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2-JAHRES KONZEPT DER FLEISCHEREI „THE ART OF LIFE“

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gemeinschaftlichen Theaterarbeit steht jedoch der autobiografische Bericht, in Form<br />

von gelebter oder fiktionalisierter Geschichte, erzählt von „ZeitzeugInnen“ oder<br />

niedergeschrieben von AutorInnen, von bekannten und vor allem noch unentdeckten!<br />

Ihnen soll hier programmatisch und zentral Raum und Sprache gegeben werden.<br />

Die Reihe setzt einen prominenten Anfang mit dem Stück „RECHNITZ, der<br />

Würgeengel“ (2008) von Elfriede Jelinek über den historisch fundierten Massenmord<br />

an jüdischen Zwangsarbeitern gegen Ende des Krieges im Burgenland. In Zukunft<br />

sollen jedoch auch andere, weniger spektakuläre Quellen als Initiation der kollektiven<br />

Erzählarbeit herangezogen werden, u.a. persönliche Aufzeichnungen wie Gedichte,<br />

Tagebücher, Reisenotizen, Briefe Fotos, Filme, etc. Als Vorläufer der Reihe kann das<br />

2008 intiierte soziotheatrale Projekt „Café 50+“ mit Frauen ab Fünfzig gelten, in dem<br />

Theaterlaien unter Leitung von Eva Brenner (Regie) und Silvia Both (Bewegungs-<br />

training) ihre Erinnerungen von 1968 und von ihren Großmüttern im 1. Weltkrieg<br />

theatral umsetzen. Ergebnisse wurden im SCHIELE fest (NÖ) 2008 öffentlich gezeigt.<br />

Themenkreise von ERZÄHLWERK sind:<br />

Erinnerung und Vergessen, Verdrängung/Ausblendung und<br />

Vergegenwärtigung/Widerstand gegen das Schweigen.<br />

Die nachhaltige angelegte Prozessarbeit besteht aus einer Workshopserie, in der<br />

Fragen gestellt und improvisatorisch-erzählerisch bearbeitet werden: Was wird<br />

erinnert, vergessen, ausgeblendet, in der Distanz, verschwiegen, verzerrt,<br />

unter den Teppich gekehrt, bewältigt, nicht bewältigt, von den<br />

Nachgeborenen neu eingefordert. Und Warum?<br />

Entwickelt werden sollen kreative Arbeitsmodule, die an mehreren Orte gleichzeitig<br />

einsetzbar sind: Nach einer Phase des Kennenlernens und der Bestimmung der<br />

gemeinsamen Interessen/Themen folgt die Materialsammlung und Schreibarbeit;<br />

daran schließen Intensivworkshops und zuletzt Proben zur Kristallisation des<br />

gemeinsam erarbeiteten Stückes, das zur Aufführung kommt. Experimentelle<br />

Theaterarbeit, die oft ins allzu Theoretische, Abstrakte und Kontingente abgleitet, wird<br />

„vom Kopf auf die Füße“ und erhält eine inhaltliche Fokussierung auf zeit-relevante<br />

Themen und ästhetische Erzähl/Formen. Die Aufmerksamkeit gilt ganz dem Prozess<br />

vor dem „Produkt“ - alle Beteiligten erzählen und gestalten (ihre) Geschichte!<br />

49<br />

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THE <strong>ART</strong> <strong>OF</strong> LIFE<br />

Einreichung an das Kulturamt der Stadt Wien<br />

<strong>FLEISCHEREI</strong> – 2-Jahreskonzept [2010-2012]

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