Der «KoBo - Gemeinde Bonstetten
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Natur im Dorf KoBo<br />
<strong>Der</strong> Weiher und der Glögglifrosch<br />
Unsere heimischen Amphibien – Frösche,<br />
Kröten, Molche und Salamander<br />
– sind für ihre Fortpflanzung auf Gewässer<br />
angewiesen. Bei grossen Gewässern<br />
haben Flüsse und Gletscher Vorarbeit<br />
geleistet, aber auch Kleingewässer sind in<br />
der Regel das Produkt von dynamischen<br />
Prozessen. Durch Verlandungsprozesse<br />
in Feuchtgebieten können Tümpel und<br />
Weiher übrigbleiben, oder bei einem<br />
Hochwasser verlässt z.B. ein Bach sein<br />
Bett und hinterlässt im Altlauf einen<br />
Tümpel, ein Hangrutsch staut ein kleines<br />
Gewässer auf.<br />
Künstlicher Ursprung<br />
Wenn wir den Naturkräften ihre Dynamik<br />
nehmen – und wir haben z.B. unsere<br />
Fliessgewässer weitgehend gezähmt –<br />
können keine neuen Kleingewässer entstehen<br />
und die bestehenden verlanden<br />
zudem mit der Zeit. Da können die vom<br />
Menschen künstlich geschaffenen Gewässer<br />
eine wichtige Funktion als wert-<br />
Lochenweiher, landschaftlich durch den Gehölzsaum markiert. (Bild: Robert Zingg)<br />
volle Lebensräume erfüllen. Und so sind<br />
in unserer <strong>Gemeinde</strong> der Lochenweiher,<br />
der Eichmoosweiher, der Zwergteich im<br />
Birch und der ‚Müllerweiher‘ sowie die<br />
an unser <strong>Gemeinde</strong>gebiet angrenzenden<br />
Ziegeleiweiher allesamt künstlichen Ursprungs.<br />
Durch Abbau von Torf oder<br />
Lehm oder durch Stauen entstanden<br />
<strong>Der</strong> Grasfrosch ist für seine Fortpflanzung auf Gewässer wie den Lochenweiher angewiesen. (Bild: R. Zingg)<br />
oder als Wasserreservoir für die Bekämpfung<br />
von Feuer oder für den Betrieb eines<br />
Sägewerkes geschaffen, haben sich diese<br />
Gewässer zu vielgestaltigen Lebensräumen<br />
entwickelt.<br />
Glögglifrosch<br />
Je nach Gestaltung der Uferpartien eignen<br />
sie sich als Amphibien-Laichgewässer<br />
(und für andere ans Wasser gebundene<br />
Tiere). <strong>Der</strong> Lochenweiher hat<br />
steil abfallende Ufer, ist von einem Gehölzsaum<br />
umgeben und hat – was hier<br />
für Amphibien nicht so ideal ist - einen<br />
Fischbesatz. In einem 1967 erstellten<br />
kantonalen Amphibieninventar werden<br />
für dieses Gewässer Gras- und Wasserfrosch,<br />
Erd- und Geburtshelferkröte<br />
aufgeführt. <strong>Der</strong> Weiher selbst wird als<br />
‚leider zu schön und zu künstlich‘ beurteilt.<br />
In der Zwischenzeit dürfte die<br />
Geburtshelferkröte, der ‚Glögglifrosch‘,<br />
von hier wie auch von anderen früheren<br />
Vorkommen in der <strong>Gemeinde</strong> verschwunden<br />
sein.<br />
Biologisch interessant<br />
Verlandungsprozesse haben stattgefunden,<br />
die Vegetation hat sich weiter<br />
entwickelt. Die Ufer sind immer noch<br />
steil, aber mit geeigneten Pflegemassnahmen<br />
behält dieses Gewässer sein<br />
Potential. Und so ist der Lochenweiher<br />
immer noch ein biologisch interessantes,<br />
landschaftlich sehr diskret eingebettetes<br />
Kleinod.<br />
Robert Zingg<br />
KoBo 05/12 9