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Der «KoBo - Gemeinde Bonstetten

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KoBo Kultur<br />

«Räbeliechtli wo gasch hi?»<br />

Alle Jahre wieder - die Fantasie kennt keine Grenzen. (Bild: zVg)<br />

In diesen späten Herbsttagen leuchten<br />

sie wieder, all die Kinderaugen: Es ist die<br />

Zeit der Räbeliechtli–Umzüge!<br />

Woher stammt denn eigentlich dieser<br />

fast 200 Jahre alte Brauch – der durchaus<br />

auch „grosse Kinder“ begeistern kann?<br />

Es braucht nur eine Räbe, eine Kerze und<br />

vielleicht ein Stück Schnur. Immer um<br />

den Martinitag am 11. November ziehen<br />

Kinder und Erwachsene durch die Dörfer.<br />

Anfangs des 19. Jahrhunderts soll das<br />

Räbeliechtli Schutz vor finsteren Mäch-<br />

Bibliothek<br />

«Gschichte-Zyt» mit Regula Leutert<br />

Seit den vergangenen Sommerferien ist<br />

wieder „Gschichte-Zyt“ in der Bibliothek.<br />

Gut verpflegt mit Guetzli und Sirup<br />

Die Bonstetterin Regula Leutert, Mutter<br />

von vier Kindern, erzählt spannende,<br />

packende und unterhaltsame Kurzgeschichten<br />

für Kinder ab drei Jahren. Gemütlich<br />

und entspannt können die Kinder<br />

und ihre Eltern den wunderschönen<br />

Ausführungen zuhören. Es besteht aber<br />

14 KoBo 05/12<br />

ten gebracht haben. Anno 1850 beleuchteten<br />

Bäuerinnen den dunklen Weg auf<br />

ihrem Gang zur Kirche. Andere Überlieferungen<br />

besagen, dass Ende desselben<br />

Jahrhunderts Burschen hässliche Fratzen<br />

in die Räben schnitzten, damit durch die<br />

Gassen schlichen und bei den Mädchen<br />

frech an die Fenster klopften. Lichterumzüge<br />

sollen zur selben Zeit auch dank der<br />

Initiative eines Lehrers für die Schuljugend<br />

durchgeführt worden sein. <strong>Der</strong><br />

Schweizer Maskenkenner Karl Meuli<br />

deutete die Räbenliechtli «als wiederkehrende<br />

arme Seelen».<br />

durchaus die Möglichkeit, sich aktiv zu<br />

beteiligen und die Geschichte mitzugestalten<br />

und zu fabulieren.<br />

Die Erzählungen dauern zirka eine<br />

halbe Stunde. Anschliessend können<br />

sich die Kinder mit Guetzli und Sirup<br />

verpflegen.<br />

Regula Leutert und das Bibliothek-Team<br />

freuen sich sehr auf Ihren Besuch.<br />

Eveline Kunz<br />

Dass gerade die Räbe seit jeher für diesen<br />

Brauch benutzt wurde, hat seinen<br />

Grund: Sie kommt in der Regel als letzte<br />

Frucht vom Acker, bevor es Winter wird.<br />

Die Räbe bietet sich als Rohstoff für den<br />

Leuchtkörper geradezu an: Sie ist genügend<br />

feucht, und die violettfarbene Haut<br />

eignet sich bestens zum Schnitzen. Nur<br />

noch selten wird das ausgehöhlte Fruchtfleisch<br />

als Viehfutter verwendet. Heute<br />

wird es meistens kompostiert.<br />

Die Räbeliechtli-Umzüge sind eine<br />

Spur in die Vergangenheit, ein gesellschaftliches<br />

Erbstück, das seine Faszination<br />

auf Kinder, aber immer mehr auch<br />

auf Erwachsene ausübt. Die Vorbereitung<br />

und der Umzug selber sind zudem eine<br />

gute Gelegenheit, in einer <strong>Gemeinde</strong> Bekanntschaften<br />

zu pflegen – oder als Neuzuzüger<br />

solche zu finden. Eines ist sicher:<br />

Je mehr Leute bei diesem Brauch mitmachen,<br />

desto länger wird er leben und<br />

umso schöner wird das Lichtermeer.<br />

In <strong>Bonstetten</strong> wird dieser Brauch<br />

seit 1995 wieder ganz intensiv gepflegt.<br />

Im Jahr 2002 haben sich ein paar Enthusiasten<br />

daran gemacht, zur Erhaltung<br />

dieses Brauchtums in der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Bonstetten</strong> einen Verein zu<br />

gründen. Im Juli des besagten Jahres<br />

entstand der Verein Räbeliechtli–Umzug,<br />

der seither für Organisation und<br />

Durchführung des Umzugs besorgt ist.<br />

Neben Gesang und Musik ist auch ein<br />

gemütliches Zusammensitzen nach dem<br />

Umzug im <strong>Gemeinde</strong>saal zur Tradition<br />

geworden. Tomi Stark<br />

Veranstaltungen:<br />

Mittwoch, 28. November 2012, 13.30h<br />

Rigelhüsli (Advents-Bazar)<br />

Mittwoch, 19. Dezember 2012, 13.30h<br />

Bibliothek <strong>Bonstetten</strong><br />

Mittwoch, 30. Januar 2013, 13.30h<br />

Bibliothek <strong>Bonstetten</strong><br />

Mittwoch, 13. März 2013, 13.30h<br />

Bibliothek <strong>Bonstetten</strong>

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