Ein Deutschkurs mit Frauen aus acht Natio - Soziale Stadt Rosenheim
Ein Deutschkurs mit Frauen aus acht Natio - Soziale Stadt Rosenheim
Ein Deutschkurs mit Frauen aus acht Natio - Soziale Stadt Rosenheim
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S ta D t t E i l F i N S t E r wa l D E r S t r a S S E / E N D O r F E r a u<br />
Handlungsfeld Bildung<br />
Intensive <strong>Ein</strong>zel- und Kleingruppennachhilfe. Mut trotz Lücke<br />
1. Inhalt/ Ziele des Projektes<br />
Verbindliche intensive Kleingruppenbetreuung<br />
zum Aufarbeiten von Lernlücken<br />
von SchülerInnen der 7. und 8. Klasse an<br />
der Hauptschule Fürstätt. Das Projekt<br />
Mut trotz Lücke lief über das Schuljahr<br />
2005/2006 im Schülercafé Fürstätt und<br />
wurde von der angehenden Sozialpädagogin<br />
Sabrina Hanslmayer geleitet.<br />
Angesprochen wurden alle SchülerInnen<br />
der 7. und 8.Klasse <strong>mit</strong> sozialer Ben<strong>acht</strong>eiligung<br />
der Hauptschule Fürstätt, die<br />
aufgrund ihrer schulischen Defizite intensivere<br />
Hilfe brauchen. Die Klassenlehrer<br />
empfahlen die SchülerInnen für dieses<br />
Projekt. Es wurde intensiv <strong>mit</strong> den<br />
SchülerInnen an deren Persönlichkeitsentwicklung<br />
sowie an sozialen und<br />
schulischen Kompetenzen gearbeitet. Ziel<br />
war eine Steigerung der Hilfsbereitschaft,<br />
der Kameradschaft, des Teamworks, des<br />
Respekts und der Fairness. Bis Disziplin in<br />
der Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, die<br />
geglückte Erledigung der H<strong>aus</strong>aufgaben,<br />
die Reduzierung des Störverhaltens, die<br />
Vervollständigung der Schulutensilien<br />
und die Arbeitsmotivation <strong>Ein</strong>zug in die<br />
Gruppe hielt, war es ein langer Prozess.<br />
Die Umgangssprache der Jugendlichen<br />
gegenüber dem jeweils anderen<br />
Geschlecht hat sich im Laufe des Projekts<br />
stetig verbessert. Vor allem konnten z.B.<br />
im Gemeinschaftsprozess geschlechtsstereotypische<br />
Vorurteile revidiert werden.<br />
Im Laufe des Projektes entwickelte<br />
sich ein Zusammenhalt innerhalb der<br />
TeilnehmerInnen. Bisweilen trafen sich<br />
die SchülerInnen außerhalb der Gruppe,<br />
um gemeinsam zu lernen. Die Eltern der<br />
SchülerInnen wurden ebenfalls in das<br />
3. Zielgruppe<br />
Sozialben<strong>acht</strong>eiligte Jugendliche der 7.<br />
und 8. Klasse der Hauptschule Fürstätt<br />
<strong>mit</strong> schulischen Defiziten<br />
4. Kooperationspartner<br />
• <strong>Stadt</strong>teilschule<br />
• Schulsozialarbeit<br />
• Lehrbücherei der Schule Fürstätt<br />
• H<strong>aus</strong>meister der Schule Fürstätt<br />
• LOS- Projekt H<strong>aus</strong>aufgabenbetreuung<br />
• Eltern<br />
• <strong>Stadt</strong>jugendring <strong>Rosenheim</strong><br />
Projekt integriert. Mit den Eltern konnte<br />
über die wichtige Bedeutung von Bildung<br />
und Qualifizierung für beide Geschlech-<br />
2. Indikatoren zur Erfolgsbewertung<br />
Kriterien für den<br />
