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Werkstattpraxis Im Fokus
Klima-Technik
Spülmaschine
Nach dem Erneuern von defekten Klimakomponenten
ist das Spülen des Kältemittelkreislaufs
unerlässlich. Auf diese Weise werden Fest- und
Fremdstoffe aus dem System entfernt und Folgeschäden
wirksam vermieden.
Jede Fahrzeugklimaanlage verliert im Durchschnitt rund 70
Gramm Kältemittel pro Jahr. Bleibt der Klimaservice aus, führt
die zu geringe Kältemittelfüllmenge zu sehr hohen Heißgas-
und Kompressoröltemperaturen. Im schlimmsten Fall reißt der
Ölfilm und mechanischer Verschleiß am Kompressor ist unausweichlich.
Wer in so einem Fall lediglich einen neuen Kompressor
einbaut, ohne den Kältemittelkreislauf zu reinigen, sorgt bereits
für den nächsten Schaden vor. Denn Feststoffe, die mit
dem Kältemittel in den neuen Kompressor gelangen, wirken
dort wie Schleifmittel und führen innerhalb kürzester Zeit zu
dessen erneutem Aus. Deshalb schreiben viele Automobil- und
Kompressorhersteller nach dem Austausch von Komponenten
das Spülen des Kältemittelkreislaufs zwingend vor.
Spülpotenzial nimmt zu
Fachleute gehen davon aus, dass in den nächsten Jahren mit
einer erhöhten Ausfallrate bei den Klimakompressoren zu rechnen
ist. Denn einerseits ist in den letzten fünf bis sieben Jahren
der Anteil der mit einer Klimaanlage ausgestatteten Autos stark
angestiegen. Anderseits ist bei den Autofahrern das Bewusstsein
für die Notwendigkeit des Klimaservices noch recht
schwach ausgeprägt. Das Spülen von Klimaanlagen gewinnt
daher für Kfz-Werkstätten immer mehr an Bedeutung.
Unter dem Spülen von Klimaanlagen versteht man im weitesten
Sinn das Entfernen aller schädlichen Substanzen und Verunreinigungen
aus dem Kältemittelkreislauf, die im Rahmen einer
üblichen Wartung nicht oder nur unzureichend abgesaugt werden
können. Neben Metallabrieb und anderen Feststoffen wird
beim Spülen auch Feuchtigkeit und Luft aus der Anlage entfernt.
Feuchtigkeit verursacht im Kältemittelkreislauf Vereisung
an den Ventilen, bildet Säure und führt somit zu Korrosion. Luft
hingegen führt zu einem unzulässigen Temperatur- und Druckanstieg,
beschleunigt die Instabilität des Kältemittels, reduziert
die Kühlleistung und begünstigt das Eindringen von Feuchtigkeit.
Auch eine falsche Ölsorte bzw. die Beigabe nicht zugelassener
oder einer zu hohen Menge an Kontrastmittel führen zu
Verunreinigungen im Kältemittelkreislauf und machen das Spülen
des Kältemittelkreisaufs notwendig.
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Vor- und Nachteile gängiger Spülmethoden
Das Spülen von Klimaanlagen ist in der Branche ein zum Teil
sehr kontrovers diskutiertes Thema. Eine der Spülmethoden ist
das Spülen mit Stickstoff. Hierbei werden einzelne Komponenten
mit Hilfe eines Adapters mit Stickstoff ausgeblasen und getrocknet.
Dazu benötigt man lediglich eine Stickstoffflasche mit
Druckminderer und entsprechende Adapter für den Anschluss
an die Klimakomponente. Die Vorteile sind geringe Kosten für
das Spülmedium, dessen rückstandsloses Entfernen aus dem
System und keine Entsorgungskosten. Allerdings hat Stickstoff
keine Reinigungswirkung und löst nur lose Feststoffe aus den
Komponenten. Außerdem können nur einzelne Komponenten
gespült werden.
Eine weitere Spülmethode ist diejenige mit chemischen Mitteln.
Bei dieser Methode werden chemische Reiniger mit Druck oder
je nach Gerätetyp pulsierend durch einzelne Komponenten gespült.
Mit dieser Spülmethode lässt sich eine sehr gute Reinigungswirkung
erzielen, wobei auch festsitzende und ausgehärtete
Ablagerungen entfernt werden können. Allerdings hat das
Spülen mit chemischen Mitteln auch große Nachteile. So entstehen
hohe Kosten für die Spülflüssigkeit, deren Entsorgung
und die benötigten Geräte. Ferner besteht die Gefahr, dass
Dichtungen und Leitungen angegriffen werden und dass Spülflüssigkeit
im Klimasystem oder einzelnen Komponenten zurückbleibt.
Zudem sind viele Reinigungsstoffe giftig oder entflammbar,
so dass deren Einsatz in der Werkstatt nicht in jedem
Fall zulässig ist.
Das Spülen mit Kältemittel ist eine weitere Methode, Verunreinigungen
und Feststoffe aus dem Kältemittelkreislauf zu entfernen.
Da hierbei flüssiges R 134a verwendet wird, sind keine zusätzlichen
Spülmedien erforderlich. Das Kältemittel wird nach
dem Spülen im Klimaservicegerät recycelt und kann wieder verwendet
werden. Somit entstehen keine Entsorgungskosten und
die aus dem System entfernte Ölmenge lässt sich exakt bestimmen.
Kältemittel eignet sich übrigens sehr gut, Öl aus dem
Kältemittelkreislauf zu entfernen. Zudem ist es mit allen Klimakomponenten
und den Dichtungen kompatibel. Beim Spülen
blinklicht 2/2008
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