<strong>Allgemeiner</strong> <strong>Teil</strong> freigesetzt werden können. Anzumerken ist, dass die im Zuge dieser Arbeit durchgeführten Untersuchungen auf die interzellulären frei extrahierbaren SC-Lipide beschränkt waren. Diese zeichnen sich durch ihr außergewöhnliches, nirgends sonst im Körper bei anderen Membranen anzutreffendes Lipidmuster aus (95, 165). Sie sind in Form von gestapelten, bilamellären Schichten angeordnet und bestehen hauptsächlich aus Ceramiden (50-60 %, m/m), Cholesterol (18-25%, m/m) und freien Fettsäuren (10-22%, m/m) (156, 157, 165). Sowohl der Gesamtgehalt als auch die prozentuale Zusammensetzung der SC-Lipide sind abhängig von verschiedenen Faktoren wie Lebensalter (56, 131), Geschlecht (21), Jahreszeit (129, 171), Körperareal (82) sowie der interindividuellen Variabilität (108). Zur Beschreibung der Lipidorganisation sowie der damit verbundenen Permeabilitätseigenschaften existieren zur Zeit verschiedene Modelle wie das „Ziegelstein- Mörtel-Modell“ nach Elias (34), das „Domänen-Mosaik-Modell“ nach Forslind (50) und das „Sandwich-Modell“ nach Bouwstra (11). Im folgenden Abschnitt wird auf die Ceramide näher eingegangen, da sie eine sehr wichtige Klasse unter den SC-Lipiden darstellen und im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stehen. <strong>2.</strong>1.4 Die SC-Ceramide <strong>2.</strong>1.4.1 Aufbau, Nomenklatur und quantitative Zusammensetzung der SC-Ceramide Die SC-Ceramide werden den Sphingolipiden zugeordnet. Sie bestehen aus Sphingoidbasen, die amidartig an Fettsäuren gebunden sind. Die Sphingoidbasen beinhalten Sphingosin, Phytosphingosin und 6-Hydroxysphingosin. Die Fettsäuren können in α-Stellung hydroxyliert oder nicht hydroxyliert sein. Die in α-Stellung nicht hydroxylierten Fettsäuren können über eine ω-Hydroxygruppe mit einer anderen Fettsäure, meist Linolsäure, verestert sein. Die häufigsten Varianten bei den Sphingoidbasen sind solche mit 18, 20 oder 22 Kohlenstoffatomen, wobei die C18-Variante bei den meisten Sphingoidbasen am häufigsten auftritt (19, 163, 164). Die Kettenlänge der amidartig gebundenen Fettsäuren kann zwischen C16 und C40 variieren (19, 153, 163, 164). Die Vielfalt dieser strukturellen Gegebenheiten sowie die Kombination zwischen denen führen zu unterschiedlichen Ceramidklassen sowie zu verschiedenen Spezies innerhalb jeder 13
<strong>Allgemeiner</strong> <strong>Teil</strong> Klasse. In Abbildung 3. sind die Strukturen aller bisher bekannten Ceramidklassen dargestellt. Abbildung 3: Die Strukturen der bisher bekannten Ceramidklassen des SC; mod. nach (95) 14