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Betriebe und Mitarbeiter stellen sich der Herausforderung<br />

Hohe Arbeitslosenzahlen<br />

gehören der Vergan-<br />

genheit an, stattdessen<br />

zeichnet sich ein Mangel an<br />

Fachkräften ab. Der Arbeitsmarkt<br />

ist im Umbruch. Die Prognosen<br />

zeigen bedrohlich anmuten-<br />

de Szenarien: Von halbierten<br />

Wachstumsraten ist die Rede,<br />

von einem Paradigmenwechsel<br />

des Arbeitsmarktes flankiert<br />

von steigenden Gehältern und<br />

geschwächter Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Unternehmen müssen<br />

künftig um motivierte und qualifizierte<br />

Mitarbeiter konkurrieren.<br />

Das zumindest erwartet<br />

McKinsey in seinem Report<br />

„Wettbewerbsfaktor Fachkräfte“.<br />

Das Unternehmens- und<br />

Strategieberatungsunternehmen<br />

steht mit seinen Thesen dabei<br />

keineswegs allein. Das Institut<br />

für Arbeitsmarkt und Berufsforschung<br />

erwartet für das Jahr<br />

2020 drei Millionen fehlende<br />

Fachkräfte, bis 2025 wird das<br />

Defizit voraussichtlich auf fünf<br />

Millionen gewachsen sein. Die<br />

Ergebnisse der Studie Arbeitslandschaft<br />

2030 der Prognos<br />

AG lassen Ähnliches erwarten:<br />

demnach beträgt bereits im Jahr<br />

2020 die Lücke an Fachkräften<br />

4,1 Mio, bis 2030 wird die Zahl<br />

auf 5,2 Millionen Personen wachsen,<br />

davon 2,4 Mio. Akademiker<br />

und 600 000 Geringqualifizierte.<br />

Die Ursachenanalyse blickt auf<br />

das Schulsystem ebenso wie<br />

auf politische Entscheidungen<br />

und Weichenstellungen, denen<br />

es an Weitsicht mangelt, auf den<br />

demografischen Wandel und auf<br />

den technischen Fortschritt.<br />

Diverse Handlungsfelder<br />

Die Arbeitsagentur hat insgesamt<br />

zehn Handlungsfelder identifiziert,<br />

um dem Fachkräftemangel gezielt<br />

entgegenwirken zu können. Qua-<br />

lifizierung und Weiterbildung sind<br />

dabei zentrale Merkmale. Weitere<br />

wichtige Aspekte sind der Über-<br />

gang von Schule ins Berufsleben<br />

ebenso wie eine Reduzierung<br />

der Zahl der Ausbildungs- und<br />

Studien abbrecher und die Ver-<br />

besserung für den beruflichen<br />

Wiedereinstieg für Frauen nach<br />

der Familienphase. In all diesen<br />

Handlungsfeldern ist Bewegung<br />

im Landkreis Gifhorn. Politik, Verwaltung,<br />

Unternehmen und Weiterbildungsträger<br />

kooperieren und<br />

kommunizieren miteinander, um<br />

den aktuellen Herausforderungen<br />

erfolgreich zu begegnen. Das Ziel:<br />

Wettbewerbsfähigkeit erhalten<br />

und den Standort in Sachen Zukunftsfähigkeit<br />

weiter stärken.<br />

Lan<strong>gf</strong>ristig konkurrenzfähig<br />

Auch die im Landkreis Gifhorn an-<br />

sässigen Unternehmen und ihre<br />

Mitarbeiter haben sich der Heraus-<br />

forderung, Weiterbildung als Wett-<br />

bewerbsfaktor bereits gestellt. Di-<br />

verse Initiativen dokumentieren:<br />

Das „Lebenslange Lernen“ ist hier<br />

kein Fremdwort mehr sondern ge-<br />

lebte Realität in vielen Betrieben,<br />

die Weiterbildung als Wettbe-<br />

werbsfaktor ernst nehmen. Unter-<br />

nehmen, die ihre Arbeitnehmer<br />

qualifizieren, bleiben lan<strong>gf</strong>ristig<br />

konkurrenzfähig und Arbeitneh-<br />

mer, die sich um weiterführende<br />

Qualifikation bemühen, steigern<br />

ihre Arbeits- und Lebensqualität,<br />

ihre Verdienstaussichten und ihren<br />

persönlichen „Marktwert“.<br />

Bildung von Anfang an<br />

Bildung beginnt bereits im Kin-<br />

dergarten, so haben sich viele Ki-<br />

tas bereits als „Haus der kleinen<br />

Forscher“ zertifizieren lassen.<br />

Grundschüler bestreiten Mathe-<br />

Titelthema: Ausbildung & Qualifizierung<br />

Wettbewerbsfaktor: Weiterbildung<br />

Prognose zur Entwicklung der erwerbstätigen Bevölkerung<br />

Olympiaden und die Schüler der<br />

weiterführenden Schulen orientieren<br />

sich früh. Dieser Bemühungen,<br />

werden vielfach von externen Initiativen,<br />

Verbänden und Unternehmen<br />

gestützt, die Patenschaften<br />

übernehmen und Praktika ermöglichen.<br />

Zudem gehen die Berufsberater<br />

der Arbeitsagentur in die<br />

Schulen und beraten die Fachkräfte<br />

von morgen bei den ersten<br />

Schritten auf ihrer Karriereleiter.<br />

Die Schüler, die dennoch einen<br />

schlechten Start erwischen, finden<br />

im Landkreis diverse Chancen. Die<br />

Initiative Ready4Work macht sich<br />

für die Ausbildung sozialbenachteiligter<br />

Jugendlicher stark ebenso<br />

wie die Jugendwerkstatt des<br />

Kirchenkreises. Mit Berufsschule,<br />

Ausbildung, Berufsfachschule<br />

oder Fachgymnasium bieten die<br />

Berufsbildenden Schulen I und<br />

II diverse Möglichkeiten zu einer<br />

Berufswahl, die fast jeder individuellen<br />

Neigung gerecht wird.<br />

Gymnasiasten finden zwar keinen<br />

Studienplatz im Landkreis, können<br />

aber Praxissemester und Praktika<br />

in der Region absolvieren, so<br />

dass die Durchlässigkeit zwischen<br />

akademischer Bildung und berufspraktischer<br />

Erfahrung beim Start<br />

ins Berufsleben gegeben ist.<br />

Förderprogramme nutzen<br />

Weiterbildung und Qualifizierung<br />

von Mitarbeitern stärkt nicht nur<br />

ein Unternehmen im Wettbewerb,<br />

Weiterbildung ist auch ein Kos-<br />

tenfaktor. Insbesondere kleinere<br />

und mittlere Unternehmen haben<br />

es in dieser Beziehung manchmal<br />

schwerer mitzuhalten. Daher zielen<br />

diverse Förderprogramme darauf<br />

ab, die strukturellen Nachteile<br />

auszugleichen und allen Betrieben<br />

und ihren Arbeitnehmern Weiterbildungschancen<br />

zu eröffnen.<br />

Wichtig ist dabei ein strukturiertes<br />

Vorgehen, empfehlen Unternehmensberater<br />

und raten daher insbesondere<br />

kleineren Unternehmen<br />

an diesem Punkt zur Bildung von<br />

Kooperationen. Auch die Auswahl<br />

der Weiterbildungsmaßnahmen<br />

sollte nicht zufällig geschehen<br />

sondern präzise und bedarfsorientiert<br />

geplant werden. $<br />

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