Erfolg<br />
5 SchülerInnen nehmen<br />
kontinuierlich teil und<br />
schließen das Projekt<br />
erfolgreich ab. (Anwesenheitsliste,Leistungen<br />
Schule)<br />
Das Projekt erzielt eine<br />
Sogwirkung bei anderen<br />
Jugendlichen und<br />
Eltern im <strong>Stadt</strong>teil<br />
(hohe Nachfrage für<br />
Schuljahr 2006/2007).<br />
Das Projekt ist innerhalb<br />
der LOS <strong>Stadt</strong>teil-<br />
Gesamtstrategie Prävention<br />
etabliert<br />
(fi nanzielle Absicherung<br />
durch Sponsoren).<br />
• Junge Arbeit <strong>Rosenheim</strong> GbR<br />
• Pro Arbeit<br />
• <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
• <strong>Soziale</strong> <strong>Stadt</strong><br />
• Präventives LOS Gesamtkonzept<br />
Jugendarbeitslosigkeit im <strong>Stadt</strong>teil<br />
Jugend Fit für die Arbeitswelt<br />
5. TeilnehmerInnen<br />
Gesamt: 7<br />
Jungen: 6<br />
Mädchen: 1<br />
Alter: 13- 15 Jahre<br />
Herkunft: Afghanistan, Russland, Türkei<br />
ter, gesprochen werden und so Verständnis<br />
und Unterstützung bei den Erziehungsberechtigten<br />
geschaffen werden.<br />
Erzielte Ergebnisse Bewertung<br />
Es waren sechs SchülerInnen der Schule<br />
Fürstätt an dem Projekt beteiligt. Alle<br />
TeilnehmerInnen nahmen kontinuierlich<br />
teil. Aufgrund der soz. Ben<strong>acht</strong>eiligung der<br />
SchülerInnen hatten die TN ansonsten<br />
keine angemessene Möglichkeit Lernhilfen<br />
in Anspruch zu nehmen. Die TN konnten<br />
wg. ihrer großen schulischen Rückstände<br />
und ihren Entwicklungsrückständen im<br />
Sozialverhalten noch nicht in die H<strong>aus</strong>aufgabenbetreuung<br />
integriert werden.<br />
Das Projekt erlebte eine Sogwirkung: die<br />
Mundpropaganda funktionierte erfolgreich.<br />
Viele Erziehungsberechtigte konnten<br />
ganz realistisch einschätzen, dass ihrem<br />
Zögling eine reine H<strong>aus</strong>aufgabenbetreuung<br />
nicht reichen würde. Für nächstes<br />
Schuljahr hat sich bereits eine <strong>aus</strong>reichende<br />
Anzahl von SchülerInnen angemeldet.<br />
Der Verein Pro Arbeit übernimmt für das<br />
Schuljahr 2006/2007 die Aufgabe eine<br />
stadtweite und nachhaltige Struktur aufzubauen,<br />
die den fortlaufenden Bedarf<br />
decken kann. Es wird <strong>mit</strong> LOS ein Qualivorbereitungs-<br />
und Nachhilfenetzwerk aufgebaut.<br />
Grundlage für das Netzwerk sind die<br />
erfolgreichen LOS- Projekte Mut trotz Lücke<br />
und Jetzt pack´ ich`s. Das Angebot ist <strong>mit</strong><br />
einem Konzept fortentwickelt und ein<br />
entsprechender Kostenplan ist etabliert.<br />
<strong>Ein</strong> Video ist erstellt.<br />
6. Projektleitung<br />
Sabrina Hanslmayer<br />
Telefon 0177/6915588<br />
Email: s.hanslmayer@gmx.de<br />
Ziel<br />
vollständig<br />
erreicht<br />
Ziel<br />
vollständig<br />
erreicht<br />
Ziel<br />
vollständig<br />
erreicht<br />
Michael Kobienia<br />
<strong>Stadt</strong>jugendring <strong>Rosenheim</strong><br />
Telefon 08031/ 40672180<br />
Email: schuelercafe@stadtjugendring.de<br />
