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Hans Holbein d. Ä. – Die Graue Passion in<br />

ihrer Zeit, 448 S. mit 411 Farbabb., geb.<br />

mit Schutzumschlag, 31,2 x 25 cm, Hatje<br />

Cantz, 58,- Euro<br />

Staatsgalerie Stuttgart, nach der Restaurierung<br />

dort erstmals wieder gezeigt wird. „Die<br />

Graue Passion“ zählt zu den herausragenden<br />

Passionsfolgen der altdeutschen Kunst.<br />

Sie besteht aus zwölf Tafeln, die wahrscheinlich<br />

die Seiten eines Flügelaltares<br />

bildeten; ihr besonderes, durchgehendes<br />

Kolorit hat dieser Folge an Malereien auf<br />

Holz den Namen gegeben. Es ist die Leistung<br />

des Buches, dieses wichtige Kunstwerk<br />

erstmals ausgiebig im Detail und im<br />

Überblick vorzustellen, wissenschaftlich<br />

zu verorten und seinen sinnlichen Reiz<br />

Cranach und die Kunst der Renaissance<br />

unter den Hohenzollern, 364 S. mit 320<br />

Farbabb., Hardcover, 27,5 x 22,5 cm,<br />

Deutscher Kunstverlag, 39,90 Euro<br />

zu vermitteln. Es liefert einen konzisen<br />

Überblick über das Schaffen des Augsburger<br />

Künstlers und einen Vergleich zum<br />

zeitgleichen und vorausgehenden Schaffen,<br />

etwa mit Martin Schongauer und Albrecht<br />

Dürer und der frühen niederländischen<br />

Malerei. Anders als das Michelangelo-<br />

Buch ist die bildliche Darstellung durch<br />

Spezialkapitel immer wieder unterbrochen,<br />

dafür aber im Lay-Out gut leserlich: Also,<br />

jedes Buch ist anders, auch bei den frühen<br />

Meistern.<br />

Nach all der Euphorie über diese<br />

Neuerscheinungen, nun ein etwas komplizierter<br />

Fall. Zeitlich schließt das Buch<br />

„Cranach und die Kunst der Renaissance<br />

unter den Hohenzollern“, erschienen im<br />

renommierten Deutschen Kunstverlag, an<br />

die Monographie zu Hans Holbein d. Ä.<br />

an. Aber es verfolgt eine andere Akzentuierung,<br />

bindet die Bildende Kunst in den<br />

gesellschaftspolitischen und kulturellen<br />

Kontext der Hohenzollern ein und ist<br />

darin wesentlich Katalog mit Architektur,<br />

Kunst, Kunstgewerbe, Buchkunst<br />

und Urkunden, obzwar die Sammlung<br />

deutscher Malerei des 15./16. Jahrhunderts<br />

im Besitz der Stiftung Preußische<br />

Gärten und Schlösser Berlin-Brandenburg<br />

und der Abschluss des Bestandskataloges<br />

dazu Ausgangspunkt waren. Mit<br />

Beiträgen so renommierter Autoren bei<br />

Bredekamp, Koepplin, Warnke ergibt<br />

sich ein tieferer Einblick in die Kunst und<br />

deren gesellschaftliche Stellung zur Zeit<br />

der Renaissance in Berlin-Brandenburg<br />

und am Hof der Kurfürsten Joachim I.<br />

und Joachim II.; eigene Themen sind die<br />

Stadtkultur und die Rolle der Kirche in<br />

Bezug auf die Kultur. Aber das ist wenig<br />

koordiniert, insgesamt scheint das Buch,<br />

das zu einer Ausstellung erschienen ist, mit<br />

heißer Nadel gestrickt. So sind mögliche<br />

Gegenüberstellungen vergleichbarer Epitaphgemälde<br />

gerade nicht eingelöst. Teils<br />

fehlen die Maße der Werke. Und doch,<br />

reich bebildert und von einem ausführlichen<br />

Literaturverzeichnis begleitet, ist es<br />

ein Gewinn und eine gute Klärung der<br />

Bedingungen altdeutscher Kunst.<br />

Den alten Meistern ist Antonio Canal,<br />

genannt Canaletto (1697-1768) nicht<br />

mehr zuzurechnen – aber er zitiert die<br />

Antike und die Renaissance, indem er<br />

Canaletto in Venedig – Der Meister und seine<br />

Rivalen, 192 S. mit 64 Farbtafeln, geb.<br />

mit Schutzumschlag, 29 x 25 cm, Belser,<br />

39,95 Euro<br />

ihre architektonischen Zeugnisse malt, auf<br />

dem Fundament realistischer Erfassung.<br />

Im Anschluss an Capricci – erfundene<br />

Architekturen – wendet sich Canaletto der<br />

Vedutenmalerei zu, als deren Hauptvertreter<br />

er sich in seiner Heimatstadt Venedig<br />

etabliert. Er gibt die Atmosphäre und<br />

Abfolge des architektonischen Außenraums<br />

in seinen Ansichten wieder und<br />

greift doch künstlerisch ein. Er nimmt<br />

Perspektivwechsel innerhalb der Darstellung<br />

vor und setzt Licht und Schatten mit<br />

zunehmend lockerer Pinselführung. Das<br />

erfreulich unprätentiöse, geradlinige Buch<br />

Canalettto in Venedig. Der Meister und<br />

seine Rivalen, das nun im Belser Verlag<br />

erschienen ist und von Charles Beddington<br />

bearbeitet wurde, untersucht noch das<br />

Eigene in Canalettos Malerei, indem es ihn<br />

in den Zusammenhang der venezianischen<br />

Vedutenmalerei stellt und noch mit Bilddetails<br />

arbeitet. Zu den Künstlern, die<br />

vorgestellt werden, gehören seine Schüler<br />

Francesco Guardi und Bernardo Bellotto,<br />

wobei letzterer auch sein Neffe war und als<br />

Hofmaler in Dresden Erfolge feierte: Ein<br />

Bild von Bellotto, der ebenfalls den Namen<br />

Canaletto trug, hängt seit kurzem, als<br />

Leihgabe der Staatlichen Kunstsammlungen<br />

Dresden, im Büro des Bundespräsidenten<br />

in Berlin. Aber das ist eine andere<br />

Geschichte.<br />

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