit knapp 8,6<br />

Mio. Euro um 277.090 Euro weniger<br />

als veranschlagt. Aus der Wasser- und<br />

Kanalbenützungsgebühr fehlen laut<br />

Rechnungsabschluss 420.168 Euro. Es<br />

schlagen auch bedeutende Mehrausgaben<br />

zu Buche: Die Personalkosten<br />

erhöhten sich um 13,7 Prozent (das<br />

sind knapp 1,3 Mio. Euro) auf gut<br />

10,5 Mio. Euro. Mehrausgaben fielen<br />

etwa auch für Transferzahlungen<br />

an das Land Tirol (u.a. für die Sozialbeiträge<br />

und die Krankenanstalten<br />

Finanzierung) an. Diese betrugen im<br />

Rechnungsjahr 2023 knapp 6 Mio.<br />

Euro. Dieser Betrag bedeutet ein Plus<br />

von 3,3 Prozent (plus 193.310 Euro)<br />

gegenüber dem Vorjahr. Die Energie-<br />

Kurz- oder Langzeit-Auslandsaufenthalte<br />

im Rahmen des Europäischen<br />

Freiwilligenkorps bewerben.<br />

Außerdem ermöglicht die AK die<br />

kos tenlose Teilnahme am EU-Projekt<br />

„Tiroler:innen auf der Walz“,<br />

bei dem im Ausland Berufserfahrungen<br />

gesammelt werden können.<br />

Bei Ärger im Lehrbetrieb oder Ferialjob<br />

wissen die Profis der AK<br />

Jugendabteilung weiter und die AK<br />

gewährt bei Bedarf auch Rechtsschutz<br />

für die Vertretung vor<br />

Gericht. Natürlich gibts auch<br />

Hilfe bei Problemen als<br />

Konsument, beim Wohnen<br />

oder in schwierigen<br />

Lebenslagen – kostenlos<br />

und anonym.<br />

Gleich anrufen unter<br />

0800/22 55 22 mit<br />

der Durchwahl 1515<br />

(Bildung) oder 1566<br />

(Jugend).<br />

Foto: NaMong Productions/stock.adobe.com<br />

Mehr auf ak-tirol.com<br />

kosten erhöhten sich exorbitant. Ein<br />

beträchtlicher Brocken im Umfang<br />

von rund 1 Mio. Euro sind die außerordentlichen<br />

Zuschüsse im Vorjahr<br />

an die Venet Bergbahnen AG. Daran<br />

schließt sich in der aktuellen öffentlichen<br />

Diskussion um den rettenden<br />

„Venet“-Investitionsplan eine weitere<br />

Facette an.<br />

VOLL VERSCHULDET. Die Zinszahlungen<br />

der Stadtgemeinde Landeck<br />

haben sich im Jahr 2023 mehr als<br />

verfünffacht, nämlich von 108.731<br />

Euro auf 560.611 Euro. Die Schuldendienste<br />

aus den Darlehen beliefen<br />

sich auf rund 1,3 Mio. Euro. Der<br />

Darlehensstand per Jahresende liegt<br />

somit bei knapp <strong>14</strong>,9 Mio. Euro. Der<br />

Zahlungsmittelbestand bzw. die liquiden<br />

Mittel sind um 389.861 Euro auf<br />

rund 4,2 Mio. Euro zurückgegangen.<br />

Das unerfreulichste Detailergebnis<br />

des Jahresabschlusses stellt wohl der<br />

sprunghafte Anstieg des Verschuldungsgrades<br />

von 36,46 Prozent auf<br />

81,21 Prozent dar. Somit ist die Stadtgemeinde<br />

Landeck in die Kategorie<br />

„Voll verschuldete Gemeinde“ abgerutscht.<br />

VORSICHT GEBOTEN. Am Ende<br />

der Präsentation des Landecker Rechnungsabschlusses<br />

2023 wies Finanz-<br />

StR Jakob Egg eindringlich darauf<br />

G<strong>LA</strong>NZLICHTER<br />

glanzlichter@rundschau.at<br />

Der Gemeindehaushalt 2023 in Landeck<br />

