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2. Allgemeiner Teil - Online-Publikationen

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<strong>2.</strong>1.4.3 Bedeutung der SC-Ceramide<br />

<strong>Allgemeiner</strong> <strong>Teil</strong><br />

Die Bedeutung der SC-Ceramide resultiert aus ihrem entscheidenden Beitrag zur<br />

epidermalen Barrierefunktion (40, 66, 70). Sie stellen darüber hinaus die größte Fraktion<br />

der SC-Lipide dar (157).<br />

Gemeinsam mit Cholesterol und den freien Fettsäuren bilden die Ceramide geordnete<br />

bilamelläre Membranen mit dicht gepackten Zwischenräumen (19, 44, 79). Außerdem<br />

tragen die unverzweigten, langen, vorwiegend gesättigten, und somit hydrophoben und<br />

einen hohen Schmelzpunkt aufweisenden Kohlenwasserstoffketten der Ceramide dazu bei,<br />

dass die nicht polaren Regionen innerhalb der Membranen hauptsächlich einen<br />

festkristallinen (orthorhombische Packung) oder einen Gelzustand (hexagonale Packung)<br />

zeigen (13, 37, 50, 51). Diese physikochemischen Gegebenheiten haben eine massive<br />

Reduktion der Wasserpermeabilität zur Folge. Sie steuern darüber hinaus zur<br />

Aufrechterhaltung der Hydratation des SC und zum Schutz gegen exzessiven Wasserverlust<br />

bei.<br />

Die Relevanz der Ceramide für die epidermale Barrierefunktion lässt sich auch dadurch<br />

belegen, dass der TEWL an der nicht keratinisierten oralen Mucosa höher ist als an den<br />

anderen keratinisierten Hautregionen (159, 162). Dies wird damit in Zusammenhang<br />

gebracht, dass dort Ceramide durch Glucosylceramide und freie Fettsäuren durch<br />

Phospholipide ersetzt sind. Einen wichtigen, für die Bedeutung der Ceramide<br />

ausschlaggebenden Beweis bieten die Gaucher-Typ-2- und die Niemann-Pick-Krankheit<br />

(29, 66, 134). In beiden Fällen handelt es sich um eine Dysfunktion der epidermalen<br />

Barriere, die auf Beeinträchtigungen von ceramid-generierenden Enzymen basiert. Die<br />

betroffenen Enzyme sind die β-Glucocerebrosidase bei der Gaucher Typ-2- und die saure<br />

Sphingomyelinase bei der Niemann-Pick-Krankheit.<br />

Auf Grund der vielfältigen und komplexen Zusammensetzung der SC-Ceramide ist es trotz<br />

intensiver Untersuchungen bisher nicht gelungen, jeder Ceramidklasse eine eindeutige<br />

Funktion zuzuweisen. Dies bleibt daher ein aktiver und zugleich attraktiver<br />

Forschungsbereich. Verschiedene <strong>Publikationen</strong> weisen allerdings auf die wichtige<br />

Bedeutung der ω-veresterten Ceramide und insbesondere des Cer [EOS] hin, das für die<br />

Organisation der SC-Lipide von besonderem Wert ist. (9, 12). Laut der „Molecular Rivet“-<br />

Hypothese verbinden die Moleküle von Cer [EOS] die verschiedenen bilamellären<br />

Lipidschichten miteinander (135).<br />

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