EbM & Individualisierte Medizin - Deutsches Netzwerk ...
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wissenschaftlichen Studien immer lauter, die verlässliche Aussagen über den<br />
medizinischen Nutzen medikamentöser und nichtmedikamentöser Interventionen<br />
erlauben sollen.<br />
Die Initiatoren multizentrischer Studien ohne industriellen Sponsor („investigator initiated<br />
trials“, IIT) stehen jedoch vor großen organisatorischen, strukturellen und methodischen<br />
Herausforderungen, die für qualitativ hochwertige und aussagekräftige Studien bewältigt<br />
werden müssen. Zwar ist in Deutschland bereits einiges geschehen, um die Durchführung<br />
solcher IITs zu erleichtern: Die öffentliche Hand förderte und fördert mit den<br />
„Koordinierungszentren Klinische Studien“ (KKS), den medizinischen<br />
Forschungsnetzwerken (Kompetenznetze des BMBF) oder durch Bündelung<br />
medizinischer Kompetenzen (Deutsche Zentren für Gesundheitsforschung) eine<br />
vielversprechende Infrastruktur.<br />
Doch wie sieht es mit den methodischen Anforderungen an IITs aus? Welche Qualität<br />
müssen die Studien erreichen, damit sie verlässliche Aussagen für die<br />
Patientenversorgung und die gesundheitspolitischen Entscheidungen zulassen? Welche<br />
Schwierigkeiten sind zu überwinden? Reicht die bestehende öffentliche Infrastruktur aus?<br />
Die praktischen Herausforderungen, die mit der Planung und Durchführung<br />
multizentrischer IITs einhergehen, werden in zwei Impulsvorträgen verdeutlicht und<br />
anschließend gemeinsam lösungsorientiert diskutiert.<br />
1. IITs aus der Perspektive eines etablierten Forschungsverbundes:<br />
Klinische Studien der Deutschen Hodgkin Studiengruppe<br />
Andreas Engert, Universität Köln, Leiter der GHSG<br />
2. IITs aus der Perspektive der Urologie: Wir brauchen dringend aussagekräftige<br />
Daten zum richtigen Umgang mit dem Niedrigrisiko-Prostatakarzinom<br />
Michael Stöckle, Universität Homburg, Leiter der PREFERE-Studie<br />
III/3 Das Leid der Leitlinien – Neues zur Implementierung<br />
Gabriele Meyer 1 , Stefan Wilm 2 , Horst Vollmer 3<br />
1<br />
Universität Witten/Herdecke, Department für Pflegewissenschaft, Witten, Deutschland<br />
2<br />
Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten,<br />
Deutschland<br />
3<br />
<strong>Deutsches</strong> Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen, Witten, Deutschland<br />
Hintergrund:<br />
Die Entwicklung evidenzbasierter Leitlinien ist aufwändig. Reviews und HTA-Reports zu<br />
Wirksamkeit und Kosten von Implementierungstechniken lassen bisher keine klare<br />
Empfehlung zu. In dieser Sitzung der FB Pflege & Gesundheitsförderung und Leitlinien<br />
soll der Wissenskorpus zu begünstigenden Faktoren und Barrieren der aktiven<br />
Leitlinienimplementierung durch Diskussion aktueller, systematisch evaluierter Techniken,<br />
ihrer Machbarkeit und Generalisierbarkeit erweitert werden.<br />
1) G Meyer (Moderation): Problemaufriss; Kurzvorstellung der Ergebnisse der Online-<br />
Befragung der DN<strong>EbM</strong>-Mitglieder zur Beteiligung an Leitlinien und Methoden der<br />
Patientenpartizipation.<br />
2) HC Vollmar: Implementierung der DEGAM-Leitlinie „Demenz“ – Hilft viel doch viel?<br />
Multiple Implementierungszugänge haben dazu geführt, dass die Leitlinie die am<br />
häufigsten nachgefragte der DEGAM ist. Die eingeschränkte Internet-Verfügbarkeit und<br />
Präsenz konkurrierender nationaler Leitlinien erweist sich als Barriere.<br />
3) S Wilm: Interdisziplinäre Implementierung von Qualitätsinstrumenten zur Versorgung<br />
von Menschen mit Demenz in Altenheimen. In der kontrollierten Studie wurde die<br />
hausärztliche DEGAM-Leitlinie „Demenz“ und die verstehende Diagnostik der<br />
„Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit<br />
Demenz“ bei Pflegenden und Hausärzten in Altenpflegeheimen gleichzeitig eingeführt.<br />
Die Implementierung erwies sich als personal- und zeitaufwändig, jedoch als wirksam auf<br />
patientenseitige Outcomes wie Verhalten, Lebensqualität und Medikation.<br />
4) NN, LKH Univ.-Klinikum Graz (angefragt): Die Pflegepraxis ist kaum auf die<br />
<strong>EbM</strong> 2011: <strong>EbM</strong> & <strong>Individualisierte</strong> <strong>Medizin</strong><br />
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