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KULTUR<br />
(dgh) Das Landecker Altersheim<br />
wurde in einer Zeit gebaut,<br />
als „Kunst am Bau“ noch einen<br />
höheren Stellenwert hatte.<br />
Und so birgt es heute noch Schätze<br />
regionaler Künstler: Ein „Herbert Danler“<br />
hängt dort ebenso wie ein Werk<br />
Chryseldis Hofer-Mitterers oder eines<br />
von Norbert Strolz. Franz Xaver Hausers<br />
Holzskulpturen, die im Freien aufgestellt<br />
waren, sind verfault und wurden<br />
schon vor Jahrzehnten entsorgt.<br />
Einer, der 1977 ebenfalls ein Werk beigetragen<br />
hat, ist Gerald Kurdoglu Nitsche:<br />
In der Altersheimkapelle, in der<br />
heute u. a. ein überlebensgroßes Kruzifix<br />
Reinhold Traxls steht, hängt sein<br />
„Sonnengesang“ – Öl auf Leinwand,<br />
acht Quadratmeter groß, farben- und<br />
lebensfroh. Inspiration war ihm das<br />
Gebet Franz von Assisis, in dem er<br />
seine Beziehung und Liebe zur Natur<br />
ausdrückt. Bekannt geworden ist es<br />
auch durch die Kombinationen „Bruder<br />
Sonne“ und „Schwester Mond“.<br />
„Wir haben eine so schöne Welt“<br />
Das Altersheim Landeck ist auch ein Hort regionaler Kunst<br />
Gerald Kurdoglu Nitsche mit einem seiner wichtigsten Werke, dem „Sonnengesang“<br />
SCHÖNE SCHÖPFUNG. Nitsche<br />
hat darauf nicht nur die Gestirne festgehalten,<br />
Wind und Wolken, Wasser<br />
und Feuer und auch den Tod, sondern<br />
auch seine Kinder Veronika<br />
und Christof (die Mitter der 70er-<br />
Jahre als Kinder auch ein wenig mitmalen<br />
durften). Nitsche bezeichnet<br />
den „Sonnengesang“ als eines seiner<br />
wichtigsten und gelungensten Werke<br />
(dessen Entstehung neben dem Gemälde<br />
beschrieben ist; auch Franz<br />
von Assisis „Sonnengesang“ kann in<br />
der Altersheimkapelle nachgelesen<br />
werden). Insgesamt ist Nitsches Werk<br />
ein Loblied auf die Schöpfung und die<br />
Geschöpfe. „Wir haben eine so schöne<br />
Welt“, erklärte er daher auch der<br />
6. Klasse des Gymnasiums in Perjen,<br />
das sich mit dem Kunstpädagogen<br />
und Künstler Christoph Waldhart das<br />
Werk ansah und mit Nitsche darüber<br />
RS-Fotos: Haueis<br />
diskutierte. Reinhard Scheiber, der<br />
das Haus nach 27 Jahren als Altersheimleiter<br />
in- und auswendig kennt,<br />
führte auch zu den Werken der anderen<br />
großen Landecker Künstler und<br />
lädt Interessierte ein: Nitsches „Sonnengesang“<br />
in der Kapelle und auch<br />
„Danler“, „Chryseldis“, „Strolz“ und<br />
„Traxl“ sind von 8 bis 18 Uhr öffentlich<br />
zugänglich.<br />
Nitsche und Künstlerkollege Christoph Waldhart (r.) diskutierten mit den Jugendlichen,<br />
Altersheimleiter Reinhard Scheiber (M.) führte auch zu „Danler“,<br />
„Chryseldis“ und „Strolz“.<br />
Hoch soll es leben<br />
25 Jahre Kulturzentrum Altes Kino Landeck<br />
(dgh) Das Alte Kino in Landeck<br />
war 1999 schon alt – aber es regte<br />
sich neues Leben: Christian Chemel-<br />
Fensterwechsel<br />
ohne Stemm- und<br />
Maurerarbeiten<br />
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www.portas.at/fenster<br />
3./4. April 2024<br />
li, Franz Tiefenbrunn und der inzwischen<br />
verstorbene Gerhard Karlinger<br />
belebten es wieder. Die Initiatoren<br />
sahen in der Adaptierung der Räumlichkeiten<br />
als Kulturzentrum eine<br />
Chance für Landeck, da ein Ort der<br />
Begegnung und vor allem für die<br />
Jugend geschaffen werden konnte.<br />
25 Jahre später ist das Alte Kino ein<br />
fixer Bestandteil der Kulturszene in<br />
Tirol. „Der Bedarf dafür war vor 25<br />
Nitsche erklärte der 6. Klasse des Gymnasiums, was sein Werk zeigt: eine<br />
schöne Welt.<br />
Jahren da und ist auch heute noch<br />
nach wie vor gegeben“, weiß Mathias<br />
Schauer von der Arge Altes Kino.<br />
Gefeiert wird das Vierteljahrhundert<br />
am 6. April unter dem Motto „Es<br />
lebe die Szene, die Szene lebt!“ mit<br />
Sekt, dem legendären Musiker-Chilli<br />
einer Open Stage. Angesagt haben<br />
sich Newcomerbands wie „Stase“<br />
und „Underground“ wie alte Hasen<br />
der Kulturszene. Und die Bühne<br />
steht allen zur Verfügung, die einen<br />
Beitrag zum Jubiläum darbieten<br />
möchten. Eintritt: freiwillige Spenden.<br />
Beginn: 20 Uhr.<br />
Martin Dapoz und Chris Hauser überbrachten<br />
schon vor fünf Jahren ein<br />
Geburtstagsständchen.<br />
Foto: Julian Raggl<br />
RUNDSCHAU Seite 29