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Stadtzeitung Juni 2008 - Marchtrenk

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HS1<br />

In der Zeit des Nationalsozialismus<br />

wurden Juden<br />

nur aufgrund ihrer Rasse<br />

verfolgt, in Konzentrationslagern<br />

gefoltert und<br />

getötet. Mrs. Edith und Mr.<br />

Peter Klimt verdanken ihr<br />

Überleben glücklichen Umständen<br />

und konnten als<br />

Kinder Österreich verlassen<br />

und leben jetzt in Australien.<br />

Die Aktion „Letter<br />

to the Stars“ http://<br />

www.lettertothestars.at/<br />

ermöglicht österreichischen<br />

Jugendlichen die Begegnung<br />

mit Zeitzeugen und<br />

lädt Überlebende ein, in<br />

Schulen zu sprechen. Mrs.<br />

Edith und Mr. Peter Klimt<br />

sprachen zu fünf vierten<br />

Klassen der Hauptschule<br />

und erzählten über ihre<br />

Kindheit und Jugend, die<br />

schwierigen Lebensumstände<br />

als Flüchtlinge, aber<br />

auch ihre Karrieren und<br />

ihre Familie. Schüler und<br />

Schülerinnen konnten manche<br />

Erzählungen gar nicht<br />

glauben, als z.B. Verwandte<br />

unserer Gäste nach deren<br />

Geschichtenerzähler<br />

KAI<br />

Am Andersentag besuchte<br />

der bekannte Geschichtenerzähler<br />

KAI unsere<br />

Hauptschulen.<br />

Die Schüler der 1. Klassen<br />

wurden in die Welt der<br />

Märchen entführt, die 2.<br />

Klassen erhielten einen<br />

Einblick in die Nibelungensage.<br />

Kai gelang es, die Schüler<br />

durch seinen lebendigen<br />

MARCHTRENKER<br />

STADTZEITUNG<br />

Zeitgeschichte<br />

Überlebende der Shoah zu Gast in <strong>Marchtrenk</strong><br />

Trauungsurkunde den Boden<br />

im Gestapobüro in<br />

Wien putzen mussten. Die<br />

Mutter von Frau Klimt<br />

konnte nicht flüchten, da ihr<br />

kleines Kind Edith nicht auf<br />

das Fluchtschiff durfte, weil<br />

die Gefahr bestand, dass das<br />

Kind weinen könnte. So<br />

schickte die Mutter die kleine<br />

Edith mit dem letzten<br />

Kindertransport nach<br />

England zu den Großeltern;<br />

sie selbst starb im KZ.<br />

Heute arbeitet Edith Klimt<br />

mit 71 Jahren noch immer<br />

als Ärztin und Peter Klimt<br />

mit 76 Jahren als Rechtsanwalt.<br />

Die Gäste fühlten sich<br />

unseren Schulen sehr wohl,<br />

erlebten die SchülerInnen<br />

als interessiert und aufmerksam.<br />

Als Geschenk<br />

brachten die Klimt´s allen<br />

ZuhörerInnen einen kleinen<br />

Koalabären mit. Sie waren<br />

höchst erfreut über einen<br />

kleinen Ausflug nach<br />

Gmunden, wo es ein Zusammentreffen<br />

mit den<br />

“Letter to the Stars”-Gästen<br />

einer anderer Schule gab.<br />

34<br />

Sie waren sehr bewegt von<br />

der Gastfreundschaft der<br />

Stadtgemeinde <strong>Marchtrenk</strong>,<br />

wo Herr Vbgm. Reinhard<br />

Gantner in Vertretung von<br />

Herrn Bürgermeister Kaspar<br />

sie als Gäste, die<br />

Direktoren Hilda Kreuzer<br />

und Herbert Nöbauer und<br />

die Lehrerinnen Susanne<br />

Stürzl und Christine Mayr-<br />

Lumetzberger zum Essen<br />

einlud.<br />

Stadtamtsleiter Dr. Pichler<br />

überreichte als Ehrengeschenk<br />

der Stadtgemeinde<br />

eine Chronik. Radio<br />

Oberösterreich interviewte<br />

unsere Gäste und Herr<br />

Mayrhofer vom Lokalfernsehen<br />

gestaltete einen<br />

Bericht.<br />

Mrs. Edith und Mr. Peter<br />

Klimt behalten die Stadt<br />

<strong>Marchtrenk</strong> und ihre<br />

Menschen in herzlicher<br />

Erinnerung, was sie wiederholt<br />

zum Ausdruck brachten.<br />

„Letter to the Stars“ Mrs.<br />

Edith und Mr. Peter Klimt<br />

aus Australien waren Gäste<br />

an der HS1, HS2 und der<br />

Stadtgemeinde.<br />

Organisation und Bericht<br />

von Dipl.Päd. Christine<br />

Mayr-Lumetzberger .<br />

http://mayr-lumetzbergergedaechtnisorte.blogspot.<br />

com/<br />

Hochzeit 1938 mit ihrer 4c Klasse während der Erzählungen und Koll. Susanne Stürzl<br />

Vortrag und die pointiert<br />

eingesetzte Mimik und<br />

Gestik, von der ersten bis<br />

zur letzten Minute zu fesseln.<br />

Es zeigte sich, dass<br />

Mythen und Märchen auch<br />

im Zeitalter des Computers<br />

nichts von<br />

ihrer Faszination<br />

verloren<br />

haben.<br />

Lesung<br />

mit<br />

Gudrun Pausewang<br />

Die 3. und 4.Klassen der<br />

HS1 und HS2 erlebten am<br />

24. April eine unvergessliche<br />

Lesung mit der bekannten<br />

Kinder- und Jugendbuchautorin<br />

Gudrun Pause-<br />

wang. Den 3. Klassen erzählte<br />

sie von ihrem Leben<br />

in Südamerika und las<br />

anschließend aus dem Buch<br />

„Ich habe Hunger, ich habe<br />

Durst“, in dem es um die<br />

soziale Ungerechtigkeit und<br />

Armut in Südamerika geht,<br />

vor. Als Zeitzeugin berichtete<br />

sie den Schülern der 4.<br />

Klassen über ihre Erfahrungen<br />

als Jugendliche in<br />

der Zeit des Nationalsozialismus<br />

und gab pas-<br />

send dazu eine Leseprobe<br />

aus ihrem Buch „Ich war<br />

dabei: Geschichten gegen<br />

das Vergessen“. Die Schüler<br />

waren von ihrem engagierten<br />

Auftritt sehr beeindruckt<br />

und ließen im<br />

Anschluss an die Lesung<br />

eifrig Bücher signieren.<br />

Veranstaltet wurden die Lesungen<br />

von den Schulbibliotheken<br />

der HS1 und<br />

HS2.

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