pdf Seite 65–117 - terramare - Archäologische Dienstleistungen
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Bord gefallene Gegenstände und andere vom<br />
Land angespülte Artefakte zu nennen. Durch<br />
moderne Baggerarbeiten können diese aber wieder<br />
entfernt und vor der Hafenmündung deponiert<br />
worden sein. In einem Fall wurden diese<br />
Baggerschüttstellen auch von Schatztauchern<br />
durchwühlt und die Artefakte anschließend auf<br />
dem Markt verkauft. Gerade im hinteren Hafenteil<br />
können sich oft sogenannte Schiffsfriedhöfe<br />
befunden haben, in denen unbrauchbare<br />
Schiffe dem Verfall preisgegeben waren. Zusätzlich<br />
wurden auch Schiffe absichtlich versenkt,<br />
um als Wellenbrecher zu dienen.<br />
Das reichhaltige archäologische Erbe unter<br />
Wasser im Schwarzen Meer stellte Siliyan Stanimirov<br />
vor. Er führte aus, dass diese Fundstellen<br />
im zunehmenden Maße gefährdet sind. Durch<br />
Baggerarbeiten und ähnliches werden bisher<br />
ungestörte liegende Schiffe freigelegt und nun<br />
durch Erosion und Wurmbefall zerstört. Hohes<br />
zerstörerisches Potential geht überdies von Schiffen<br />
aus, die über historischen Wracks ankern.<br />
Zusätzlich zum sehr umfangreichen Vortragsprogramm<br />
waren, wie üblich, zwei Abend-<br />
Hemmenhofener Skripte<br />
Schriften der Arbeitsstelle Hemmenhofen<br />
Landesamt für Denkmalpflege<br />
Berichte / Nachrichten<br />
veranstaltungen und ein Abschlussdinner an<br />
spektakulären Orten, wie der Alten Universität,<br />
dem ehemaligen Jesuitenkonvent oder Castello<br />
Zammitelo bei Mgarr, einer Mischung aus<br />
Befestigung und barockem Sommersitz, eingeplant,<br />
die reichlich Gelegenheit gaben, den<br />
persönlichen Kontakt zu ausländischen Fachkollegen<br />
zu vertiefen und das in den Vorträgen<br />
Gehörte in der Diskussion noch einmal zu besprechen.<br />
Die Jahreshauptversammlung wählte mit überzeugender<br />
Mehrheit Friedrich Lüth, den 1. Direktor<br />
der Römisch-Germanischen Kommission<br />
des Deutschen <strong>Archäologische</strong>n Instituts, zum<br />
zukünftigen Präsidenten, der ab September<br />
2009 sein Amt ausüben wird. Vielleicht bewirkt<br />
diese Präsidentschaft bei zukünftigen Treffen<br />
eine höhere deutsche Beteilung, die angesichts<br />
der Leistungen der deutschen Archäologie mehr<br />
als angebracht wäre. Das nächste Annual Meeting<br />
findet im September 2009 in Riva del Garda,<br />
Italien, statt.<br />
mit Beiträgen von<br />
Timm Weski<br />
Die am Südufer des Überlingersees gelegene Pfahlbaustation Wallhausen-Ziegelhütte gehört zu den altbekannten Siedlungs-<br />
plätzen am Bodenseeufer. Große Teile der Ufersiedlungen wurden in den frühen 1970er Jahren fast vollständig durch die Anlage<br />
des Yachthafens zerstört. Nach ersten Tauchsondierungen Anfang der 1980er Jahre wurden im Verlauf der Rettungsgrabungen<br />
unter Wasser der Jahre 1998–2000 die verbliebenen Pfahlfeld- und Kulturschichtreste an der Hafeneinfahrt und unter Steg 2<br />
im Hafenbecken im Auftrag des damaligen Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg (LDA), Arbeitsstelle Hemmenhofen,<br />
sichergestellt. Die ergrabene Schichtenfolge umfasst eine umfangreiche Stratigraphie mit Schichten der mittleren Pfyner Kultur<br />
und der älteren bis späten Horgener Kultur.<br />
Der 8. Band der Hemmenhofener Skripte befasst<br />
sich mit den Funden und Befunden aus den<br />
Sondierungen und Rettungsgrabungen.<br />
Neben einem kleinen Fundensemble der mittleren<br />
Pfyner Kultur hervorzuheben sind insbesondere<br />
Reste von Bastsandalen aus Schichten der Horgener<br />
Kultur. Ebenfalls aus einem Horgener Stratum<br />
stammt ein Fischreusenfragment.<br />
Die Untersuchungsergebnisse der Tierknochen- und<br />
der Fischrestanalyse sowie die dendrochronologische<br />
Analyse der geborgenen Hölzer werden in eigenen<br />
Beiträgen vorgestellt<br />
Herausgeber: Landesamt für Denkmalpflege, Regierungspräsidium<br />
Stuttgart. Vertrieb: Janus-Verlag Freiburg im<br />
Breisgau, Astrid-Lindgren-Str. 4, 79100 Freiburg –<br />
www.jkoeninger.de<br />
voraussichtlich 120 <strong>Seite</strong>n, 35 Tafeln und ca. 90 Abbildungen<br />
Preis ca. 25–28 € zzgl. Versandkosten.<br />
Tauchsondagen und Rettungsgrabungen<br />
in den Pfahlbausiedlungen von<br />
Wallhausen-Ziegelhütte, Kreis Konstanz<br />
<strong>Archäologische</strong> und naturwissenschaftliche Untersuchungen<br />
Cornelia Lübke, Joachim Köninger, André Billamboz,<br />
Karlheinz Steppan und Alfred Galik<br />
Anzeige<br />
Hemmenhofener Skripte 8<br />
erscheint Ende 2009<br />
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