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Jahresbericht 2010 - Diakonie Bayreuth

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1. AUSGANGSSITUATION UND RAHMENBEDINGUNGEN<br />

1.1. Standort der Beratungsstelle und die regionale<br />

Versorgungsstruktur<br />

Die Aids-Beratungsstelle Oberfranken hat ihren Hauptsitz in <strong>Bayreuth</strong> und<br />

unterhält eine weitere Dienststelle in Bamberg. Das Zuständigkeitsgebiet – der<br />

Regierungsbezirk Oberfranken – ist durch seine dezentrale Struktur<br />

gekennzeichnet (mit den weiteren kreisfreien Städten Hof und Coburg und den<br />

Landkreisen Kronach, Kulmbach, Lichtenfels, Forchheim und Wunsiedel im<br />

Fichtelgebirge). Oberfranken als Flächenbezirk ist größtenteils ländlich geprägt.<br />

Die Bevölkerung ist in hohem Maße kirchlich eingebunden (49,3 % evangelisch,<br />

45,9 % katholisch) Mit über 1 Million Einwohner leben in der Region 8.% der<br />

bayerischen Bevölkerung. Diese Rahmenbedingungen bestimmen und prägen<br />

unsere Arbeit.<br />

Im Vergleich zum Großraum Nürnberg und München weist das Versorgungsnetz<br />

für Menschen mit HIV/Aids bei uns nach wie vor Lücken auf. Oberfranken ist -<br />

neben Niederbayern - einer der wenigen Bezirke in Bayern, die keine eigene<br />

Immunambulanz unterhalten. Die nächsten Fachstellen befinden sich in<br />

Nürnberg und Erlangen. Auch HIV-Schwerpunktpraxen, die in der<br />

ambulanten Versorgung eine zentrale Rolle einnehmen, befinden sich im<br />

Großraum Nürnberg-Fürth. In <strong>Bayreuth</strong> hat sich aber inzwischen eine<br />

internistische Praxis den HIV-Schwerpunkt mit aufgenommen. Für die meisten<br />

Menschen mit HIV/Aids in Oberfranken heißt das aber noch immer, dass sie für<br />

eine spezialisierte Behandlung oftmals lange Anfahrtswege in Kauf nehmen<br />

müssen. Diese hohe Hürde kann nur von einem Teil besonders motivierter<br />

Patienten überwunden werden und ist vor allem für Menschen mit<br />

gesundheitlichen Einschränkungen kaum zumutbar. Bei den raschen<br />

medizinischen Fortschritten und den wechselnden Therapieempfehlungen sind<br />

die niedergelassenen Ärzte vor Ort ein wichtiges Bindeglied zwischen<br />

Patienten und Schwerpunktpraxis bzw. Immunambulanz. Nur wenige Arzt-Praxen<br />

in unserer Region stellen sich darauf ein, eigenständig die komplexe<br />

therapeutische Versorgung zu übernehmen. Die primäre Steuerungsfunktion<br />

muss von den erfahrenen Ärzten übernommen werden. Wissenschaftliche<br />

Studien bestätigen einen signifikanten Zusammenhang zwischen Erfahrung des<br />

behandelnden Arztes, Einsatz neuer therapeutischer Strategien, Anzahl der<br />

behandelten Patienten und der durchschnittlichen Lebenserwartung.<br />

Die stationäre medizinische Versorgung erfolgt punktuell in den jeweiligen<br />

Krankenhäusern vor Ort. Eigene Pflege- und Wohnprojekte gibt es in<br />

Oberfranken nicht. Die nächste Wohngruppe für HIV-Infizierte wird von unseren<br />

Kollegen in Würzburg getragen (Psychosoziale Aids-Beratungsstelle der Caritas).<br />

In Nürnberg bietet die Aidsberatung Mittelfranken (Stadtmission) und die<br />

Aidshilfe Nürnberg „Betreutes Einzelwohnen“ an.<br />

Die Hospizarbeit in Oberfranken hat in den letzten Jahren eine rasante<br />

Entwicklung erfahren: Die Palliativstation am <strong>Bayreuth</strong>er Klinikum (in enger<br />

räumlicher und fachlicher Kooperation mit dem Hospizverein <strong>Bayreuth</strong>) und im

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