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Naturparkplan - Naturpark Sternberger Seenland

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<strong><strong>Naturpark</strong>plan</strong> „<strong>Sternberger</strong> <strong>Seenland</strong>“, Band II: Daten und Fakten<br />

Die Gemeine Flussmuschel (Unio crassus, FFH II/IV, RL-M-V 1) bevorzugt saubere<br />

Fließgewässer mit strukturiertem Substrat und abwechslungsreicher Ufergestaltung. Sie<br />

gilt als Indikatorart für mäßig bis schnell fließende und sauerstoffreiche Fließgewässer<br />

mit guter bis sehr guter Wasserqualität. Die Art ist zur Reproduktion auf spezifische Wirts-<br />

fische angewiesen (u.a. Elritze, Döbel, Groppe, Stichling).<br />

Hauptgefährdungsursachen sind v. a. hohe Nitratwerte des Wassers, die insbesondere<br />

von den Jungtieren nicht ertragen werden. Weiterhin spielen Bewirtschaftungsmaßnah-<br />

men (Krautung, Sohlbereinigung) sowie eine Reduzierung von Fließgeschwindigkeiten<br />

z.B. durch die Anlage von Wehren eine Rolle. In Gewässern mit Kanutourismus sind<br />

insbesondere bei niedrigen Wasserständen Sedimentaufwirbelungen und direkte Schädi-<br />

gung bei Grundberührung der Boote sowie durch Trittschäden bei Treidelverkehr eine<br />

wesentliche Beeinträchtigung.<br />

Im <strong>Naturpark</strong> sind Vorkommen in folgenden Fließgewässerabschnitten bekannt:<br />

� Teppnitzbach zwischen Neumühle und Großen Wariner See<br />

� Mildenitz zwischen Borkow und Rothener See<br />

� Bresenitz zwischen Woseriner See und Mündung in die Mildenitz<br />

� Radebach zwischen Klein Labenz und Blankenberg<br />

� Warnowdurchbruchstal mit Mildenitzdurchbruchstal<br />

� Warnow zwischen Langen Brütz und Karnin<br />

� Warnow von 900 m unterhalb von Gädebehn bis Augustenhof<br />

� Warnow von Forstshof bis 900 m unterhalb Gädebehn<br />

� Warnow zwischen Barniner See und Forsthof<br />

Die Vorkommen in Teppnitzbach, Warnow, Bresenitz und Göwe gehören in Deutschland<br />

zu den letzten mit Jungmuschelaufkommen (ZETTLER et al. 2006) und haben somit über-<br />

regionale Bedeutung.<br />

C.2.3.8 Insekten<br />

Käfer<br />

Unter den im Untersuchungsraum vorkommenden Käferarten ist der auf altholzreiche<br />

Baum- und Waldbestände angewiesene Eremit (Osmoderma eremita, FFH II/IV, RL M-V<br />

4) hervorzuheben. Er lebt ausschließlich in mit Mulm gefüllten Höhlen von Bäumen (v. a.<br />

Eichen, Buchen, Linden, Weiden und Obstbäume). Diese Habitatstrukturen bilden sich<br />

entsprechend in Stämmen und starken Ästen mächtiger und alter Laubbäume<br />

(SCHAFFRATH 2003). Bevorzugt werden Bäume offener und halboffener Lebensräume, wo<br />

eine ausreichende Erwärmung der Brutstätten gewährleistet ist. Aktuelle Nachweise<br />

konnten im Rahmen von Kartierungen der Naturwacht des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Sternberger</strong> Seen-<br />

land 2009 erbracht werden. Fundorte sind u.a. Alteichen bei Raben-Steinfeld, in Turloff,<br />

bei Wendorf, bei Zülow, bei Groß Labenz, bei Klein Pritz, bei Neuhof sowie am Glamm-<br />

see in Warin (nach durch die Naturwacht ausgefüllten Erfassungsbögen für Osmoderma<br />

eremita im Rahmen des Artenmonitoring in Mecklenburg-Vorpommern, Übermittlung<br />

durch Lippke, J. vom 8.1.2010).<br />

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