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Download - Quadrat Goslar/Bad Harzburg

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tur geschaffen werden konnte, die nicht an den Gemein-<br />

degrenzen aufhörte.<br />

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Hinter diesen<br />

großen Werken standen kluge Köpfe, die das Gesamtin-<br />

teresse der Bergbauregion Harz im Auge hatten und<br />

nicht nur das vermeintliche Wohl um ihren Kirchturm<br />

herum, oder die gar eine persönliche Rechnung begleichen<br />

wollten. •<br />

Nutella, Persil<br />

und die Himmelsscheibe<br />

Was haben der leckere Schokoaufstrich, das „Da-weiß-<br />

man-was-man-hat-Waschmittel“ und die Himmels-<br />

scheibe von Nebra gemeinsam? Richtig! Es sind Mar-<br />

ken. Markennamen, um die sich Rechte ranken –<br />

Lizenzrechte, um es genau zu sagen. Jaja, auch die<br />

Himmelsscheibe, das 3.600 Jahre alte, auf den Bro-<br />

cken ausgerichtete mobile Himmelsobservatorium, das<br />

Raubgräber vor einigen Jahren auf dem Mittelberg bei<br />

Nebra fanden und das nunmehr die Kassen des Landes<br />

Sachsen Anhalt füllt, ist eine Marke, auf die sich das<br />

Land Sachsen-Anhalt ein Markenrecht hat eintragen<br />

lassen.<br />

Möchte man die Marke „Himmelsscheibe von Nebra“<br />

in Bild und/oder Wort benutzen, hat man Lizenzgebüh-<br />

ren zu zahlen. Einige Verlage glaubten das nicht, wur-<br />

den aber vom Landgericht Magdeburg eines Besseren<br />

belehrt. Zwar hat der Bundesgerichtshof dem Land<br />

Sachsen-Anhalt mittlerweile mit einem neuen Urteil<br />

das Recht verwehrt, die Himmelsscheibe als Marke zu<br />

besitzen, doch Sachsen Anhalt verkündete jüngst, sich<br />

nicht um dieses Urteil scheren zu wollen. Man will wei-<br />

terhin Lizenzgebühren verlangen, wenn jemand die<br />

Scheibe von Nebra in irgendeiner Form darstellt und<br />

nutzt.<br />

Doch nicht nur auf Landesebene, auch auf Gemeinde-<br />

niveau hat man in den neuen Bundesländern fix gelernt,<br />

was sich mit Kapitalismus alles Feines anstellen lässt.<br />

Nachdem sich bereits in den letzten Jahren mehrere<br />

Gemeinden rund um den Mittelberg herum den Krieg<br />

erklärten, weil jeder das historische Artefakt als bei<br />

sich gefunden beanspruchte und ein pfiffiger Bürger-<br />

meister sogar versuchte, sich die Scheibe patentrechtlich<br />

zu sichern (was gottlob scheiterte), bildet doch die<br />

Erhebung von Lizenzgebühren auf einen 3.600 Jahre<br />

alten Kulturgegenstand die bunteste dieser Blüten.<br />

Da mag man doch glatt den Griechen raten, mit ihren<br />

Kunstwerken in ebensolcher Form zu verfahren. Man<br />

stelle sich vor: Lizenzgebühren auf jede Darstellung der<br />

Akropolis oder auf jede Anrufung oder Darstellung der<br />

zahlreichen Götter – da hätten die Hellenen ihre derzeitige<br />

Krise auch ohne Hilfe von Europa wohl sehr<br />

schnell hinter sich gelassen. •<br />

Von <strong>Goslar</strong> lernen,<br />

heißt sparen lernen?<br />

Man sollte immer wissen, wovon man redet oder meinen,<br />

dass sich Betroffene am besten auskennen...<br />

Getreu diesem Motto hat die Bürgermeisterin von <strong>Goslar</strong><br />

„den Griechen“ via Politmagazin Panorama erstmal<br />

gesagt, wie es geht.<br />

Allerdings, nicht vom sparen, sondern vom ausgeben<br />

versteht man in der Kreisstadt richtig viel. Soviel, dass<br />

der Schuldenberg inzwischen auf etwa 120 Millionen<br />

Euro angewachsen ist, allein zwischen 2001 und 2006<br />

entstanden 60 Millionen Euro neue Schulden. Jeden<br />

Monat eine Million, das ist Kontinuität! Doch nicht für<br />

Investitionen, sondern für laufende Ausgaben wie<br />

Papier, Heizung und Gehälter wurde das Geld ausgegeben.<br />

Und da die Bürgermeisterin das Ganze zusammen<br />

mit ihren politischen Freunden beschlossen hat, können<br />

sich „die Griechen“ eigentlich keine bessere Ratgeberin<br />

wünschen.<br />

Man muss dort eben helfen, hat sie sich gesagt und<br />

gleich auch das Rezept dazu geliefert, falls das Volk<br />

aufmuckt: Brot und Spiele. Das hat sich seit Kaiser<br />

Augustus in Rom bewährt. Ein weiteres Rezept kennen<br />

wir aus China, dort hin lieferte die Ostindien Kompanie<br />

Opium fürs Volk.<br />

In <strong>Goslar</strong> würde sich Kokain anbieten, dann kann man<br />

gleichzeitig einen großen Sohn der Stadt ehren, denn<br />

Niemann hat die Wirkung des Kokains in <strong>Goslar</strong> entdeckt.<br />

•<br />

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