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2. Allgemeiner Teil - Online-Publikationen

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<strong>2.</strong><strong>2.</strong>3.4 LC/MS-Kopplung<br />

<strong>Allgemeiner</strong> <strong>Teil</strong><br />

Viele biologische Proben wie z.B. die Lipidextrakte des SC zeichnen sich dadurch aus, dass<br />

sie komplex zusammengesetzte Mischungen aus unterschiedlichen Stoffen oder<br />

Stoffklassen darstellen. Daraus resultiert, dass eine direkte massenspektrometrische<br />

Analyse von solchen Proben keine aufschlussreichen Resultate liefern kann. Eine vorherige<br />

Trennung oder Fraktionierung ist somit in den meisten Fällen erforderlich (88). Wird eine<br />

flüssigchromatographische Trenntechnik (z.B. HPLC) mit einem Massenspektrometer<br />

kombiniert, das hier als Detektor fungiert, dann spricht man von einer LC/MS-Kopplung<br />

(167).<br />

Auf dem Entwicklungsweg der LC/MS zu einem Standardverfahren sowohl in der<br />

Forschung als auch in der Routineanalytik mussten mehrere technische Hindernisse<br />

bewältigt werden. Zum einen weisen die Massenspektrometer ein Hochvakuumsystem auf<br />

und zum anderen sind relativ hohe Flussraten zwischen 0,1 und 1 ml/min bei<br />

flüssigchromatographischen Trennungen und hauptsächlich bei der HPLC nicht unüblich.<br />

Eine direkte Kopplung würde naturgemäß das Hochvakuum beeinträchtigen. Zur<br />

Bewältigung dieser Problematik wurden viele Ansätze, von denen beispielhaft das Moving-<br />

Belt-, das Continuous Flow- und das Thermospray-Verfahren genannt seien,<br />

vorgenommen. Sie waren allerdings aufwendig und nicht einfach zu handhaben. Erst nach<br />

der Einführung der API-Technik (ESI und APCI) konnte der Durchbruch für die LC/MS als<br />

ein weit verbreitetes analytisches Verfahren errungen werden. Dabei werden die<br />

Lösungsmittelmoleküle durch unterstützende Stickstoffströme und/oder hohe Temperaturen<br />

verdampft und die Analytmoleküle ionisiert. Die Intensität der erhaltenen Signale ist in<br />

erster Linie von der Ionisierbarkeit des Analyten und von der Konzentration, weniger von<br />

der Flussrate abhängig.<br />

Ein sehr beachtlicher Vorteil der LC/MS ist die hohe zweidimensionale Spezifität, die sich<br />

aus der Selektivität der chromatographischen Trennung und der Selektivität der<br />

massenspektrometrischen Detektion ergibt. Auch chromatographisch nicht getrennte Peaks<br />

können massenspektrometrisch unterschieden werden. Des Weiteren stellt die LC/MS-<br />

Kopplung eine bedeutende Möglichkeit dar, solche Substanzen online zu detektieren, die<br />

mit konventioneller UV-Detektion nicht erfasst werden können wie z.B. viele Lipide.<br />

Neue Entwicklungen im Bereich der LC/MS verfolgen heutzutage das Ziel, die<br />

Massenspektrometer so zu optimieren, dass diese gegenüber Matrices in biologischen<br />

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