dei – Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 02-2024
Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.
Die Fachzeitschrift dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie berichtet über Verfahren, Anlagen, Apparate und Komponenten für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Weitere Themen sind Hygienic Design, Industrie 4.0, digitale Produktion, MSR- und Automatisierungstechnik und die Verpackungstechnik. Abgerundet wird das inhaltliche Spektrum durch Nahrungs- und Genussmittelmaschinen, roboterbasierte Verpackungslösungen sowie Food Design und Getränkekonzepte.
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<strong>dei</strong><br />
ENERGIEEFFIZIENTE LÖSUNGEN<br />
Überraschender Ansatz der Energieberatung macht Menüko zukunftsfähig<br />
Neue Technik statt Ersatz<br />
Seit über 50 Jahren stellt Menüko auf der Insel Usedom Kohl- und Fleischrouladen<br />
her. Inzwischen hat sich <strong>die</strong> Produktpalette vergrößert, <strong>die</strong> verschiedenen Rouladen,<br />
Klöße und Cordon Bleu gehen an <strong>die</strong> Industrie und den Lebensmitteleinzelhandel in<br />
ganz Europa. Weitgehend gleich geblieben ist der Produktionsprozess. Eigentlich<br />
wollte Menüko den veralteten Dampfkessel ersetzen und suchte Unterstützung bei<br />
der optimalen Dimensionierung. Herausgekommen ist aber etwas ganz anderes.<br />
Menüko erzeugt derzeit mit einem gasbetriebenen<br />
Dampfkessel den Dampf <strong>für</strong> drei<br />
Verbraucher:<br />
• <strong>die</strong> Kochkesselanlage, in der heißes Wasser<br />
zum Garen der Hackfleischfüllung <strong>für</strong><br />
Kohlrouladen bereitet wird,<br />
• <strong>die</strong> Mehrwagen-Kochkammer, in der <strong>die</strong><br />
Kohlblätter <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kohlrouladen im<br />
Dampf gegart werden,<br />
• <strong>die</strong> dampfbetriebene Behälter-Waschmaschine.<br />
Analyse der vorhandenen Basis<br />
Mittlerweile ist der Dampfkessel in <strong>die</strong> Jahre<br />
gekommen und muss ersetzt werden. Dabei<br />
war es das Ziel, mit der richtigen Dimensionierung<br />
<strong>die</strong> optimale Balance aus Effizienz<br />
Seit über 50 Jahren stellt<br />
Menüko auf der Insel Usedom<br />
Kohl- und Fleischrouladen<br />
her<br />
Bild: GSDesign <strong>–</strong> stock.adobe.com<br />
und Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Weil der<br />
Betrieb mit rund 30 Mitarbeitern bei solchen<br />
peripheren Funktionen nicht über eigene Expertise<br />
verfügt, wand er sich an BFE. Das Angebot<br />
„Rent an Energy Manager“ passte perfekt<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> projektbezogene Unterstützung.<br />
Um sich ein detailliertes Bild der Situation<br />
zu machen, schaute sich ein BFE-Energiemanager<br />
gemeinsam mit dem Geschäftsführer<br />
und dem technischen Leiter von Menüko<br />
intensiv <strong>die</strong> Produktion und <strong>die</strong> Gegebenheiten<br />
vor Ort an. Auf <strong>die</strong>ser Basis erstellte<br />
er eine technische Analyse des Ist-Zustandes,<br />
nach acht Wochen erhielt Menüko<br />
mögliche Zukunftsszenarien. „Darunter war<br />
ein Ansatz mit einer völlig neuen Blickrichtung,<br />
auf <strong>die</strong> wir alleine sicher nicht gekommen<br />
wären“, erklärt Andreas Träbert,<br />
Geschäftsführer von Menüko.<br />
Denn BFE hat nicht nur <strong>die</strong> aktuell benötigte<br />
Dampfmenge ermittelt, sondern auch<br />
hinterfragt, ob der Dampf tatsächlich überall<br />
benötigt wird, und daraufhin einen neuen<br />
Prozess ausgelegt.<br />
Projekt Dekarbonisierung<br />
Dieser Ansatz fußt auf der Erkenntnis, dass<br />
<strong>die</strong> Investition in eine neue Dampfkesselanlage<br />
nicht mehr wirtschaftlich ist: Einer der<br />
drei Dampfverbraucher, nämlich <strong>die</strong> Waschmaschine,<br />
war bereits durch eine elektrisch<br />
betriebene Anlage ersetzt worden. Die beiden<br />
verbleibenden dampfbetriebenen Anlagen<br />
sind perspektivisch ebenfalls zu ersetzen.<br />
Ursprünglich war geplant, <strong>die</strong>se vorerst<br />
wieder instand zu setzen.<br />
Doch nach den Berechnungen von BFE<br />
lohnt es sich nicht, <strong>für</strong> <strong>die</strong>se beiden Verbraucher<br />
in einen neuen Dampfkessel zu investieren.<br />
Stattdessen ist es ökonomisch und<br />
ökologisch sinnvoll, auf eine dezentrale<br />
Wärmeerzeugung in Form von elektrischer<br />
Energie zu setzen. Anstelle der Dampfkesselanlage<br />
sind also <strong>die</strong> beiden Dampfverbraucher<br />
durch neue Anlagen auszutauschen, <strong>die</strong><br />
mit Strom betrieben werden.<br />
PV-Anlage sorgt <strong>für</strong> grünen Strom<br />
Den Mehrverbrauch an Strom kann Menüko<br />
durch eine PV-Anlage teilkompensieren.<br />
Hier<strong>für</strong> bieten <strong>die</strong> Dachflächen der Kühlhäuser<br />
sowie <strong>die</strong> Insel Usedom mit viele<br />
Sonnenstunden ideale Voraussetzungen.<br />
Hinzu kommt, dass der Kältebedarf der<br />
Kühlhäuser genau dann am höchsten ist,<br />
wenn auch der Ertrag der PV-Anlage sein<br />
Maximum erreicht.<br />
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