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SYSTEM: NINTENDO DS<br />
HERSTELLER: NINTENDO<br />
GENRE: GESCHICKLICHKEIT<br />
RELEASE: ERHÄLTLICH<br />
ONLINE: JA (WI-FI)<br />
DamDamdadaDamdadaDamdadaDam … DamDamdada-<br />
DamdadaDamdadaDam … es ist immer noch da. Die Melodie<br />
des ersten „Tetris“ auf dem Gameboy hat sich wohl für immer<br />
in meinem Gehirn fest eingebrannt. Jederzeit abrufbar, wenn<br />
irgend jemand „Tetris“ erwähnt. Vor dem Einschlafen noch<br />
schnell eine Partie Blöcke schieben, hach, das war ein herrliches<br />
Gute-Nacht-Ritual. Wahrscheinlich nicht nur bei mir.<br />
Wenig verwunderlich, dass Nintendo angesichts der vermutlich<br />
exorbitant hohen Erinnerungswerte der damaligen Kundschaft<br />
(die zu großen Teilen wohl auch einen DS gekauft hat) nicht widerstehen<br />
konnte, das erfolgreichste Knobelspiel aller Zeiten<br />
zu recyceln. Im Einzelspielermodus fi ndet sich folgerichtig das<br />
Original in grafi sch aufgemöbelter Form. Spielerisch brillant<br />
wie eh und je, laufen nun während des „Tetris“-Spielens Levelausschnitte<br />
aus bekannten Nintendo-Klassikern nebst ihrer<br />
originalen Musik. Die monotone Schlichtheit des klassischen<br />
„Tetris“ ist dahin, ohne Frage. Wie gehabt gibt es trotzdem den<br />
Marathonmodus für Langstreckendenker, pr<strong>of</strong>ane Linienelimination<br />
und den Kampf gegen die CPU. Zum Originalmo-<br />
TETRIS DS<br />
dus gesellen sich zwei eher nutzlose Variationen, zudem noch<br />
ein recht abstruser Puzzlemodus mit 200 zum Teil sehr komplizierten<br />
Schieberätseln und ein Missionsmodus. Alle nutzen<br />
den Touchscreen des DS nicht! Nur einen Touchmodus gibt es,<br />
aufgeteilt in zwei Bereiche. Einmal wird die Idee des Turmbaus<br />
zu Babel umkehrt. Eine riesige „Tetris“-Pyramide muss zum<br />
Einsturz gebracht werden, die dann vom oberen in den unteren<br />
Screen hineinrutscht. Ein Doppelklick auf die Steine lässt sie<br />
rotieren, mit fl üssigen Bewegungen können sie in der Horizontalen<br />
verschoben werden. Eine simple, aber gut durchdachte<br />
und spaßige Transformation der ursprünglichen „Tetris“-Idee<br />
auf dem Touchpad-Gameboy. Allerdings nur einen Modus überhaupt<br />
für das neue Gerät anzubieten, dass ist schon ziemlich<br />
spartanisch. Zudem hat das Tower-Spiel nur fünf Level, und<br />
die sind schnell ausgereizt. Da hilft es auch nicht, dass in den<br />
letzten beiden Leveln die Blöcke nicht mehr rotiert werden<br />
dürfen. Dafür geizt „Tetris DS“ nicht mit Konnektivität. Via Lokalnetzwerk<br />
oder Wi-Fi-Netzwerk sind endlich die schon lange<br />
herbei gewünschten Block-Partys für unterwegs gegen reale<br />
Gegner machbar. Das ist tatsächlich das Beste an „Tetris DS“,<br />
denn für Mehrspielerkämpfe ist der Kampf um und mit herab<br />
fallenden Blöcken das perfekte Spiel. (CG)<br />
CHRISTIAN GACA<br />
ENORM STARKE FASZINATION<br />
Eines ist klar: „Tetris DS“ hat natürlich nicht die Chance, zu einem derartigen<br />
Welthit zu werden, wie es das große Vorbild einer war. Dazu ist<br />
das Konzept zu verbraucht, einfach zu bekannt. Nichtsdestotrotz übt<br />
das Spiel mit den Blöcken immer noch eine enorm starke Faszination<br />
aus, der sich kaum jemand entziehen kann. Eingelullt von der dudeligen<br />
Computermusik bleibt man trotz des festen Vorsatzes, nur ein schnelles<br />
Ründchen zu machen, immer wieder mindestens eine halbe Stunde auf<br />
dem Spiel kleben. Das ist umso erstaunlicher festzustellen, weil sich<br />
das Spielkonzept als solches wirklich kein bisschen geändert hat. Es<br />
sind auch nicht die zusätzlichen Spielmodi, die nachhaltig faszinieren.<br />
Das straighte, alte Tetris ist es, ob nun mit oder ohne Touchpad. Kann<br />
ich jedenfalls echt immer noch dauerhaft spielen und schuckelt mich<br />
grad mal wieder freundlichst in den Schlaf. Danke dafür.<br />
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FOKUS: KRITIK