pdf Seite 65–117 - terramare - Archäologische Dienstleistungen
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Abb. 5: Das Schiff hängt! (Foto: A. Peiss).<br />
steht aus statischen Gründen komplett aus neuem<br />
Holz. Die ergänzten Bodenplanken sind doppelt<br />
so dick wie die Originale, um die Stahlkonstruktion<br />
ausreichend zu kaschieren. Aus folgendem<br />
Grund konnten nicht alle Originalhölzer wieder<br />
verwendet werden: Viele Schiffsteile waren verformt,<br />
da das Holz durch die lange Lagerung im<br />
nicht immer durchfeuchteten Boden bereits stark<br />
abgebaut und durch seine umgekehrte Lage relativ<br />
deformiert war. Sie passten daher nach der<br />
Konservierung nicht mehr einwandfrei an die<br />
Stahlkonstruktion, die die Voraussetzung für<br />
die hängende Präsentation darstellte. Der Prahm<br />
hat nur am Schiffsende noch die ursprünglichen<br />
Maße. Die Höhe der Bordwände entspricht wegen<br />
der durch die Konservierung veränderten<br />
Krümmung des Bodens nicht mehr dem Original,<br />
es gibt Differenzen von bis zu 5 cm.<br />
Es stellt sich nun die Frage, ob eine Bergung<br />
eines vergleichbaren Objektes überhaupt sinnvoll<br />
ist, wenn die spätere museale Präsentation<br />
auf einen Großteil des Originalbestandes verzichtet:<br />
Da in den meisten Fällen zum Zeitpunkt<br />
der Ausgrabung leider noch keine Klarheit über<br />
die Art der späteren Präsentation besteht, sollte<br />
man sich möglichst alle Optionen offen halten<br />
– natürlich unter Berücksichtigung aller poten-<br />
Der Weg des Prahms aus Xanten-Wardt ins LVR-RömerMuseum<br />
tiellen Folgekosten. Grundsätzlich ist aber ein<br />
originalgetreuer, maßstabsgerechter Nachbau für<br />
Ausstellungszwecke durchaus überdenkenswert.<br />
Literatur<br />
H. Berkel/J. Obladen-Kauder, Das römerzeitliche<br />
Schiff von Xanten-Wardt. Arch. Rheinland 1991<br />
(Köln 1992) 74 ff.<br />
H. Berkel/J. Obladen-Kauder, Das Schiff von<br />
Xanten-Wardt zwischen Bergung und Konservierung.<br />
Arch. Rheinland 1992 (Köln 1993) 65 ff.<br />
J. Obladen-Kauder, Das römerzeitliche Plattbodenschiff<br />
von Xanten-Wardt. In: H. G. Horn/H. Hellenkemper/H.<br />
Koschick/B. Trier (Hrsg.), Ein Land<br />
macht Geschichte (Köln 1995) 220 ff.<br />
J. Obladen-Kauder, Spuren römischer Lastschifffahrt<br />
am Unteren Niederrhein. In: M. Müller/H.-J.<br />
Schalles/N. Zieling (Hrsg.), Colonia Ulpia Traiana<br />
(Mainz 2008) 507 ff.<br />
Anschrift der Verfasserin<br />
Dr. Julia Obladen-Kauder<br />
LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland<br />
Außenstelle Xanten<br />
Augustusring 3<br />
46509 Xanten<br />
E-mail: julia.obladen@lvr.de<br />
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