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2-JAHRES KONZEPT DER FLEISCHEREI „THE ART OF LIFE“

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Zwei Kulturen<br />

Österreich/Wien und Israel/Tel Aviv-Jaffa sind die Schauplätze der cross-culture,<br />

cross-generation Erinnerungs- und Bewältigungsarbeit „RECHNITZerzählwerk“, die<br />

als kollektiver Prozess funktioniert, der sich ganz dem Pathos vieler Erinnerungs- und<br />

Gedenkveranstaltungen entgegenstellt. In Österreich gelten rezente Kontoversen über<br />

AsylwerberInnen, geplante wie vereitelte Asylheime und Asylpolitik im Allgemeinen als<br />

Ansatzpunkte, auf der Israelischen Seite der Umgang mit Minderheiten innerhalb des<br />

Landes, das sich ständige gegen Angriffe von außen wehren muss. Am Beispiel des<br />

gewaltsamen Unrechts an der jüdischen Bevölkerung in Österreich, die in Wien einst<br />

an die 10% betrug und heute verschwindend gering und ohne kulturelle Bedeutung<br />

ist, wird die Erinnerung der Nachgeborenen an diese dunklen Zonen der Geschichte<br />

thematisiert. In Israel ist das thematische Feld weiter offen, wobei nach jenen<br />

Themenblöcken gesucht und gefragt wird, die dort von Belang sind und die eine<br />

Vergegenwärtigung der jüngeren Geschichte blockieren.<br />

Öffentliches Räsonnieren mit Prozesscharakter<br />

Der Text von RECHNITZ ist Ausgangs- aber nicht Endpunkt eines nachhaltigen<br />

soziotheatralen Arbeitsprozesses: über 2 Monate hinweg wird eine Serie von<br />

Workshops und Proben ausgelegt, wobei einer Recherche- und Begegnungsphase die<br />

Materialsammlungs- und Trainingsphase folgt sowie klassische Workshops und die<br />

eigentliche theatrale Proben- und Gestaltungsphase, in der die Performance erstellt<br />

wird. Die Arbeit findet an beiden Orten – in Wien und Jaffa – statt, wo auch das<br />

Endergebnis gezeigt/veranstaltet werden soll. Aufgrund der Einbindung von Laien<br />

verschiedener kultureller Herkünfte ist der Prozess mehr als „Fest“ denn als<br />

Theateraufführung intendiert, alle Anwesenden sind aktiv eingebunden und an der<br />

Entstehung beteiligt, entweder als Schauspieler, Zeitzeugen, Berichterstatter – in<br />

jedem Fall als interaktive Beobachter.<br />

Die Regie<br />

... ist interkulturell und interdisziplinär besetzt, ganz wie die TeilnehmerInnen, die aus<br />

Wien und Tel Aviv/Jaffa kommen. Die 2 RegisseurInnen fungieren als „Animateure“<br />

und nicht als traditionelle künstlerische Leiter. Ihre Aufgabe ist, die Entwicklung und<br />

den Fortgang der Arbeit positiv zu stimulieren und den gemeinschaftlichen<br />

Arbeitsprozess voranzutreiben durch Themenvorgaben, Improvisationsangebote und<br />

53<br />

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THE <strong>ART</strong> <strong>OF</strong> LIFE<br />

Einreichung an das Kulturamt der Stadt Wien<br />

<strong>FLEISCHEREI</strong> – 2-Jahreskonzept [2010-2012]

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