Gewerbegebiet Haltern Süd - Haltern am See
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Stadt <strong>Haltern</strong> <strong>am</strong> <strong>See</strong> Bebauungsplan Nr. 56<br />
Kfz/Tag zu rechnen. Vor allem im unmittelbaren Nahbereich des Recklinghäuser D<strong>am</strong>ms sind insbesondere im<br />
Nachtzeitraum (22.00 Uhr bis 6.00 Uhr) in den Mischgebieten zum Teil deutliche Überschreitungen der<br />
schalltechnischen Orientierungswerte gemäß DIN 18005 ‚Schallschutz im Städtebau’ zu erwarten. Allerdings sind nur<br />
wenige Gebäude ‚kritischen’ Lärmpegeln von mehr als 70 dB(A) tags und 60 dB(A) nachts ausgesetzt.<br />
An den Schnittstellen zwischen den gewerblichen Nutzungen und den Wohnnutzungen sind Störungen durch Schall-<br />
und sonstige Immissionen bereits in der Vergangenheit aufgetreten und können auch zukünftig nicht gänzlich<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Die vor allem entlang der Recklinghäuser Straße gelegenen Wohnhäuser genießen – wie auch die gewerblichen<br />
Betriebe – Bestandsschutz auf der Grundlage der erteilten Baugenehmigungen und müssen gemäß des Gebots der<br />
gegenseitigen Rücksichtnahme auch erhöhte Immissionswerte aus den angrenzenden Gewerbebetrieben hinnehmen.<br />
Andererseits erfordert die Gemengelage auch von den Gewerbebetrieben, dass auf die schallsensiblen<br />
Wohnnutzungen Rücksicht genommen und das Ruhe- und Erholungsbedürfnis der Wohnbevölkerung beachtet wird.<br />
Weiterhin kollidiert im Bereich der Diskothek das Freizeitverhalten jüngerer, zumeist nicht im Gebiet wohnender<br />
Menschen, mit dem Ruhe- und Erholungsbedürfnis der Anlieger.<br />
Vermutete Umweltauswirkungen durch die beabsichtigte Planung<br />
Durch die geschilderte Gemengelagensituation und die d<strong>am</strong>it verbundenen Beeinträchtigungen ergeben sich heute<br />
teilweise negative Auswirkungen auf die Wohnfunktion und auch auf das Wohnumfeld. Die Gesundheit und das<br />
Wohlbefinden der im Gebiet wohnenden und arbeitenden Menschen sind jedoch nicht derart gefährdet, dass<br />
weitergehende Ordnungsmaßnahmen umgesetzt werden mussten. Durch die Festsetzungen des B-Plans zur<br />
Verminderung der Nutzungskonflikte (z. B. Gliederung nach Abstandserlass, Ausweisung eingeschränkter gewerblicher<br />
Bauflächen u. a.) ergeben sich Chancen zur Minimierung und mittel- bis langfristig zur Lösung der geschilderten<br />
Konfliktpotenziale.<br />
14.3 Schutzgut Pflanzen und Tiere, Artenvielfalt<br />
Bei den Schutzgütern Tiere und Pflanzen stehen der Schutz der Arten und ihrer Lebensgemeinschaften in ihrer<br />
natürlichen Artenvielfalt und der Schutz ihrer Lebensräume und Lebensbedingungen im Vordergrund. Daraus abgeleitet<br />
sind für das Plangebiet besonders die Biotopfunktion und die Biotopvernetzungsfunktion zu berücksichtigen.<br />
Die Biotopfunktion einer Fläche hängt stark von ihrer Lage, Größe, Struktur und Beschaffenheit, den Standortfaktoren<br />
und der Vorbelastung ab. Während diese im Allgemeinen bei landwirtschaftlichen Flächen nur selten eine besondere<br />
Bedeutung aufweisen, sind gut strukturierte Bereiche mit unterschiedlichen Landschaftselementen häufig auch<br />
Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Grünstrukturen finden sich vor allem auf der westlich gelegenen ehemaligen<br />
Deponiefläche (Grundstücksnummer 309) – die Fläche wurde nach der Aufgabe der städtischen Deponie mit einem<br />
Eschen-Ahorn-Mischwald bestockt – und in den Randbereichen des Plangebiets entlang der Bahnlinie und zum NSG<br />
‚Lippeaue’ hin. Teilweise finden sich auch innerhalb des Plangebiets Bereiche mit einem dichten Baum- und<br />
Strauchbestand. Dies betrifft vor allem die Grundstücke mit den Nummern 295 (Grundstück Wohnheime), und Teile der<br />
Grundstücke mit den Nummern 332 (ehem. Röhrenwerke), 324, 263 und 11 (südlicher Bereich der Straße <strong>am</strong> ‚Am<br />
Holzplatz’). Der bis vor kurzem noch vorhandene Baum- und Strauchbestand auf dem Grundstück 602 (Grundstück<br />
ehemalige ‚Tennishalle Steckel‘ zwischen der Recklinghäuser Straße und der Straße ‚Am Holzplatz’) wurde im Zuge der<br />
Baureifmachung für den Neubau des Discounters sowie des Tierfuttermarktes komplett entfernt.<br />
Die Artenzus<strong>am</strong>mensetzung im Plangebiet ist ansonsten für <strong>Gewerbegebiet</strong>e im nahegelegenen Ruhrgebiet typisch. An<br />
den Randbereichen der mit Schotter, Kies und Split befestigten Flächen können sich sowohl trockenresistente als auch<br />
auf stark verdichteten Bereichen staunässevertragende Arten entwickeln. Durch vielfältige Handelsbeziehungen<br />
konnten über mittransportiertes S<strong>am</strong>enmaterial einige Pflanzen als sogenannte Neophyten im Ruhrgebiet heimisch<br />
werden. Einige Vertreter dieser Art konnten auch im Plangebiet festgestellt werden. Durch die Existenz eng<br />
beieinanderliegender, unterschiedlicher Standortfaktoren konnte sich eine artenreiche Pflanzengemeinschaft (ca. 90<br />
verschiedene krautige Pflanzenarten) entwickeln.<br />
Das bestehende <strong>Gewerbegebiet</strong> hat insges<strong>am</strong>t einen relativ hohen Anteil von Frei-, Grün- und Gehölzflächen, die in<br />
den Randbereichen sehr dicht sind und die sich zum Teil zu Wald im Sinne des Bundeswaldgesetzes entwickelt haben.<br />
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