2-JAHRES KONZEPT DER FLEISCHEREI „THE ART OF LIFE“
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sozioökonomischer und -ökologischer Entwürfen ganz besonders kommend von<br />
„freien“ KünstlerInnen, die oft zw. Armut und Auftrag ihr eigenes Publikum nicht<br />
bespielen können?<br />
Was könnte <strong>ART</strong> <strong>OF</strong> LIFE bedeuten, wenn sie bescheiden als Übergangsphänomen<br />
gemeint ist und auch die Künste des Widerstandes mit einbezieht, d.h. ein<br />
Selbstbestimmungsrecht der Menschen, Völker und Ethnien verlangt? Wenn sie nicht<br />
mehr nur darauf abzielt, dass das Menschliche, das Träumen, das Denken überleben<br />
sollen, sondern neue Konzepte und Visionen in den Raum stellt, diese skizziert und<br />
einfordert – in Zeiten der Ausgrenzungen, der Endsolidarisierung und der<br />
Armutsfallen. Wenn aus „Überlebenskunst“ Lebenskunst werden soll, dann wäre die<br />
Zeit der legitimen Revolten, der Neudefinitionen, der Alternativen und des Neuanfangs<br />
erreicht. Wissend, dass die Finanzkrise eine allumfassende Zivilisationskrise bedeutet,<br />
die seit den 70er Jahren ein beispielloses Werk von Enteignung und Privatisierung der<br />
„commons“ (öffentlichen Gütern, Räumen, Ökonomien und Landschaften) betrieben<br />
hat und dass diese Krise mittlerweile Lebens-, ja Artenbedrohende Ausmaße<br />
angenommen hat, müssen auch die Theater und die schönen Künste“ sich einschalten<br />
und reagieren! Wenn der Mensch denn leben soll und nicht bloß „überleben“ so sind<br />
wir aufgerufen, unseren Beitrat zum konkreten Utopien für die Zukunft zu leisten!<br />
<strong>ART</strong> <strong>OF</strong> LIFE zwei Jahre lang in Schwingung zu setzen und in der <strong>FLEISCHEREI</strong><br />
über zwei Jahre hinweg darzustellen, zu bearbeiten, zu hinterfragen und zu<br />
unterstützen, heißt sich auf eine nachhaltige Auseinandersetzung zwischen Autonomie<br />
und Barbarei einzulassen, mit den Mitteln eines zeitgemäßen politischen<br />
experimentellen Theaters, der soziotheatralen Entwürfe und Arbeitsformate. Kurzum:<br />
der Entwicklung eines legitimen „Theaters of Empowerment“.<br />
„Es geht darum, die Freiheit im Menschen zu befreien. ...<br />
Wenn einer Demokratie gibt es keine Ohnmacht. Wenn<br />
einer hier rausgeht und sagt, ‚Ich kann nichts tun’, so irrt<br />
er sich total.“ - Jean Ziegler, Der Standard, 25. Nov. 2009,<br />
S. 5<br />
„Die Anti-Macht ist nicht als Gegenmacht zu verstehen,<br />
die es mit der Macht aufnehmen soll und kann, sondern als<br />
etwas anders das ‚sich radikal von instrumenteller Macht<br />
unterscheidet’.’ – John Holloway, Die Welt verändern ohne<br />
die Macht zu übernehmen, 2002, S. 51<br />
THE <strong>ART</strong> <strong>OF</strong> LIFE<br />
Einreichung an das Kuratorium Theater, Tanz, Performance<br />
<strong>FLEISCHEREI</strong> – 2-Jahreskonzept [2011-2012]<br />
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