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Jahresbericht 2010 - Diakonie Bayreuth

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Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter und Praktikant/innen<br />

unterstützen uns auf vielfältige Art und Weise. Vor allem im<br />

Präventionsbereich sind sie unverzichtbar und bringen eine kreative, bunte<br />

Kompetenz mit ein. Christine Söllner und Martin Dörnhöfer engagieren sich<br />

zusätzlich in der ehrenamtlichen Begleitung und Beratung von Menschen mit<br />

HIV/Aids.<br />

Und für die fachliche Begleitung und finanzielle Sicherung der Aids-Beratung:<br />

• Aids-Referat des Diakonischen Werks Bayern, die <strong>Diakonie</strong> <strong>Bayreuth</strong> und<br />

die Evangelische Landeskirche<br />

• Regierung Oberfranken<br />

• Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit<br />

4. FAZIT UND AUSBLICK<br />

Aids heute – das ist nicht mehr das Aids, als wir mit der Arbeit begonnen haben.<br />

Im Rückblick werden die enormen Fortschritte – auf medizinischer und<br />

gesellschaftlicher Ebene – umso deutlicher sichtbar. Fakt ist aber auch: Eine<br />

Behandlung, mit der HIV ausgemerzt werden kann, gibt es (noch) nicht. Eine<br />

ursächliche Heilung ist nicht in Sicht. Unsere Arbeit wird mit der<br />

„Medizinalisierung“ nicht einfacher, sondern komplexer. Wenn wir über Aids<br />

sprechen, so müssen wir einen schwierigen Spagat bewältigen. Wir wollen die<br />

hoffnungsvollen Aspekte betonen, um den Betroffenen Mut zu machen, mit HIV<br />

zu leben (mit HIV alt zu werden?). Gleichzeitig wollen wir nicht einer neuen<br />

Verharmlosung Vorschub leisten.<br />

Im psychosozialen-medizinischen Versorgungsnetz haben wir noch keine<br />

wirkliche Normalisierung erreicht. Betroffene müssen sich nach wie vor auf<br />

unangemessene Reaktionen ihres sozialen Umfelds einstellen. Dabei geht es<br />

weniger um offene oder eindeutige Diskriminierung – der gesellschaftliche<br />

Konsens in Deutschland gibt hier klar die Richtung vor – sondern diffuse Abwehr<br />

und/oder Verschiebung der Gründe prägen oftmals das Bild („HIV ist für mich gar<br />

kein Problem, aber…“). Ein Beispiel: Die Kündigung erfolgt nicht weil das HIVpositive<br />

Ergebnis bekannt geworden ist, sondern der Zeitvertrag wird einfach<br />

nicht verlängert (und das obwohl ein hoher Arbeitsbedarf besteht). Seinem<br />

Hausarzt, seiner Frauenärztin, dem Zahnarzt das erste Mal mitzuteilen, dass man<br />

HIV-Positiv, ist noch immer eine Hürde und die Betroffenen sind unsicher, wie die<br />

Reaktionen ausfallen werden („Bekomme ich deshalb keinen Termin, weil ich das<br />

Positiv-Sein angegeben habe oder werden wirklich generell keine neuen<br />

Patienten angenommen?“).

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