Austropack 2024/01
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MARKTÜBERSICHT ÖSTERREICH<br />
MARKTÜBERSICHT ÖSTERREICH<br />
MARKTENTWICKLUNG<br />
Die Entwicklung der Produktion in den letzten drei<br />
Monaten sowie die erwartete Entwicklung der Verkaufspreise<br />
in den kommenden drei Monaten: Überhang<br />
optimistischer beziehungsweise pessimistischer<br />
Einschätzungen (Saldo).<br />
0,0%<br />
PREISERWARTUNG/PRODUKTION<br />
100,0%<br />
-10,0%<br />
Weiterhin sehr schwierige Konjunkturlage<br />
in der Verpackungsindustrie<br />
80,0%<br />
60,0%<br />
40,0%<br />
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-70,0%<br />
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-80,0%<br />
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Die Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests<br />
vom Jänner <strong>2024</strong> zeigen weiterhin<br />
eine schwierige Konjunktursituation für<br />
die Verpackungsindustrie. Der Einbruch<br />
der europäischen Industriekonjunktur<br />
hält die österreichische Verpackungswirtschaft<br />
weiter im Griff. Die Konjunkturindikatoren<br />
sind skeptischer als zum<br />
Höhepunkt der COVID-19-Krise. Die<br />
aktuellen Befragungsergebnisse vom<br />
Jänner signalisieren weitere Rückgänge<br />
bei der Produktionstätigkeit. Der Saldo<br />
von -30 Prozent zeigt einen deutlichen<br />
Überhang von Unternehmen, die Produktionsrückgänge<br />
melden, gegenüber<br />
Unternehmen, die angeben, ihre Produktion<br />
gesteigert zu haben. Die Unternehmen<br />
schätzen auch ihre Auftragslage<br />
nach wie vor skeptisch ein: Nur rund 31<br />
Prozent der Unternehmen melden, über<br />
ausreichende oder mehr als ausreichende<br />
Auftragsbestände zu verfügen (zum<br />
Dr. Werner Hölzl<br />
ist wissenschaftlicher Leiter des Konjunktur-<br />
und Investitionstests am Österreichischen<br />
Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO)<br />
werner.hoelzl@wifo.ac.at<br />
Vergleich: in starken Aufschwungsphasen<br />
sind es über 90 Prozent, in schweren<br />
Konjunktureinbrüchen weniger als<br />
50 Prozent). Auch die Beurteilung der<br />
Auslandsauftragsbestände fi el im Jänner<br />
weiterhin schwach aus und blieb<br />
auf unterdurchschnittlichem Niveau:<br />
Nur rund 34 Prozent der Unternehmen<br />
melden ausreichende oder mehr als<br />
ausreichende Exportauftragsbestände,<br />
im Vorjahr waren es noch 62 Prozent.<br />
Die Ausblicke auf die kommenden Monate<br />
bleiben auch zu Jahresbeginn mehrheitlich<br />
pessimistisch. Die Produktionserwartungen<br />
verharren im Jänner im<br />
negativen Bereich: Der Saldo von positiven<br />
und negativen Meldungen zu den<br />
Produktionserwartungen liegt bei -19<br />
Prozent und signalisiert für die nächsten<br />
Monate weitere Rückgänge bei der Produktion.<br />
Dementsprechend blieben die<br />
Beschäftigungserwartungen im Jänner<br />
negativ (per Saldo bei -36 Prozent). Auch<br />
die Erwartungen zur Geschäftslage in<br />
den nächsten sechs Monaten fallen<br />
weiterhin skeptisch aus: Der Überhang<br />
von Unternehmen, die mit einer Verbesserung<br />
der Geschäftslage in den nächsten<br />
sechs Monaten rechnen, gegenüber<br />
jenen, die eine Verschlechterung erwarten,<br />
hat sich im Jänner weiter reduziert<br />
und liegt mit -49 Prozent tief im negativen<br />
Bereich. Dies dürfte auch mit der<br />
weiterhin schwachen internationalen<br />
Industriekonjunktur zusammenhängen.<br />
Der Preisauftrieb hat sich aufgrund der<br />
geringeren Energiepreisdynamik sowie<br />
dem Rückgang der Industriekonjunktur<br />
aufgelöst. Wie in den Vormonaten erwarten<br />
deutlich mehr Unternehmen in<br />
den nächsten Monaten die Verkaufspreise<br />
senken zu müssen, als sie anzuheben<br />
(per Saldo: -29 Prozent). Die<br />
insgesamt sehr skeptischen Ausblicke<br />
lassen für die nächsten Monate keine<br />
Trendumkehr, sondern eine Fortsetzung<br />
der schwierigen Konjunkturdynamik in<br />
der Verpackungswirtschaft erwarten.<br />
* Der Konjunkturtest des Österreichischen Instituts<br />
für Wirtschaftsforschung (WIFO) wird seit Mitte der<br />
1950er durchgeführt und liefert zentrale Informationen<br />
über den Wirtschaftsverlauf.<br />
Die Angaben zu Preiserwartungen, Produktion<br />
und Geschäftslage sind saldierte Werte, dargestellt<br />
in Prozentpunkten.<br />
Die Auftragsbestände sowie die Exportauftragsbestände<br />
weisen hingegen in Prozentwerten diejenigen<br />
Unternehmen aus, die über ausreichende oder mehr<br />
als ausreichende Auftragsbestände verfügen.<br />
Auftragsbestände und Exportauftragsbestände:<br />
Anteil von Unternehmen mit ausreichenden sowie<br />
mehr als ausreichenden Auftragsbeständen<br />
in Prozent.<br />
100,0%<br />
90,0%<br />
80,0%<br />
70,0%<br />
60,0%<br />
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Entwicklung der Geschäftslage in den kommenden<br />
sechs Monaten: Überhang optimistischer beziehungsweise<br />
pessimistischer Einschätzungen (Saldo).<br />
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AUFTRAGS-/EXPORTAUFTRAGSBESTÄNDE<br />
70,0%<br />
60,0%<br />
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