Jahresbericht 2010 - Diakonie Bayreuth

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Exkurs: Jugendsexualität 2010 17 In der öffentlichen Wahrnehmung wird das Thema Jugend und Sexualität oftmals unter einem verzerrten Blickwinkel diskutiert. Problematische Aspekte werden entweder dramatisiert oder aber unter den Teppich gekehrt. Die aktuell veröffentlichte Studie der BZgA Jugendsexualität 2010 zeigt hingegen ein differenziertes und durchaus ermutigendes Bild. In der Studie wurden Einstellungen und Verhaltensweisen 14- bis 17-jähriger Jugendlicher zu Aufklärung, Sexualität und Verhütung abgefragt (3.542 Jugendliche - darunter 1.014 Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund). Zu den wesentlichen Ergebnissen der Studie zählen, dass deutsche Mädchen und Jungen, verglichen mit der letzten Repräsentativerhebung aus dem Jahr 2005, seltener früh sexuell aktiv sind und sie heute bereits beim ersten Mal besser als je zuvor verhüten. Nur noch 8 % geben an, dass sie sich beim ersten Mail nicht geschützt haben. Das ist der bisher niedrigste Wert und weit vom Ausgangswert entfernt: 1980 war der Anteil mit 20% (Mädchen) und 29% (Jungen) um ein Vielfaches höher als heute. Eine Rolle dürfte dabei spielen, dass immer mehr Jungen ihren ersten Geschlechtsverkehr mit einer festen Partnerin erleben. Das Kondom ist unangefochten das Einstiegsverhütungsmittel Nummer eins. In drei von vier Fällen wurde beim ersten Mal mit Kondom verhütet. Zunehmend erfolgt auch eine kombinierte Nutzung von Pille plus Kondom, ein Indiz, dass neben dem Wunsch, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern, auch die Aids-Prävention (und die von sexuell übertragbaren Erkrankungen) mitbedacht wird. Bei der Frage, wie bestehende Wissenslücken zu sexuellen Themen gefüllt werden, spielt das Internet eine zunehmend wichtige Rolle. Fast jeder Jugendliche hat inzwischen Zugang zum Internet. Vor allem Jungen informieren sich überwiegend im Netz, während das bei Mädchen (noch nicht?) der Fall ist. Sie nutzen im gleichen Maß Jugendzeitschriften, Aufklärungsbroschüren und Bücher. Diese Entwicklung hat neben vielen positiven Seiten sicher auch problematische Aspekte. Ratsuchende Jugendliche stoßen ja nicht nur auf die Seiten der BZgA und anderer Präventionsstellen, sondern schnell – auch ohne direkte Suche – auf Seiten mit pornografischen Inhalten bzw. sexueller Gewalt und werden mit verzerrten Modellen von Sexualität konfrontiert. Noch nie war es so einfach, die Sexualität der anderen zu konsumieren. Das wirkliche Leben ist aber – und das ist ja das Salz in der Suppe – spannender und vielschichtiger, aber manchmal auch mit Stolpersteinen versehen. Diese zu thematisieren, Jugendliche zu begleiten und zu stärken, das bleibt eine fortlaufende Aufgabe. Die Arbeit mit Multiplikatoren bildet einen weiteren Schwerpunkt. Mit unseren Veranstaltungen konnten wir im Berichtszeitraum wieder verschiedene Berufsgruppen erreichen (z.B. Schüler von Fachschulen/Fachakademien, Ärztlicher Kreisverband, Suchtarbeitskreis, KollegInnen im psychosozialen Versorgungsnetz, den oberfränkischen Landratsämtern, Uni Bamberg etc.). Die Präventionsarbeit in der Homosexuellen-Szene muss sich auf die schwache „schwule Infrastruktur“ in Oberfranken einstellen (vgl. Punkt 1.2.). Schwule im ländlichen Bereich oder allgemein Männer, die Sex mit Männer haben, sind relativ schwer zu erreichen (vor allem wenn sie ihr Coming out nicht oder nur unvollständig durchlebt haben). Die Schwulengruppen vor Ort sind für uns
Gaustadt ● 18 wichtige Ansprechpartner im Präventionsbereich. Vor allem Uferlos und Uferlos Young in Bamberg sind für uns wichtige Kooperationspartner, die ja auch als Multiplikatoren weiter wirken (Aktionen in der Szene). Gemeinsam mit dem Landratsamt Bamberg und engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern sind wir als Club im Gay-Romeo-Portal vertreten. Im unteren Schaubild haben wir die Orte der Präventionsveranstaltungen aufgelistet. Schwerpunkte der Veranstaltungen sind Bayreuth und Bamberg. Die räumliche Nähe zum Kooperationsnetz ist ein wichtiger Faktor für eine kontinuierliche Präventionsarbeit. Ein hoher Bekanntheitsgrad und die persönliche Kontaktpflege sind bei der dezentralen Struktur unseres Einzugsgebietes nicht immer in allen Regionen Oberfrankens zufrieden stellend möglich. Die Auflistung zeigt jedoch, dass wir unserem Anspruch, eine flächendeckende Versorgung anzubieten, im Rahmen unserer engen personellen Möglichkeiten durchaus gerecht werden. Orte der Präventionsarbeit in Oberfranken ● Ebrach Coburg ● Baunach ● Breitengüßbach ● BAMBERG Hirschaid ● Creglingen ● Kutzenberg ● ● Frensdorf Kronach ● Altenkunstadt ● ● Scheßlitz ● Forchheim Kulmbach ● Thurnau ● Hollfeld ● Gräfenberg ● Untersteinach ● Neudrossenfeld ● BAYREUTH Erlangen ● München ● Hof ● ● Selb Laufen ● ● Ahornberg ● Gefrees ● Nürnberg ● Ismaning
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Seite 15 und 16: 14 Die Inhalte der Beratungen werde
Seite 17: 16 Gruppenveranstaltung mit Schüle
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Seite 23 und 24: 22 Ich gerate aus dem Gleichgewicht
Seite 25 und 26: 24 BZgA-Jugend-Film-Tage im Cineple
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Seite 31 und 32: 30 Weiter Informationen zum Hilfspr
Seite 33 und 34: 32 Die Verdrängung des widerborsti

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