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Jahresbericht 2010 - Diakonie Bayreuth

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Ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

Zurzeit 12 Frauen und Männer<br />

Finanzierung<br />

6<br />

Die Aidsberatungsstelle wird vom Land Bayern gefördert (StMUG, Bayerisches<br />

Ministerium für Gesundheit und Umwelt; 100% Personalkosten/Pauschale).<br />

Die Sachkosten werden vom Träger, dem Diakonischen Werk <strong>Bayreuth</strong> bzw.<br />

von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche getragen. Der Bezirk<br />

Oberfranken beteiligt sich an den Sachkosten pro hauptamtliche Mitarbeiter-<br />

Stelle mit einer Pauschale.<br />

1.3. Medizinische Fortschritte – HIV-Therapie und medizinische<br />

Prävention<br />

Auf die medizinischen Fortschritte haben wir bereits im Vorwort hingewiesen. Die<br />

Entwicklung – von der Monotherapie bis hin zur hochaktiven antiretroviralen<br />

Kombinationstherapie (HAART) – ist tatsächlich beeindruckend. Die HIV-<br />

Erkrankung wird behandelbar, ist aber immer noch nicht ursächlich heilbar.<br />

Das Thema Heilung wird bei medizinischen Kongressen, zuletzt bei den Münchner<br />

Aids-Tagen, jedoch wieder verhalten aufgenommen. Experten sprechen von einer<br />

„Phase der Überbrückung“ (10 – 15 Jahre?), die mit den bisherigen und<br />

zukünftigen Medikamenten gestaltetet werden muss bis eine Heilung realistisch<br />

erscheint.<br />

Die Kontroversen um das im Jahr 2008 veröffentlichte der EKAF-Papier<br />

(Eidgenössische Kommission für Aidsfragen im Auftrag der Fachkommission<br />

Klinik und Therapie des Bundesamts für Gesundheit, Schweiz) werden inzwischen<br />

sehr pragmatisch geführt. Die zentralen Statements der Stellungnahme - “HIVinfizierte<br />

Menschen ohne andere STD sind unter wirksamer antiretroviraler<br />

Therapie sexuell nicht infektiös” und “Das Risiko einer HIV-Übertragung beim<br />

Sex ohne Kondom unter vollständig supprimierter Viruslast ... ist<br />

vernachlässigbar klein“ – werden größtenteils akzeptiert, allerdings nicht von<br />

allen Wissenschaftlern in dieser Formulierung übernommen.<br />

Eine erfolgreiche Therapie hat damit einen wichtigen „Nebeneffekt“ für die<br />

Prävention und es eröffnen sich – wie die Deutsche Aidshilfe in ihrem<br />

Positionspapier feststellt - neue Möglichkeiten: „Das Risiko einer HIV-<br />

Übertragung ist unter den oben genannten Bedingungen so gering wie bei Sex<br />

unter Verwendung von Kondomen“. Diese neuen Erkenntnisse sind sicher für<br />

Menschen mit HIV/Aids entlastend. Auch kann die Information möglicherweise<br />

zum Abbau irrationaler Ängste im Umgang mit Betroffenen beitragen. Vor einer<br />

Zuspitzung und Vereinfachung der Aussagen muss aber gewarnt werden. Als<br />

allgemeine Präventionsstrategie ist HAART sicher nicht sinnvoll, sondern wohl eher<br />

ein Thema innerhalb der Beratung von diskordanten Paaren, wenn z.B. bei<br />

Kinderwunsch auf das Kondom verzichtetet werden soll.

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