Gewerbegebiet Haltern Süd - Haltern am See

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Stadt Haltern am See Bebauungsplan Nr. 56 Der Anteil der bebauten Flächen – nur Gebäudeflächen – umfasst derzeit mit ca. 7,3 ha Gebäudefläche ca. 22,5 % der Gesamtfläche des Plangebiets. Zählt man die versiegelten und auch teilversiegelten Hof-, Abstell- und Lagerplätze dazu, steigt der Anteil der bereits bebauten Flächen nach überschlägiger Berechnung auf deutlich über 50 %. Diese Lager- und Stellplatzflächen können ggf. bebaut oder in ihrer Struktur verändert werden und sind im Grünordnungsplan entsprechend gekennzeichnet worden. Bodenverunreinigungen Innerhalb des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplans Nr. 56 „Gewerbegebiet Haltern-Süd’ befinden sich verschiedene registrierte Altlablagerungsflächen oder Altstandorte. Folgenden Flächen sind im Altlastenkataster des Landes NRW erfasst: • 4209/4 Mülldeponie Lorenkamp: Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung abgeschlossen, derzeit laufende Sanierung • 4209/26 Glashütte Haltern: Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung abgeschlossen, Sanierung beendet • 4209/27 Autowrackplatz / Bahnschwellenlager Vorholt & Schega: Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung teilweise beendet, in der Überwachung • 4209/46 V. W. Elektrorohre GmbH: Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung und Sanierungsuntersuchung beendet, in Bearbeitung • 4209/2001 Spedition Zum Ikenkamp 2,3: Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung teilweise durchgeführt, Sanierung z. T. erfolgt • 4209/2002 Betonwerk Fa. Readymix: Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung teilweise durchgeführt • 4209/2014 Eigenbetriebstankstelle Recklinghäuser Straße 44: Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung beendet, Tank ausgebaut • 4209/2003 Tankstelle Recklinghäuser Straße 109: Keine Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung vorliegend • 4209/2005 Tankstelle Recklinghäuser Straße 73: Keine Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung vorliegend • 4209/2009 Holzverarbeitung Fa. Dannenbaum: Keine Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung vorliegend • 4209/2012 Heizöltank Fa. Hütter: Keine Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung vorliegend • 4209/2013 Tankstelle Recklinghäuser Straße 44: Keine Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung vorliegend • 4209/2033 Maschinenfabrik, Recklinghäuser Straße 90: Untersuchung zur Gefährdungsabschätzung vorliegend Bei der einzigen im Plangebiet erfassten Altablagerung, handelt es sich um die ehemalige städtische Deponie Lorenkamp. Diese befindet sich zwischen den Straßen ‚Zu den Lippewiesen’ und ‚Lorenkamp’. Bei der ehemaligen Deponie handelt es sich um eine Hausmüll- und Bauschuttdeponie mit einer Mächtigkeit der Auffüllungen von ca. 3,0 m bis 6,6 m. Industrie- und Gewerbeabfälle wurde nur in geringen Mengen gefunden. Die Deponie zeigt abbautypische Belastungen im Grundwasser und der Bodenluft. Bei den sonstigen Altstandorten handelt es sich vor allem um Flächen, für die aufgrund der Vornutzung das Vorhandensein von schädlichen Bodenveränderungen und -belastungen nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden kann. Teilweise sind die Verunreinigungen auch belegt und entsprechende Untersuchungen zur Orientierung und/oder Gefährdungsabschätzung durchgeführt worden. Die ehemalige Deponie Lorenkamp sowie einige der Altstandorte wurden saniert bzw. teilsaniert oder gesichert (siehe auch Bericht zur Altlastensituation und Neubewertung der Grundstücke, Diplom Geologe Dr. Shakir, Haltern am See, Stand Juli 2008). 36
