Download - Quadrat Goslar/Bad Harzburg
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Prof. Dr. Silvia Haneklaus und<br />
Prof. Dr. Dr. habil. Dr. h.c. ewald Schnug<br />
ganz privat � quadrat 12 / 2011 31<br />
ganz Privat FOTOS: STEFAN SOBOTTA, FOTOGRAFIERT IM CAFé AM MARKT, GOSLAR<br />
Direktorin & Professorin Dr. Silvia Haneklaus und ihr „mehr als zweimal lebensläng licher“<br />
Gefährte Prof. Dr. Dr. habil. Dr. h.c. ewald Schnug sind sowohl beruflich als auch privat<br />
ein perfektes Team. Mehr als 400 gemeinsame wissenschaftliche Veröffentlichungen<br />
prägen ihr Leben, ebenso wie zahlreiche Auslandsaufenthalte und der Kontakt zu zahllosen<br />
Freunden und Bekannten im In- und Ausland. Prof. Schnug leitet das Institut für<br />
Pflanzenbau und Bodenkunde am Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Braunschweig<br />
und Prof. Haneklaus ist etablierte Wissenschaftlerin im gleichen Hause und Generalsekretärin<br />
des Internationalen Wissenschaftlichen Zentrums für Düngemittel. ewald<br />
Schnug lebt schon seit 1992 in <strong>Goslar</strong>, jetzt haben die beiden eine neue Aufgabe und<br />
Heimat mit der restaurierung und Wiederbelebung des Baudenkmals „Oberes Wasserloch“<br />
gefunden.<br />
Sie sind beide keine Harzer?<br />
Ewald Schnug: Nein, ich komme zwar aus einem<br />
Mittelgebirge, aber aus dem Westerwald. Ich bin<br />
im ehemaligen Herzogtum Nassau geboren, allerdings<br />
kein Nassauer. Der Ort, wo ich geboren bin,<br />
ist Hachenburg im Westerwald. Man sagt immer:<br />
Die Karte der Welt war ausgemalt und dann gab es<br />
noch einen weißen Fleck und das war der Westerwald.<br />
Früher wurde das sozialgeschichtlich als das<br />
Land der armen Leute bezeichnet. Ganz einfach<br />
deshalb, weil die Böden kalt und schwer sind und<br />
wenig Ertrag brachten und die napoleonische Erbteilung<br />
die Betriebe so weit zersplitterte, dass die<br />
Durchschnittsgröße vor den Flurbereinigungen zu<br />
Ende des letzten Jahrhunderts irgendwo bei einem<br />
halben Hektar lag.<br />
Diese Landschaft hat Sie geprägt?<br />
Ewald Schnug: Meine Großeltern waren Bergleute,<br />
Bauern und Förster. Das war wirklich absolute<br />
Kleinstlandwirtschaft. Anfang des 20. Jahrhun-<br />
derts fing die Familie meiner Mutter mit Gartenbau<br />
an und sie haben das so ausgebaut, dass sie<br />
zeitweise den ganzen Samenhandel für den Westerwald<br />
betrieben. Sie produzierten sogar eigene<br />
Gemüsekonserven. Davon habe ich sogar noch alte<br />
Banderolen. Ich habe mich dann früh davon<br />
gemacht, wie das bei Männern häufig so ist, um<br />
„einem Weibe zu folgen“ und bin in Kiel gelandet.<br />
Ich habe dort fast 15 Jahre gelebt und dort habe<br />
ich auch Silvia kennengelernt.<br />
Sie waren auch nur „zugereiste“ Kielerin?<br />
Silvia Haneklaus: Ich komme aus dem Münster-<br />
land und es gibt Leute, die behaupten, ich könne<br />
fluchen, wie ein westfälischer Fuhrmann (lacht).<br />
Ich bin zum Studium der Agrarwissenschaften<br />
nach Kiel gegangen. Interessant ist, dass auch<br />
meine Großeltern eine kleine bäuerliche Landwirtschaft<br />
betrieben. Zwischendurch habe ich dann ein<br />
halbes Jahr im damaligen Institut für Radioagrono-