Lernen m<strong>acht</strong> Spaß!<br />
„ Wahnsinn ich verstehe Englisch!“<br />
„ Hier m<strong>acht</strong> das Lernen richtig Spaß!“<br />
„In der Schule traue ich mich so was nicht zu fragen, da<br />
schäme ich mich.“<br />
„Wann gehen wir mal wieder in die Bücherei, da<strong>mit</strong> wir<br />
uns ein Buch <strong>aus</strong>suchen können.“<br />
„Ich d<strong>acht</strong>e nie, dass ich das mal sage: Lernen m<strong>acht</strong><br />
Spaß.“<br />
„Ich bin halt selbstbewusster geworden, melde mich jetzt<br />
auch in der Schule.“<br />
„Für unser Referat haben wir sieben Stunden am<br />
Wochenende verbr<strong>acht</strong>, aber es war in Ordnung.“<br />
Die Eltern über die Auswirkungen des Projektes:<br />
„Meine beiden Söhne sind hier. Seitdem gibt es zu H<strong>aus</strong>e einfach viel mehr<br />
Frieden, ich habe auch kein schlechtes Gewissen mehr, da ich ihnen ja nicht<br />
helfen kann.“<br />
„Das ist ja super, dass die so einen Zugang zu meiner Tochter haben, erst jetzt<br />
wird uns klar, dass Schule wirklich wichtig ist“<br />
„Mein Sohn hat mich richtig gehend gebettelt, dass er hier herkommen kann.<br />
Anfangs sagte ich nein. Er hatte in Deutsch schon immer ne 5 oder 6. Ich gebe<br />
zu, ich habe nie geglaubt, dass er die verbessern kann. Aber es geht.“<br />
Die Lehrer über die sichtbaren Erfolge:<br />
„Ich habe gerade vor ein paar Tagen zu meinem Kollegen gesagt, der Z. m<strong>acht</strong><br />
so einen gewaltigen Schub und hat sich in seiner Persönlichkeit bestens<br />
entwickelt. Das sei ihm auch schon aufgefallen, war seine Antwort.“<br />
„Zwei meiner schüler, die immer beste Freunde waren, haben sich freiwillig<br />
<strong>aus</strong>einandergesetzt, um konzentrierter lernen zu können. Unglaublich!“<br />
<strong>Ein</strong> Video zu den Projekten Intensive <strong>Ein</strong>zel-<br />
und Kleingruppennachhilfe. Mut trotz Lücke,<br />
H<strong>aus</strong>aufgabenbetreuung III. Ver-hinderung<br />
von Schulabbruch (Seite 40) und Intensive<br />
Vorbereitung zum qualifizierten<br />
Hauptschulabschluss <strong>mit</strong> sozialpädagogischer<br />
Begleitung (Seite 72) ist bei Frau Kiefl,<br />
<strong>Soziale</strong> <strong>Stadt</strong>, Telefon 08031/362179 erhältlich.<br />
An folgenden Schlüsselqualifikationen<br />
wurde<br />
gearbeitet:<br />
• Teamfähigkeit<br />
• Kooperationsbereitschaft<br />
• Kommunikationsfähigkeit<br />
• Feedbackregeln<br />
• Respekt und Rücksicht<br />
Schulische Kompetenzen<br />
als Ziele des Projektes:<br />
• Erreichen des Anschlusses an<br />
die Klasse<br />
• Aufarbeiten von Wissenslücken<br />
• Verbesserung der Noten<br />
• Möglichkeit einen guten<br />
Abschluss zu erreichen<br />
• Verbesserung der Arbeitshaltung<br />
und der Motivation<br />
• Maßnahme gegen Schulabbrüche<br />
ohne Abschluss<br />
• Chancen für eine berufliche<br />
Laufbahn erhöhen<br />
38 LOS Dokumentation <strong>Rosenheim</strong> 2005 /2006<br />
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