EbM & Individualisierte Medizin - Deutsches Netzwerk ...
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Mehr Effizienz im österreichischen Gesundheitssystem durch Health<br />
Technology Assessment (HTA)? Eine Analyse des ökonomischen Impacts<br />
der HTA-Forschung<br />
Ingrid Zechmeister 1 , Ines Schumacher 1<br />
1 Ludwig Boltzmann Institut für HTA, Wien, Österreich<br />
Hintergrund:<br />
Für die Aufrechterhaltung eines solidarischen Gesundheitssystems mit einem Zugang zu<br />
Leistungen für alle ist mehr Effizienz im Einsatz der Gelder gefordert. Dafür greifen<br />
Entscheidungsträger verstärkt auf die wissenschaftliche Entscheidungsunterstützung<br />
mittels Health Technology Assessment (HTA) zurück. Diese Forschung gewinnt auch in<br />
Österreich kontinuierlich an Bedeutung. Ihr tatsächlicher ökonomischer Effekt ist zu<br />
evaluieren.<br />
Material/Methoden:<br />
Es wird untersucht, ob und in welchem Ausmaß HTA-Forschung in Österreich zu<br />
Rationalisierung und/oder Umverteilung führt. Dazu wird 1) anhand von administrativen<br />
Daten die Mengen-, Preis- und Kostenentwicklungen der mittels HTA bewerteten<br />
Gesundheitstechnologien evaluiert und 2) werden – zur Validierung der Ergebnisse –<br />
Anwender der HTA-Forschungsberichte zu ökonomischen Effekten befragt.<br />
Ergebnisse:<br />
Mehrere Fallbeispiele zeigen einen zeitlichen Zusammenhang zwischen Erscheinen des<br />
HTA-Berichts und Reduktion von Mengen, Preisen oder Ausgaben betroffener<br />
Technologien. Beim Einsatz von HTA in der prospektiven Leistungsplanung ist vor allem<br />
im Krankenanstaltenbereich ein Trend hin zu Umverteilung in Richtung Leistungen mit<br />
nachgewiesenem positivem Nutzen-Risiko Verhältnis zu beobachten. Interviewaussagen<br />
bestätigen den ökonomischen Effekt in der Mehrzahl der untersuchten Berichte, einzelne<br />
Studien zeigten hingegen keinen Impact.<br />
Schlussfolgerung/Implikation:<br />
Nach Veröffentlichung der HTA-Berichte sind punktuell Effekte hin zu Rationalisierung<br />
und Umverteilung wahrnehmbar. Ein kausaler Zusammenhang mit der HTA-Forschung<br />
kann aus methodischen Gründen nicht bestätigt werden, er ist jedoch aufgrund der<br />
Interviewaussagen wahrscheinlich. Für umfangreiche Umverteilungseffekte ist eine<br />
stärkere Einbindung von HTA in Entscheidungsstrukturen notwendig. Dabei ist darauf zu<br />
achten, dass HTA nicht für reine Einsparungszwecke instrumentalisiert wird.<br />
I/2b Veränderte Überprüfung der Inhalationstechnik bei Patienten mit COPD<br />
nach einer Continued Medical Education (CME)-Maßnahme. Ergebnisse aus<br />
dem Disease Management Programm (DMP) COPD in der Region Nordrhein<br />
Jens Kretschmann 1 , Bernd Hagen 1 , Sabine Groos 1 , Lutz Altenhofen 1<br />
1 Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, Köln, Deutschland<br />
Hintergrund:<br />
Kann sich eine einzelne, leitlinienbezogene CME-Maßnahme auf das ärztliche Handeln<br />
auswirken? Den an dem DMP COPD teilnehmenden Ärzten wurde ein CME-Beitrag zur<br />
Nationalen Versorgungsleitlinie COPD angeboten. Beeinflusste dies in der Folge das<br />
Verordnungs- und Interventionsverhalten von CME-Teilnehmern vs. Nicht-Teilnehmern?<br />
Material/Methoden:<br />
Im Rahmen des DMP COPD erhielten 3.052 Ärzte als Zusatzbericht zu dem Feedback für<br />
das 2. Halbjahr 2008 den CME-Beitrag „Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der<br />
COPD“. Von 2008 bis 2010 wurde die Verordnung verschiedener Wirkstoffklassen sowie<br />
deren leitliniengerechte Kombination bei Patienten mit einem FEV1 zu Sollwertverhältnis<br />
(F) < 50 % sowie die Häufigkeit interventioneller Parameter (Schulungen, Überweisungen,<br />
<strong>EbM</strong> 2011: <strong>EbM</strong> & <strong>Individualisierte</strong> <strong>Medizin</strong><br />
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