29.04.2024 Aufrufe

dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 02-2024

Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.

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<strong>dei</strong><br />

ENERGIEEFFIZIENTE LÖSUNGEN<br />

Überraschender Ansatz der Energieberatung macht Menüko zukunftsfähig<br />

Neue Technik statt Ersatz<br />

Seit über 50 Jahren stellt Menüko auf der Insel Usedom Kohl- und Fleischrouladen<br />

her. Inzwischen hat sich <strong>die</strong> Produktpalette vergrößert, <strong>die</strong> verschiedenen Rouladen,<br />

Klöße und Cordon Bleu gehen an <strong>die</strong> Industrie und den Lebensmitteleinzelhandel in<br />

ganz Europa. Weitgehend gleich geblieben ist der Produktionsprozess. Eigentlich<br />

wollte Menüko den veralteten Dampfkessel ersetzen und suchte Unterstützung bei<br />

der optimalen Dimensionierung. Herausgekommen ist aber etwas ganz anderes.<br />

Menüko erzeugt derzeit mit einem gasbetriebenen<br />

Dampfkessel den Dampf <strong>für</strong> drei<br />

Verbraucher:<br />

• <strong>die</strong> Kochkesselanlage, in der heißes Wasser<br />

zum Garen der Hackfleischfüllung <strong>für</strong><br />

Kohlrouladen bereitet wird,<br />

• <strong>die</strong> Mehrwagen-Kochkammer, in der <strong>die</strong><br />

Kohlblätter <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kohlrouladen im<br />

Dampf gegart werden,<br />

• <strong>die</strong> dampfbetriebene Behälter-Waschmaschine.<br />

Analyse der vorhandenen Basis<br />

Mittlerweile ist der Dampfkessel in <strong>die</strong> Jahre<br />

gekommen und muss ersetzt werden. Dabei<br />

war es das Ziel, mit der richtigen Dimensionierung<br />

<strong>die</strong> optimale Balance aus Effizienz<br />

Seit über 50 Jahren stellt<br />

Menüko auf der Insel Usedom<br />

Kohl- und Fleischrouladen<br />

her<br />

Bild: GSDesign <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />

und Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Weil der<br />

Betrieb mit rund 30 Mitarbeitern bei solchen<br />

peripheren Funktionen nicht über eigene Expertise<br />

verfügt, wand er sich an BFE. Das Angebot<br />

„Rent an Energy Manager“ passte perfekt<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> projektbezogene Unterstützung.<br />

Um sich ein detailliertes Bild der Situation<br />

zu machen, schaute sich ein BFE-Energiemanager<br />

gemeinsam mit dem Geschäftsführer<br />

und dem technischen Leiter von Menüko<br />

intensiv <strong>die</strong> Produktion und <strong>die</strong> Gegebenheiten<br />

vor Ort an. Auf <strong>die</strong>ser Basis erstellte<br />

er eine technische Analyse des Ist-Zustandes,<br />

nach acht Wochen erhielt Menüko<br />

mögliche Zukunftsszenarien. „Darunter war<br />

ein Ansatz mit einer völlig neuen Blickrichtung,<br />

auf <strong>die</strong> wir alleine sicher nicht gekommen<br />

wären“, erklärt Andreas Träbert,<br />

Geschäftsführer von Menüko.<br />

Denn BFE hat nicht nur <strong>die</strong> aktuell benötigte<br />

Dampfmenge ermittelt, sondern auch<br />

hinterfragt, ob der Dampf tatsächlich überall<br />

benötigt wird, und daraufhin einen neuen<br />

Prozess ausgelegt.<br />

Projekt Dekarbonisierung<br />

Dieser Ansatz fußt auf der Erkenntnis, dass<br />

<strong>die</strong> Investition in eine neue Dampfkesselanlage<br />

nicht mehr wirtschaftlich ist: Einer der<br />

drei Dampfverbraucher, nämlich <strong>die</strong> Waschmaschine,<br />

war bereits durch eine elektrisch<br />

betriebene Anlage ersetzt worden. Die beiden<br />

verbleibenden dampfbetriebenen Anlagen<br />

sind perspektivisch ebenfalls zu ersetzen.<br />

Ursprünglich war geplant, <strong>die</strong>se vorerst<br />

wieder instand zu setzen.<br />

Doch nach den Berechnungen von BFE<br />

lohnt es sich nicht, <strong>für</strong> <strong>die</strong>se beiden Verbraucher<br />

in einen neuen Dampfkessel zu investieren.<br />

Stattdessen ist es ökonomisch und<br />

ökologisch sinnvoll, auf eine dezentrale<br />

Wärmeerzeugung in Form von elektrischer<br />

Energie zu setzen. Anstelle der Dampfkesselanlage<br />

sind also <strong>die</strong> beiden Dampfverbraucher<br />

durch neue Anlagen auszutauschen, <strong>die</strong><br />

mit Strom betrieben werden.<br />

PV-Anlage sorgt <strong>für</strong> grünen Strom<br />

Den Mehrverbrauch an Strom kann Menüko<br />

durch eine PV-Anlage teilkompensieren.<br />

Hier<strong>für</strong> bieten <strong>die</strong> Dachflächen der Kühlhäuser<br />

sowie <strong>die</strong> Insel Usedom mit viele<br />

Sonnenstunden ideale Voraussetzungen.<br />

Hinzu kommt, dass der Kältebedarf der<br />

Kühlhäuser genau dann am höchsten ist,<br />

wenn auch der Ertrag der PV-Anlage sein<br />

Maximum erreicht.<br />

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