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pdf Seite 65–117 - terramare - Archäologische Dienstleistungen

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Mit der Erstellung des in situ-Flächenplans waren<br />

die Voraussetzungen geschaffen, um dem<br />

Lizenznehmer die Genehmigung weiterer intrusiver<br />

Aktivitäten zu ermöglichen. Dass diese<br />

überhaupt diskutiert werden, hängt damit zusammen,<br />

dass der Verfall des Wracks unübersehbar<br />

ist und darüber hinaus berechtigte Zweifel<br />

an seiner Identifizierung als ‚Diamond‘ und<br />

somit der Unterschutzstellung des Wracks insgesamt<br />

bestehen (Wessex Archaeology 2007a).<br />

Zur Klärung dieses Sachverhalts trugen die<br />

seit der Entdeckung des Schiffes im Jahr 2000<br />

durchgeführten Taucharbeiten entscheidend<br />

bei. Hierdurch konnte festgestellt werden, dass<br />

das Wrack vor Ort ca. 8 Meter länger ist als die<br />

Diamond, dass es mit eisernen Verstärkungen<br />

konstruiert war, die für die Diamond nirgendwo<br />

dokumentiert sind, und dass ein Metallbolzen,<br />

der wahrscheinlich vom Wrack stammt (er<br />

wurde vor der Unterschutzstellung durch Sporttaucher<br />

geborgen) einen Muntz-Metall Stempel<br />

trägt (dies ist eine Spezialkupferlegierung, die<br />

erst im Jahr 1832 patentrechtlich geschützt wurde).<br />

Darüber hinaus wurden Holzproben von<br />

Ulme, Eiche und Kiefer geborgen, während die<br />

Diamond aus Eiche und Robinie konstruiert<br />

war. Endgültige Klärung erfolgte schließlich<br />

Ende letzten Jahres, als geeignete Dendroproben<br />

geborgen werden konnten und als terminus post<br />

quem das Jahr 1828 lieferten, ein Jahr, in dem<br />

die Diamond bereits seit fünf Jahren auf dem<br />

Meeresboden lag (Wessex Archaeology 2006a;<br />

2007a).<br />

Pwll Fanog Wrack, Wales<br />

Ganz in der Nähe wurde im Anschluss das sogenannte<br />

Pwll Fanog Wrack betaucht, eines<br />

der ältesten geschützten Wracks in Großbritannien<br />

überhaupt. Es handelt sich um einen<br />

ca. 1,5 Meter hohen Haufen aus geschichteten<br />

Schieferplatten (Abb. 5), deren Format bereits<br />

ein spätmittelalterliches bis frühneuzeitliches<br />

Alter des Fundplatzes andeutete (Jones 1978).<br />

Im Jahr 1978 wurde ein Sondierungsschnitt gelegt,<br />

der zeigte, dass unter dem Schieferhügel die<br />

Reste eines geklinkerten Holzschiffes erhalten<br />

waren (Roberts 1979). Eine Dendrodatierung<br />

erbrachte mit 95%-iger Wahrscheinlichkeit<br />

ein Ergebnis zwischen 1430 und 1530 n. Chr.<br />

(freundl. Mitt. Cecil Jones).<br />

Der Fundplatz wurde dieses Jahr erstmals durch<br />

Wessex Archaeology betaucht. Das Taucher-Tracking<br />

gestaltete sich schwierig, da das Wrack auf<br />

einem kleinen Absatz an einem steil abfallenden<br />

Hang in der Mitte der Menai Strait zwischen<br />

Historische Schiffswracks in Großbritannien<br />

Wales und Anglesey liegt. Der steil abfallende<br />

Hang hatte zur Folge, dass die Messpole nur unzureichend<br />

miteinander kommunizieren konnten,<br />

und die Lage in der engen Menai Strait<br />

bedeutete starke Tidenströmungen und somit<br />

erhebliche Einschränkungen der verfügbaren<br />

Tauchzeit. Dennoch gelang es, die Fundstelle<br />

zu lokalisieren und (bislang nicht vorliegendes)<br />

umfangreiches Video- und Photomaterial zu erstellen.<br />

Dies wurde genutzt, um ein photounterstütztes<br />

Monitoring-Programm zu installieren,<br />

mit dem der Fundplatz in den kommenden Jahren<br />

überwacht werden soll (Wessex Archaeology<br />

2007b).<br />

Abb. 6: Eine der Kanonen<br />

des Mingary Castle<br />

Wracks.<br />

Abb. 7: Blick auf den<br />

Propeller von HMS/m<br />

Holland No V.<br />

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