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Verschleiß lässt Autos zu Ölfressern werden
Schon wieder leer?!
Warum saufen manche Autos literweise Öl? Nicht nur die Fahrweise und der verwendete
Öltyp sind schuld, sondern häufig ein hoher Verschleiß und schadhafte Dichtungen, weiß
der Technische Service von Mahle Aftermarket aus jahrelanger Praxiserfahrung.
Der Wagen ist eine Katastrophe:
Gerade einmal 400 Kilometer
hat er zurück gelegt, da
leuchtet erneut die Öllampe
auf. Ist das noch normal? Üblicherweise
liegt der Ölverbrauch
kleiner Pkw-Motoren
zwischen 0,05 und 0,5 Liter
pro 1.000 Kilometer, bei größeren
Motoren etwas darüber.
Das gilt nicht für Neuwagen.
Während der Einlaufphase bis
zirka 5.000 Kilometer ist ein
erhöhter Ölverbrauch normal.
Schuld sind die Kolbenringe.
Solange sie eingeschliffen
werden, lassen sie Öl in den
Brennraum des Motors gelangen,
wo es verdampft. Das
macht sich ab zirka 0,25 Liter
Öl pro 1.000 Kilometer als
Blaurauch aus dem Auspuff
bemerkbar – für ältere Wagen
ein Alarmsignal. Bei Neuwagen
pendelt sich der Ölverbrauch
nach der Einlaufphase
auf einen festen Wert ein. Je
strammer die Kolbenringe
schließlich sitzen, desto geringer
fällt der Ölverbrauch
aus – allerdings auf Kosten ei-
ner erhöhten Reibung. Die
lässt dann den Spritverbrauch
steigen.
Banale Fehlerquelle:
Die Ölstandmessung
Oft genug werden schon bei
der Ölstandmessung banale
Fehler gemacht. Direkt nach
dem Abstellen des Motors ist
das Öl noch nicht wieder vollständig
in die Ölwanne zurückgelaufen.
Bei einer zu frü-
hen Messung fällt der Ölstand
daher zu niedrig aus. Deshalb
gilt: Grundsätzlich erst drei
Minuten nach Abstellen des
Motors messen. Genauso
problematisch ist ein kalter
Motor. In diesem Zustand
können Kondensate und unverbrannter
Kraftstoff im Öl
die Messung verfälschen.
Undichte Membranventile
und Ventilführungen
Säuft das Auto dennoch literweise
Öl, kann ein erhöhter
Verschleiß von Kolbenringen,
Zylinderlauffläche, Ventilführungen
oder Kompressorzylinder
verantwortlich sein. In
der Praxis kommen dafür verschiedene
Ursachen in Frage:
Gelangt nach dem Abstellen
des Motors die komprimierte
Luft aus dem Tank an einem
undichten Membranventil vorbei
in den Verdichter, kühlen
die Kolben und der Zylinder
stark ab. Dabei kondensiert
Feuchtigkeit aus der Druckluft
und verdünnt den Schmieröl-
film. Das führt zu einer erhöhten
Reibung und einem starken
Verschleiß von Kolbenringen
und Zylinderlauffläche.
Die komplette Druckluftanlage
verölt, der Ölverbrauch
steigt. Sichtbar wird dies an
einem verölten Lufttrockner.
Die Reparatur des Kompressors
sollte daher umgehend
durchgeführt werden. Daneben
kann ein erhöhter Verschleiß
auf verschmutztes
Motoröl oder ein Warmlaufenlassen
des Motors zurückzuführen
sein. Beides beschädigt
den Ölfilm und erhöht so
die Reibung. Oftmals sind
auch alte Ventilführungen
schuld an einem hohen Ölverbrauch.
Sie lassen Öl durch
den Spalt zwischen Führung
und Ventilschaft in den Brennraum
oder den Auspuffkrümmer
gelangen. Sind zudem die
Ventilschaftdichtungen spröde,
kann der Verbrauch noch
weiter ansteigen. Deshalb
empfiehlt Mahle bei schadhaften
Ventilen, auch die Ventilführungen
zu erneuern.
Verschleiß verhindern
Motor nicht warmlaufen
lassen, sondern sofort bei
mittleren Drehzahlen und mittlerer
Last betreiben
Einspritzanlage, Kaltstartanreicherung
und gegebenenfalls
Zündanlage auf einwandfreie
Funktion prüfen
Alle Motorteile vor der Montage
sorgfältig reinigen und
gut einölen
Alle Komponenten des Ansaugsystems
vor dem Einbau
von Verunreinigungen
befreien
Alte Luftfilter niemals mit
Druckluft reinigen (entfernt
nur grobe Partikel, Filterpapier
wird spröde), stets neuen
Filtereinsatz verwenden
Ansaugsystem auf Dichtheit
prüfen (Fehlerquelle: verunreinigte
Nebenluft wird
angesaugt)
40
blinklicht 2/2008 blinklicht 2/2008
Verschleißerscheinung nach wenigen 1000 km:
Die verchromten Laufstege des DSF-Rings wurden vollständig abgetragen.
Im Laufbereich der Ringe ist keine Honung mehr vorhanden.
Verschleiß an einem Kompressorzylinder.
Verschleiß der Ventilführungen.
Bilder: Mahle
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