weist laut Jahresabschluss ein<br />

Minus von 443.233 Euro auf.<br />

RS-Foto: Tiefenbacher<br />

hin, dass die derzeit schwierigen Rahmenbedingungen<br />

den finanziellen<br />

Handlungsspielraum der Stadtgemeinde<br />

deutlich verringern würden,<br />

aber auch die weitere Entwicklung sei<br />

nur sehr schwer abschätzbar. Dazu<br />

komme der hohe Verschuldungsgrad.<br />

Deshalb sei jetzt „höchste Vorsicht<br />

geboten“. Bgm. Herbert Mayer sieht<br />

es pragmatisch: „Investitionen sind in<br />

naher Zukunft schwer. Die nächsten<br />

zwei bis drei Jahre heißt es, einfach<br />

sparen und schauen, dass wir durchkommen.“<br />

Der Rechnungsabschluss<br />

der Stadtgemeinde Landeck 2023<br />

wurde einstimmig beschlossen.<br />

Hirschknopf-Schickeria<br />

Liebe Freunde des gut bürgerlichen<br />

Wohlstands! Salzburg ist eine<br />

der schönsten Städte Österreichs.<br />

Prunkvolle Bauten einstiger Fürsten<br />

und Monarchen erinnern an den<br />

Hochglanz des Barock. Monumentale<br />

Gotteshäuser manifestieren die<br />

über die Jahrhunderte stabile Macht<br />

der Kirche. Große Künstler wie Mozart<br />

haben hier ihre Spuren hinterlassen,<br />

die heute noch bei Festspielen<br />

Gäste aus nah und fern anlocken.<br />

Wenn der berühmte Jedermann ruft,<br />

dann rückt sie an, die gut betuchte<br />

Hirschknopf-Schickeria. Trachten<br />

und Dirndln aus Seide und feinstem<br />

Leder, geschmückt mit Knöpfen<br />

der Geweihe kapitaler Hirsche. PSstarke<br />

Allrad-Luxus-Limousinen<br />

füllen die Parkgaragen. Sündteure<br />

Eintrittskarten garantieren ausschließlich<br />

exklusives Publikum. Die<br />

Menüs in den Restaurants gehen ins<br />

Unerschwingliche und sind somit<br />

nur den viel zitierten oberen Zehntausend<br />

vorbehalten. Ausgerechnet<br />

in dieser Stadt, die von den Konservativen<br />

als Oase der Wohlhabenden<br />

gehegt und gepflegt wurde, regieren<br />

neuerdings die Roten und die Dunkelroten.<br />

Nicht die distinguierten<br />

Schwarzen und auch nicht die Blaublütigen.<br />

Nein. Die Sozis und die<br />

Kommunisten. So etwas regt zum<br />

Nachdenken an. Wie es ausschaut,<br />

ist das Leben in der Mozartstadt<br />

längst nicht mehr für Jedermann.<br />

Bei Wahlen trennt das Volk die<br />

Spreu vom Weizen. Und die Stimmen<br />

der Armen haben dabei gleich<br />

viel Gewicht wie die der Reichen.<br />

Wer von oben herab regiert, der<br />

muss mit der Reaktion von denen<br />

da unten rechnen. Den Bewohnern<br />

einer Stadt geht es um Lebensqualität.<br />

Dazu gehört ein schönes Ambiente.<br />

Aber auch die Leistbarkeit<br />

des täglichen Lebens. Und da hat<br />

die Mehrheit der Salzburger jetzt<br />

entschieden, wer ihnen am ehesten<br />

eine finanzierbare Existenz ermöglicht.<br />

Für die Präsenz der Präpotenz<br />

war da kein Platz mehr!<br />

Meinhard Eiter<br />

RUNDSCHAU Seite 4 3./4. April 2024

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!