Stadt Haltern am See Bebauungsplan Nr. 56 Neben den ökologischen Funktionen eines Bodens, die bei besonderer Ausprägung schützenswert sind, greift zum Schutz des Bodens die sogenannte ‚Bodenschutzklausel’ nach § 1 a Abs. 2 Satz 1 BauGB. Zur Verringerung der zusätzlichen Inanspruchnahme von Flächen für bauliche Nutzungen sind entsprechend der Bodenschutzklausel nach § 1 a Abs. 2 BauGB die Möglichkeiten zur Entwicklung insbesondere durch Wiedernutzbarmachung von Flächen, Nachverdichtung und andere Maßnahmen zur Innenentwicklung zu nutzen und Bodenversiegelungen auf das notwendige Maß zu begrenzen. Da die Fläche bereits bebaut ist und im Flächennutzungsplan als Siedlungsfläche erfasst ist, wird eine weitere Bebauung an diesem integriert gelegenen Standort zwecks Schonung des Außenbereichs und im Sinne des sparsamen Umgangs mit Grund und Boden positiv bewertet. Vermutete Umweltauswirkungen durch die beabsichtigte Planung Innerhalb des heute schon weitgehend bebauten Plangebiets führen die Festsetzungen des Bebauungsplans nicht zu wesentlichen Veränderungen des Schutzgutes Boden. Aufgrund der vermuteten Bodenverunreinigungen sind besondere Maßnahmen für die Altlastenverdachtsflächen erforderlich, die im Bebauungsplan textlich festgesetzt werden. Die Altstandorte und Verdachtsflächen sind nach § 9 Abs. 5 Nr. 3 BauGB in der Planzeichnung gekennzeichnet. 14.5 Schutzgut Wasser Das Schutzgut Wasser besitzt unterschiedliche Funktionen für den Naturhaushalt. Zu unterscheiden sind die Bereiche Oberflächengewässer und Grundwasser. Als Schutzziele sind dabei die Erhaltung und Reinhaltung der Oberflächengewässer sowie die Sicherung der Quantität und Qualität von Grundwasservorkommen hervorzuheben. Oberflächengewässer Innerhalb des Plangebiets sind keine Gewässer vorhanden. Das nächstgelegene Fließgewässer ist die außerhalb des Plangebiets gelegene Lippe. Grundwasser Die wesentlichen und bewertungsrelevanten Funktionen des Schutzgutes Wasser (Grundwasser) sind: � die Grundwasserdargebotsfunktion, � die Grundwasserneubildungsfunktion, � die Grundwasserschutzfunktion. Grundwasserdargebot / Grundwasserneubildung Das Plangebiet gehört zum Wassereinzugsgebiet der unmittelbar südlich und südöstlich gelegenen Lippe. Die hydrogeologisch-hydraulischen Verhältnisse im Untersuchungsgebiet werden im 1. Grundwasserstockwerk von den Sedimenten der Lippe und deren Vorfluterfunktion bestimmt. Die Grundwasserfließrichtung im Plangebiet ist nach Südwesten hin zur Lippe gerichtet. Grundwasserschutz Das auf den bebauten und/oder versiegelten Flächen anfallende Niederschlagswasser wird derzeit größtenteils in die vorhandene Mischwasserkanalisation eingeleitet. Das auf den unbefestigten Flächen anfallende Niederschlagswasser versickert im Boden und dient mittelfristig der Grundwasseranreicherung. Problematisch können ggf. die vermuteten Bodenverunreinigungen sein, da auch in diesen teilweise unversiegelten Bereichen das Niederschlagswasser versickert. Der südliche Teil des Plangebiets ist heute und wahrscheinlich auch in Zukunft von Bergsenkungen, ausgehend vom Bergwerk Auguste Victoria / Blumenthal, betroffen. Daher ist zumindest langfristig von einer Verringerung des Grundwasserflurabstands auszugehen. Die langfristige Verringerung des Grundwasserflurabstands ist aufgrund der bergbaulichen Ursachen jedoch unabhängig von der vorliegenden Bebauungsplanung zu sehen und ist durch kommunale Planungen nicht beeinflussbar. Abwasser Zu betrachten ist darüber hinaus auch der sachgerechte Umgang mit dem Abwasser (§1 Abs. 6 Nr. 7e BauGB). Da das anfallende Schmutzwasser direkt in die vorhandene Mischkanalisation eingeleitet werden kann, ist eine sachgerechte Entsorgung des Abwassers gewährleistet. Abwasser aus Gewerbebetrieben, dessen Beschaffenheit vom häuslichen 37
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